Stadtbezirk Brackel
Historische SPD-Verluste: Wer wird Bezirksbürgermeister?

Der Zieleinlauf bei der Kommunalwahl 2020 brachte der SPD im Stadtbezirk Brackel Verluste von historischem Ausmaß. Foto: Galopprennbahn in Wambel | Foto: Von Tbachner - Selbst fotografiert, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=13289786
  • Der Zieleinlauf bei der Kommunalwahl 2020 brachte der SPD im Stadtbezirk Brackel Verluste von historischem Ausmaß. Foto: Galopprennbahn in Wambel
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Bei der Wahl zur Bezirksvertretung im Stadtbezirk Brackel, zu dem die Vororte Wambel, Brackel, Asseln und Wickede gehören, erreichte die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) einen Stimmenanteil von sagenhaften 58,6 Prozent. Dies allerdings nicht im Jahre 2020, sondern vor 41 Jahren - bei den Kommunalwahlen des Jahres 1979.

Von da an ging es langsam aber stetig bergab mit der Zustimmung zur SPD. Konnte die Partei bei den beiden Wahlen in den 1980er-Jahren noch rund 55 Prozent erzielen, waren es 1994 immer noch stattliche 52 Prozent. Mit der Wahl 1999 rutschte die SPD auf rund 44 Prozent. Hier verblieb sie auch 2004 und 2010.

Der große Absturz kam nun 2020 als die SPD vom Ergebnis des Jahres 2014 über 11,5 Prozent auf nun 33,27 Prozent verloren hat. Nur in den Bezirksvertretungen der alten Arbeiter*innen-Bezirke Innenstadt-Nord (minus 12,9 Prozent), Eving (minus 12,1 Prozent) und Scharnhorst (minus 13,5 Prozent) waren die Verluste, die man durchaus als historisch bezeichnen kann, katastrophaler.

Wer wird Bezirksbürgermeister angesichts historischer Verluste der SPD?

Von einst absoluten Mehrheiten in der Bezirksvertretung Brackel ist die SPD Lichtjahre entfernt. Auch wenn die Lokalpresse am 15. September 2020 titelt "In Brackel deutet alles auf künftigen Bezirksbürgermeister Monecke hin", stimmt in dieser Schlagzeile das "alles" nicht ganz.

Die SPD hatte in der Bezirksvertretung noch nie so wenige Sitze. Mit nur sechs Sitzen von 19 in der neuen Bezirksvertretung hat die SPD vier Sitze verloren und benötigt letztlich 10 Stimmen für die Wahl ihres Bezirksbürgermeisterkandidaten Hartmut Monecke.

Warum sollte sich aber keine Mehrheit aus CDU (5 Sitze), Grüne (4 Sitze) und nur einem Bezirksvertreter von jeweils LINKEN, FDP oder DIE PARTEI finden, die Dirk Risthaus von der CDU zum Bezirksbürgermeister wählen könnte? Als Spitzenkandidat der CDU dürfte sich Dirk Risthaus wohl durchaus das Amt des Bezirksbürgermeisters zutrauen.

Die Wahl des Bezirksbürgermeisters für den Stadtbezirk Brackel dürfte spannender werden als von den meisten vor der Wahl erwartet.

Die Wahlbeteiligung bei der Wahl zur Bezirksvertretung lag bei mageren 47,14 Prozent. Als neue Bezirksvertreter*innen wurden gewählt:

SPD Monecke, Hartmut Reservelistenplatz 1
SPD Worth, Daniela Reservelistenplatz 2
SPD Sanke, Dirk Reservelistenplatz 3
SPD Wesnigk, Thomas Reservelistenplatz 4
SPD von Kobilinski, Martina Reservelistenplatz 5
SPD Schulte, Anette Reservelistenplatz 6
CDU Risthaus, Dirk Reservelistenplatz 1
CDU Unland, Martin Reservelistenplatz 2
CDU Altner, Stephan Reservelistenplatz 3
CDU Frank, Manfred Andreas Reservelistenplatz 4
CDU Haccius, Birgit Reservelistenplatz 6
GRÜNE Kröger-Brenner, Heide Reservelistenplatz 1
GRÜNE Plieth, Dietmar Reservelistenplatz 2
GRÜNE Plieth, Claudia Reservelistenplatz 3
GRÜNE Dr. Mitra, Thomas Reservelistenplatz 4
DIE LINKE Esch, Andreas Reservelistenplatz 1
FDP Schneider, Tim Reservelistenplatz 1
AfD Thomas, Dirk Horst Reservelistenplatz 1
Die PARTEI Goldschmidt, Christian Reservelistenplatz 1

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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