„Unsere Mitte Steigerturm" aus Berghofen hofft auf Dortmunder für den Umbau zum Bürgerzentrum
Verein bittet um Hilfe

Der Steigerturm, Teil des alten Feuerwehrgerätehauses in Berghofen, soll ein Ort der Begegnung werden. Statt den Umbau zu starten, muss der Verein nun die Baupreissteigerungen stemmen und hofft dabei auf Hilfe. | Foto: B. Treude
  • Der Steigerturm, Teil des alten Feuerwehrgerätehauses in Berghofen, soll ein Ort der Begegnung werden. Statt den Umbau zu starten, muss der Verein nun die Baupreissteigerungen stemmen und hofft dabei auf Hilfe.
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Die Pandemie trifft den Verein ,Unsere Mitte Steigerturm" nicht nur durch Einschränkungen und fehlende Veranstaltungserlöse, sondern auch das ambitionierte Bauprojekt. "Die derzeitige Preisentwicklung im Baugewerbe verpasst uns nach achtjähriger hartnäckiger und ehrenamtlicher Arbeit nun möglicherweise den Todesstoß", befürchtet Winfried Liebig als Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins.

"Wir haben das 106 Jahre alte städtische Feuerwehrgerätehaus mit dem Steigerturm vor dem Abriss gerettet und wollen das Gebäude zu einem Bürgerzentrum umbauen", berichtet der Vorsitzende. Die Finanzierung der Baukosten in Höhe von 671.000 € ist gesichert. Viel Lob haben die Engagierten des Vereins dafür bekommen. So ist das Projekt für die Plätze 1 bis 3 des Heimatpreises der Stadt nominiert.

Baubeginn verschoben

"Wer hätte gedacht, dass die USA und China mitverantwortlich sind für die Verschiebung der Umbauarbeiten im Steigerturm in Berghofen. lm August sollte es losgehen", sagt Winfreid Liebig. Die Baugenehmigung liegt vor; die Bauleistungen sind beschrieben. Die Ausschreibungen vorbereitet. Doch nun musste der Baubeginn verschoben werden. Verlängerte Lieferzeiten und Preiserhöhungen für Baustoffe sind der Grund. Sehr skeptisch beobachteten der Verein ,,Unsere Mitte Steigerturm" und das Architekturbüro Winkler und Partner die Lage auf dem Markt für Baustoffe, die sich seit Jahresbeginn immer weiter verschlechterte.

Märkte leer gekauft

Die Gründe sind vielfältig: lm Pandemiejahr 2020 sind weltweit die Produktionen herunter gefahren worden. Das wieder Hochfahren dauert. Die stark gestiegene Nachfrage in den USA durch ein Konjunkturprogramm und der Aufschwung in China haben zu einem Bauboom in den Ländern geführt. Die Weltmärkte werden seitdem ,,leer gekauft". Bei einigen Herstellern von Kunststoffen hat es Produktionsausfälle durch Brand- und Naturkatastrophen gegeben. Einige Produkte werden aktuell nicht hergestellt, da man sich auf gängige Artikel konzentriere. Das Problem trifft auch die Preisentwicklung für Baustoffe. So haben sich die Preise für Bauholz verdrei- bis vervierfacht, Baustahl koste das doppelte. Preisvereinbarungen seien nur noch für kurzfristig möglich. Eine neue Kostenermittlung des Architekturbüros ergab Mehrkosten für den Umbau des Steigerturms in Höhe von 220.000 €, die durch die Kostensteigerungen in der Bauwirtschaft begründet sind. Dies führte dazu, dass der Verein ,,Unsere Mitte Steigerturm" den Baubeginn auf unbestimmte Zeit verschob und Maßnahmen zur Verringerung der Kosten untersuchte. Umplanungen und zeitliche Verschiebungen der Bauleistungen, die nicht unbedingt für den Betrieb des künftigen Bürgerzentrums erforderlich sind, wurden überprüft, verschoben oder umgeplant. Der geplante Anbau wird verschoben. Deshalb wird das Bürgerbüro in den Besprechungsraum im Obergeschoss verlegt. Für das Behinderten-WC ist eine Container-Lösung vorgesehen. Durch viele Maßnahmen konnten die Mehrkosten auf 154.000 € reduziert werden.

Preisentwicklung ungewiss

Die weitere Preisentwicklung für Baustoffe sei nicht abzusehen. Deshalb möchte der Verein mit dem Umbau des Steigerturms im 1. Quartal 2022 beginnen und verbindet damit die Hoffnung, dass die Handwerksbetriebe dann freie Kapazitäten haben. Voraussetzung ist allerdings, dass die 154.000 € noch 2021 finanziert werden. Gespräche mit Förderern sind geplant. "Fest steht, dass der Verein zusätzliche Eigenmittel in die Gesamtfinanzierung einbringen muss", so der Vorsitzende Der Verein will auch die Dortmunder und Dortmunderinnen bitten, sich für das künftige Bürgerzentrum finanziell zu engagieren. Näheres unter www.steigertrum.de.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-Süd aus Dortmund-Süd

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