Bundesregierung ebnet Weg für Genmaisanbau - BUND fordert Kennzeichnungspflicht für tierische Produkte - Erwin Pelzig zum Thema Genmais 1507 "Fuck the Bürger"

Langzeitstudien zur Wirkung von Gentechnik-Pflanzen auf die menschliche Gesundheit gibt es nicht. Nur kurzfristige Effekte werden untersucht. Die Studien führt jedoch hauptsächlich die Gentechnik-Industrie durch und die ist nicht neutral. Durch die Patentierung von Gentechnik-Pflanzen versuchen Konzerne seit Jahren, die Kontrolle über unsere Lebensmittel zu erlangen. Landwirte machen sich strafbar, wenn sie ihr Saatgut selbst vermehren. | Foto: http://www.keine-gentechnik.de
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  • Langzeitstudien zur Wirkung von Gentechnik-Pflanzen auf die menschliche Gesundheit gibt es nicht. Nur kurzfristige Effekte werden untersucht. Die Studien führt jedoch hauptsächlich die Gentechnik-Industrie durch und die ist nicht neutral. Durch die Patentierung von Gentechnik-Pflanzen versuchen Konzerne seit Jahren, die Kontrolle über unsere Lebensmittel zu erlangen. Landwirte machen sich strafbar, wenn sie ihr Saatgut selbst vermehren.
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„Die Bundesregierung macht gegen den Willen der eigenen Bevölkerung den Weg frei für den Anbau einer höchst problematischen Genmaissorte in Europa“, kritisierte Heike Moldenhauer, Gentechnikexpertin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Enthaltung der schwarz-roten Koalition zur Anbauzulassung des Gentech-Mais 1507 des US-Unternehmens Pioneer.

„Bei der erstbesten Gelegenheit straft die Bundesregierung den Koalitionsvertrag Lügen. ‚Wir erkennen die Vorbehalte des Großteils der Bevölkerung gegen grüne Gentechnik an’, heißt es dort. Jetzt zeigt sich: Die Interessen der Agrarkonzerne und des großen Handelspartners USA gehen bei Schwarz-Rot über die Verbraucherinteressen und den Umweltschutz“, sagte Moldenhauer. Dies lasse nichts Gutes für das gerade verhandelte Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA erwarten.

Die Linksfraktion lehnt die Anbauzulassung für den Mais 1507 sowie die Agro-Gentechnik grundsätzlich ab. Sie ist volkswirtschaftlich teuer, riskant für Umwelt und Landwirtschaft und schafft neue Abhängigkeiten. Des Weiteren kritisieren die LINKEN die fehlende Einbindung des Bundestages.

Keine ausreichende Risikobewertung

Greenpeace hat hingegen gravierende Mängel bei der Sicherheitsbewertung des Maises durch die EFSA aufgezeigt: Grundlegende Daten, die für eine ausreichende Risikobewertung notwendig sind, fehlen in den Unterlagen der Antragsteller. Befunden, die darauf hinweisen, dass der Gentechnik-Mais 1507 nicht als sicher beurteilt werden kann, wurde nicht nachgegangen. Auch die Auflagen für die gesetzlich vorgeschriebene Überwachung des Anbaus der Gen-Saaten (Monitoring) sind ungenügend.

Über 80 Prozent der Bevölkerung, der Bauernverband, Lebensmittelhersteller und Supermarktketten sprächen sich in Deutschland gegen den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen aus. Der Genmais 1507 sei besonders problematisch, da er deutlich mehr Insektengift produziere, als der von der damaligen Agrarministerin Ilse Aigner 2010 verbotene Mais Mon 810. Damit gefährde er viele für den Maisanbau unschädliche, für die Artenvielfalt hingegen wichtige Insekten wie Schmetterlinge und Motten. Verwendet würde der Mais in Tierfutter und in Biogasanlagen.

Kennzeichnungspflicht für Gentechnik

Moldenhauer: „Um die Wahlfreiheit der Verbraucher sicherzustellen, muss die Bundesregierung in Brüssel dafür sorgen, dass eine Kennzeichnungspflicht tierischer Produkte eingeführt wird, die mit Gentech-Futter erzeugt worden sind. Das hat die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt.“ Da der Mais 1507 auch für Biogasanlagen genutzt werde, sei auch eine Kennzeichnungspflicht für so gewonnene Energie notwendig. „Gentechnik verschwindet immer da vom Markt, wo sie als Gentechnik erkennbar ist. Wenn es der großen Koalition mit dem Verbraucherschutz wirklich ernst ist, muss sie für sichtbare Gentechnik-Markierungen auf allen betroffenen Produkten sorgen“, forderte die BUND-Gentechnikexpertin.

Erwin Pelzig zum Thema Genmais 1507 "Fuck the Bürger"

Langzeitstudien zur Wirkung von Gentechnik-Pflanzen auf die menschliche Gesundheit gibt es nicht. Nur kurzfristige Effekte werden untersucht. Die Studien führt jedoch hauptsächlich die Gentechnik-Industrie durch und die ist nicht neutral. Durch die Patentierung von Gentechnik-Pflanzen versuchen Konzerne seit Jahren, die Kontrolle über unsere Lebensmittel zu erlangen. Landwirte machen sich strafbar, wenn sie ihr Saatgut selbst vermehren. | Foto: http://www.keine-gentechnik.de
Der Gentechnik-Pflanzen-Anbau als Monokulturen vernichtet die biologische Vielfalt und die kleinbäuerliche Landwirtschaft. Das freigesetzte Gift, das einige Gentechnik-Pflanzen produzieren, schadet Insekten und Kleintieren und könnte sich in Boden und Wasser anreichern. Andere Gentechnik-Pflanzen sind unempfindlich gegen ein Ackergift, damit der Landwirt nur noch dieses eine Gift braucht. Davon muss er jedoch langfristig immer mehr spritzen, weil auch Wildkräuter widerstandsfähig werden. | Foto: http://www.keine-gentechnik.de
Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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