BUND betreut Streuobstwiesen in Kirchderne und Derne mit Erfolg // Neue Info-Tafel an der Karmschen Heide vorgestellt

Der BUND stellte die vor Ort neu aufgestellte Infotafel auf der Streuobstwiese an der Karmschen Heide in Kirchderne vor (v.l.n.r.): Sprecher Thomas Quittek, Obstbaumpfleger Jochen Helle, Dietmar und Gabi Rechmann. | Foto: Günther Schmitz
  • Der BUND stellte die vor Ort neu aufgestellte Infotafel auf der Streuobstwiese an der Karmschen Heide in Kirchderne vor (v.l.n.r.): Sprecher Thomas Quittek, Obstbaumpfleger Jochen Helle, Dietmar und Gabi Rechmann.
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An der Karmschen Heide in Kirchderne - ganz in der Nähe des ehemaligen Hofes Schulte-Mäter - hat der BUND Dortmund die neu aufgestellte Informationstafel und den Sachstand hinsichtlich der drei von ihm im Auftrag des städtischen Umweltamts betreuten Streuobstwiesen präsentiert sowie über seinen "Echt Dortmunder Apfelsaft" informiert.

Wie man Naturschutz und den Genuss von leckerem ApfeIsaft verbinden kann, beweist der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) Dortmund auf "seinen" drei Streuobstwiesen in Kirchderne und Derne: Auf einer Fläche von insgesamt 22.000 Quadratmetern (das entspricht 2,2 Hektar) hatte der BUND 2015 die Patenschaft über 200 hochstämmige Obstbäume, hauptsächlich Äpfel, aber auch Birne, Pflaume und Süßkirsche übernommen. Auf den ungedüngten Wiesen findet man bewährte alte Apfelsorten wie Goldparmäne, Jakob Lebel, Rheinischer Winterrambur und Westfälischer Güldering. Planzenschutzmittel sind tabu.

Im Jahr 2015 hat Obstbaumpfleger Jochen Helle mit seinen Mitstreitern von der BUND-Arbeitsgruppe Streuobstwiesen mit dem Baumschnitt begonnen. Mittlerweile hat die Hälfte der Bäume mindestens einen Schnitt bekommen. Bei einigen Bäumen, die schon seit drei Jahren geschnitten werden, ist schon ein deutlicher Erfolg zu sehen. Die Zweige hängen unter der Fluchtlast nicht mehr bis zum Boden, die stabile Krone ist gut durchlüftet und reckt sich in den Himmel. Die Wiesen werden zweimal im Jahr gemäht, wobei die Mahd in Abschnitten erfolgt, um Rückzugsmöglichkeiten für Insekten und andere Wiesenbewohner zu lassen.

Rückzugsräume für seltene Tierarten wie den Steinkauz

Streuobstwiesen sind zudem Rückzugsräume für seltene Tierarten wie den Steinkauz, der in den Höhlungen alter Bäume brütet. Als Nisthilfe hat der BUND zudem einige Steinkauzröhren aufgehängt.

Ein Apfel-Hochstamm bringt bei guter Pflege 60 bis 80 Jahre lang fast jedes Jahr eine Ernte. Die Äpfel verwendet der BUND für seinen „Echt Dortmunder Apfelsaft“, für den die Naturschützer jedes Jahr Äpfel sammeln und zum Selbstkostenpreis verkaufen. Im letzten Jahr konnten 7000 Kilo Äpfel zu 400 Kisten Apfelsaft vermostet werden.

Der Saft wird in Dortmunder Läden und Cafés angeboten, zum Beispiel im Kornhaus an der Lindemannstraße, den Eine-Welt-Läden in Asseln und Aplerbeck und einigen Hofläden. Eine Kiste mit 12 Flaschen kostet 17,70 Euro inkl. Pfand. Mengen ab fünf Kisten können auch direkt bei BUND bezogen werden.

Vor Ort in Kirchderne appellierte der BUND zudem an mögliche Interessierte, bei der Pflege der Streuobstwiesen und bei der Apfelernte Ende September, Anfang Oktober mitzuhelfen. Wer Lust hat, kann sich beim BUND melden per Mail an BUNDteam@bund-dortmund.de. Weitere Informationen – u.a. eine Liste heimischer Obstsorten und Bezugsquellen für den Apfelsaft - findet man auf der Internetseite des BUND Dortmund: www.bund-dortmund.de.

Hintergrund
In Dortmund gibt es noch über 100 Streuobstwiesen, auf denen vor allem hochstämmige Apfelbäume wachsen. Etwa 30 dieser Obstwiesen befinden sich in der Obhut des Umweltamtes. Sie sind mit Fördermitteln des Landes im Rahmen der Landschaftspläne und als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen angepflanzt worden. Die Bäume stammen überwiegend aus den 1990er- bis 2000er-Jahren. Es gibt aber auch ältere Bestände aus den 1930er-Jahren, die eine hohe Bedeutung für den Naturschutz haben. So brütet dort u.a. der seltene Steinkauz.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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