Forderung am Internationalen Tag der Gebäudereiniger:
Mehr Anerkennung für Reinigungskräfte

Foto: IG BAU

Jedes Jahr am 15. Juni findet er statt: der Internationale Tag der Gebäudereiniger. Seit 31 Jahren - seit einem drei Wochen andauernden, dramatischen und letztendlich erfolgreichen Streik in Los Angeles - demonstrieren an diesem Tag in vielen Ländern Beschäftigte in der Gebäudereinigung und im Sicherheitsdienst für Gerechtigkeit und faire Arbeitsbedingungen. Auch in Dortmund organisierte die Gewerkschaft IG BAU am Dienstag wieder eine Aktion – wenn auch wegen der Corona-Pandemie keine große Demonstration.

Doch der Zweck war derselbe: Die Öffentlichkeit sollte für die wichtige Arbeit der Gebäudereiniger sensibilisiert werden. Denn diese oft „unsichtbaren“ Arbeitskräfte verdienen Wertschätzung für ihre Leistung, meint die Gewerkschaft IG BAU. Wie wichtig die Arbeit der Gebäudereiniger sei, habe sich in der Pandemie deutlich gezeigt. Reinigungskräfte sorgten für sterile Intensivstationen, saubere Schulen und gereinigte Busse und Bahnen.

Die IG BAU betont: Reinigungskräfte sind systemrelevant. Sie sind überall im Alltag im Einsatz, ohne dass dies bewusst wahrgenommen wird. Auch die Reinigungskräfte haben ihren Teil gegen die Ausbreitung der Pandemie beigetragen, egal ob in Krankenhäusern, in Schulen oder im öffentlichen Nahverkehr.

Deshalb soll  mit höchster Anerkennung auf die Arbeit der Reinigungskräfte geblickt werden, fordern die Gewerkschafter. Denn das Dienstleistungshandwerk der Gebäudereiniger ist für das Funktionieren der gesamten Wirtschaft und für die Gesundheit aller wichtig. Sauberkeit und Hygiene hätten an gesellschaftlicher Wertschätzung gewonnen. „Jetzt muss sich diese Wertschätzung nur noch in den Geldbeuteln der Beschäftigen widerspiegeln“, sagte Utz Kowalewski, Fraktionsvorsitzender der Fraktion DIE LINKE+, der sich ebenfalls zum Tag der Gebäudereiniger eingefunden hatte. Bei aller Freude über den jüngst abgeschlossenen dreijährigen Lohn- und Mindestlohntarifvertrag würden sich leider noch zu viele Arbeitgeber um diesen Tarifvertrag drücken.

Das heißt: Immer noch ist die Bezahlung der Gebäudereiniger oft sehr schlecht. Manche Reinigungskräfte müssen trotz Vollzeitjobs noch staatliche Hilfe in Anspruch nehmen, um über die Runden zu kommen. Später droht die Altersarmut. Auch der Arbeitsschutz ist nicht immer vollumfänglich gewährleistet. In Corona-Zeiten kamen zusätzliche Probleme hinzu: finanzielle Nöte wegen des niedrigen Kurzarbeitergeldes oder nicht gezahlte Löhne in der Quarantäne. Damit nicht genug: Reinigungskräfte können auch kein Homeoffice machen. Damit kam bei vielen Betroffenen die Frage der Kinderbetreuung hinzu: Wohin mit den Kleinen, wenn Kitas und Schulen geschlossen sind?

Mehr Infos und die Forderungen der Gewerkschaft finden Sie hier:

https://igbau.de/15.-juni-internationaler-tag-der-gebaeudereinigung.html

Autor:

Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost

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