Polizei nimmt Tatverdächtige fest
Wambeler (66) erkennt Telefon-Betrug

Nach einem versuchten Betrug am Telefon hat die Polizei Dortmund am Montagnachmittag (6. September) eine Tatverdächtige festgenommen. Ein 66-jähriger Dortmunder hatte den Betrug erkannt und die Polizei gerufen.

Es war eine bekannte Geschichte, die die Betrüger dem Mann aus Dortmund-Wambel
auftischen wollten: Seine Lebensgefährtin habe einen Verkehrsunfall verursacht,
schilderte ihm ein angeblicher Polizeibeamter namens Braun. Dabei sei eine
Diplomaten-Tochter getötet worden. Um seine Lebensgefährtin vor einer
Untersuchungshaft zu schützen, müsse der Dortmunder nun schnellstmöglich eine
fünfstellige Kautionssumme entrichten. "Unter der Hand" versteht sich. Zusammen
mit einer angeblichen Staatsanwältin gab der Polizeibeamte dem 66-Jährigen nun
zu verstehen, dass eine Botin die Summe vor seiner Haustür in Empfang nehmen
würde.

Was die angeblichen Amtsträger nicht ahnten: Längst hatte der 66-Jährige
glücklicherweise erkannt, dass ihm nichts als Lügen aufgetischt wurden, um an
sein Erspartes zu gelangen. Und hatte die echte Polizei verständigt. Und so war
es gegen 16 Uhr nicht nur er, der die Abholerin an der Akazienstraße erwartete.
Sondern es waren auch mehrere Beamte, die nach Übergabe eines - natürlich nicht
mit Wertsachen gefüllten - Pakets, sofort tätig wurden. An Ort und Stelle nahmen
sie die Frau fest. Die 20-jährige Kölnerin durfte anschließend das
Polizeigewahrsam kennen lernen.

Besondere Gründe für eine Untersuchungshaft lagen nicht vor. Sie erwartet nun
ein Strafverfahren wegen des Verdachts des versuchten gewerbsmäßigen Betrugs.

In diesem Fall hat der Betrugsversuch glücklicher Weise ein gutes Ende genommen.
Leider ist dies längst nicht immer der Fall. Zu oft muss die Polizei Fälle
aufnehmen, in denen ältere Menschen teils um ihr gesamtes Erspartes betrogen
worden sind. Durch falsche Polizisten und Staatsanwälte, durch falsche Enkel,
Nichten und Söhne. Deshalb betonen wir immer wieder:

- Vergessen Sie niemals: Betrüger sind erfinderisch, wenn sie an
Ihre Wertgegenstände kommen wollen! Klären Sie die Menschen - gerade
ältere - in Ihrem Umfeld über die gängigen Betrugsmaschen auf! Auch
Sie können so helfen, derartige Taten zu verhindern.

- Halten Sie Kontakt! Tauschen Sie Erreichbarkeiten mit älteren
Verwandten, Freunden oder auch Nachbarn aus. Bieten Sie sich als
Ansprechpartner an, falls diese sich in einer Situation unwohl
fühlen, sie zweifelhafte Begegnungen haben und sich rückversichern
wollen. Häufig zögern gerade Seniorinnen und Senioren, sich mit ihren
Zweifeln und Anliegen an Verwandte und Bekannte zu wenden - in der
Sorge zu stören oder "sich etwas einzubilden". Nehmen Sie vertrauten
Menschen diese Sorge!

- Sollten Sie selbst am Telefon um Geld gebeten werden, dann seien
Sie misstrauisch und legen Sie auf! Vor allem, wenn schnelle
Entscheidungen oder die Kontaktaufnahme mit Fremden gefordert werden.
Auch wenn dringend Verschwiegenheit anderen gegenüber verlangt wird.

- Sind Sie sich unsicher, ob der Anruf wirklich einen realen
Hintergrund hat, rufen Sie die Person (Verwandte) oder Institution
(Polizei, Staatsanwaltschaft etc.) an, um dies zu prüfen. Schnell
werden Sie so herausfinden, ob das Geschilderte stimmt.

- Und außerdem wichtig: Wenden Sie sich auf jeden Fall an die
Polizei unter der 110, wenn Sie einen verdächtigen Anruf erhalten
haben - egal, ob Sie den Betrug erkannt und aufgelegt haben oder
schlimmstenfalls sogar Opfer geworden sind. Nur so können wir
mögliche Tat-/Versuchsserien erkennen und davor warnen.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-Ost aus Dortmund-Ost

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