Kreishandwerkerschaft und Innungen in Körne fördern drei karitative und soziale Projekte
15.000 Euro für Kinder mit Gewalterfahrung, Wohnungslose und Jugend-Hospiz

Spendenübergabe im Ausbildungszentrum des Handwerks in Körne mit (v.l.n.r.) Joachim Susewind, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Heinrich Bettenhausen, 1. Vorsitzender der Ökumenischen Wohnungslosen-Initiative Gast-Haus statt Bank e.V., Margrit Ingenbleek, Schatzmeisterin des Kinderschutzbundes Dortmund, Spendobel-Präsident Roland Bracht, Kreishandwerksmeister Christian Sprenger, Elisabeth Krechtmann vom Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Lünen und der Lüner Stadthandwerksmeister und stellvertretende Kreishandwerksmeister Christoph Haumann. | Foto: Kreishandwerkerschaft/Müller
  • Spendenübergabe im Ausbildungszentrum des Handwerks in Körne mit (v.l.n.r.) Joachim Susewind, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Heinrich Bettenhausen, 1. Vorsitzender der Ökumenischen Wohnungslosen-Initiative Gast-Haus statt Bank e.V., Margrit Ingenbleek, Schatzmeisterin des Kinderschutzbundes Dortmund, Spendobel-Präsident Roland Bracht, Kreishandwerksmeister Christian Sprenger, Elisabeth Krechtmann vom Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Lünen und der Lüner Stadthandwerksmeister und stellvertretende Kreishandwerksmeister Christoph Haumann.
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Einen Spendenscheck über je 5.000 Euro erhielten jetzt im Ausbildungszentrum des Handwerks in Körne gleich drei Projekte aus Dortmund und Lünen von der Kreishandwerkerschaft Dortmund und Lünen.

Die Dachorganisation des regionalen Handwerks mit ihren 22 Innungen hatte das Geld zum Jahresende zusammengelegt, um in schwierigen Zeiten Initiativen aus der Region zu fördern.
„Die Gelder waren eigentlich für Versammlungen, Feste und Freisprechungsfeiern im Jahr 2020 vorgesehen“, erklärt Kreishandwerksmeister Dipl.-Ing Christian Sprenger. „Da diese nicht stattfinden konnten, haben sich Innungen und Kreishandwerkerschaft gemeinsam dazu entschlossen, das Geld zu spenden.“

Dabei kam die bedeutende Summe von insgesamt 15.000 Euro zusammen. Die drei Schecks, die am Dienstag von Kreishandwerksmeister Christian Sprenger, dem Lüner Stadthandwerksmeister Christoph Haumann sowie Hauptgeschäftsführer Joachim Susewind im Handwerks-Ausbildungszentrum an der Langen Reihe überreicht wurden, gehen über das Dortmunder Spendenparlament „spenDobel“ an das

 Projekt 21/02 Kinderorientierte Familientherapie (KOF) – Hilfe für Kinder mit Gewalterfahrung,

 an die Ökumenische Wohnungslosen-Initiative Gast-Haus statt Bank e.V. sowie

 an den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst in Lünen.

„Wir freuen uns, mit den finanziellen Mitteln etwas Gutes bewirken zu können“, so KHW-Hauptgeschäftsführer Susewind: „Das Handwerk hat sich im vergangenen Krisenjahr als ein wirtschaftlicher Stabilitätsfaktor für die Region erwiesen. Für uns ein Grund mehr, da zu helfen, wo Unterstützung gebraucht wird.“

„Spendobel“ schafft Qualitätsstempel für Projekte

Spendobel, dessen Präsident Roland Bracht bei der Scheckübergabe anwesend war, wurde 2001 als Initiative des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund gegründet. Es ist eines der etwa 20 deutschen Spendenparlamente, in denen sich Bürger*innen für ihre Heimatregion engagieren. In Dortmund konnten bisher über 180 Projekte mit mehr als 1,3 Millionen. Euro gefördert werden.

„Als Präsident von Spendobel ist es mir ein wichtiges Anliegen, den zahlreichen sozialen Projekten in Dortmund über Spendobel eine Plattform bieten zu können, um mit Spendern und Unterstützern zusammenzukommen“, erklärt Bracht. „Viele Menschen, Unternehmen, Einrichtungen und Institutionen sind bereit, einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit in Dortmund zu leisten. Dafür bin ich jedem Unterstützer und jeder Unterstützerin der von Spendobel als förderwürdig empfohlenen Projekte persönlich dankbar.“

Die Initiative leitet den Betrag von 5.000 Euro an das Projekt 21/02 Kinderorientierte Familientherapie (KOF) – Hilfe für Kinder mit Gewalterfahrung weiter.

Hilfe für Kinder mit Gewalterfahrung

Für Margrit Ingenbleek, die den Scheck des Handwerks für den Arbeitsbereich „Kinderorientierte Familientherapie für Kinder mit Gewalterfahrungen (KOF)“ des Kinderschutzbundes Dortmund e.V. entgegennahm, kommt das Geld gerade recht. „Wir fördern damit die Beratungsarbeit für Kinder mit Gewalterfahrung”, erklärt die Schatzmeisterin des Kinderschutzbunds. „Konkret geht es um die Förderung der Sandspielmethode, die sich an Kinder zwischen vier und zehn Jahren richtet.“

Dabei handelt es sich um eine diagnostische und therapeutische Methode, bei der die Kinder mit Figuren im Sand gemeinsam mit Therapeuten und später auch mit den Eltern spielen. Das Spiel wird per Video aufgenommen und das Verhalten der Kinder danach im Gespräch mit den Eltern ausgewertet. Der Kinderschutzbund Dortmund nutzt diese Methode zur Kommunikation mit kleinen Kindern, die häufig ihre Probleme noch nicht gut in Worte fassen können. Das Sandspiel eignet sich besonders gut, um kindliche Entwicklungsthemen zu bearbeiten.

Gast-Haus statt Bank hilft Wohnungslosen

Täglich zwischen 500 und 600 wohnungslose Menschen betreut der Verein Ökumenische Wohnungslosen-Initiative Gast-Haus statt Bank in Dortmund, für die deren erster Vorsitzender Heinrich Bettenhausen zur Scheckübergabe des Handwerks gekommen war. Zusammen mit drei befreundeten Vereinen betreibt die Initiative derzeit ein Hostel für Wohnungslose in Dortmund.

„Wir verwenden das Geld für Lebensmittel, Hygieneartikel und andere Unterbringungskosten unserer Gäste“, erklärte Bettenhausen anlässlich der Spendenübergabe. „Unser oberstes Ziel ist es, unseren Gästen in einer Weise zu begegnen, die ihrer Würde entspricht und sie achtet."
In der 1996 gegründeten Initiative, die sich aus Spenden finanziert, engagieren sich derzeit über 250 ehrenamtliche Mitarbeiter. Gast-Haus statt Bank bietet einen Tagestreff mit gastlichen Räumen, Frühstück, Wasch- und Wäschegelegenheit, Hilfs- und Beratungsangebote, seelsorgerische und medizinische Betreuung sowie Gesprächskreise, Gottesdienste und interessante Kulturabende.

Kinder-Hospizdienst begleitet Familien

Seit 2017 existiert in Lünen der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst, für den Koordinationskraft Elisabeth Krechtmann den Scheck über 5.000 Euro entgegennahm. Der Verein begleitet und unterstützt – häufig über Jahre – Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit einer lebensverkürzenden Erkrankung und ihre Familien. Das reicht von der Zeit nach der Diagnose, im Sterben und über den Tod hinaus. Ebenso gibt es für Geschwister die Möglichkeit einer eigenen Begleitung.

„Unsere haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden geben lebenspraktische Unterstützung auf Augenhöhe. Das ist eine verantwortungsvolle und schwierige Aufgabe“, berichtet Elisabeth Krechtmann. „Wir wollen darum das Geld in die Ausbildung unserer ehrenamtlichen Kräfte investieren, Referenten, Weiterbildung und Supervision finanzieren.“

Der Verein hofft, nach dem Corona-Jahr 2020 wieder eine verstärkte Unterstützung in diesem Jahr für die durch ihn betreuten Familien in Lünen, Werne, Bergkamen, Selm und Nordkirchen möglich zu machen. Der Austausch, die Vernetzung und die Selbsthilfe sind für die betroffenen Familien eine wichtige Unterstützung, um die schwere Lebenssituation zu bewältigen.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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