Internationaler Aufruf
Patentschutz-Aufhebung auf alle unentbehrlichen Medikamente gefordert

"Die Unterzeichnenden, fordern von unseren Regierungen eine Politik, die Arzneimittel als globale öffentliche Güter behandelt und die Macht von Pharmaunternehmen im öffentlichen Interesse begrenzt; eine Politik, die an den Gesundheitsbedürfnissen der Menschen ausgerichtet ist." (aus dem Aufruf "Patente töten")
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  • "Die Unterzeichnenden, fordern von unseren Regierungen eine Politik, die Arzneimittel als globale öffentliche Güter behandelt und die Macht von Pharmaunternehmen im öffentlichen Interesse begrenzt; eine Politik, die an den Gesundheitsbedürfnissen der Menschen ausgerichtet ist." (aus dem Aufruf "Patente töten")
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In einem internationalen Aufruf fordern über 100 zivilgesellschaftliche Organisationen aus 20 Ländern gemeinsam mit Ärzt*innen, Wissenschaftler*innen, Gesundheitsexpert*innen und Kreativen anlässlich der Covid-19-Pandemie die Aufhebung des Patentschutzes auf alle unentbehrlichen Medikamente. Um aktuelle und künftige Pandemien erfolgreich einzudämmen, müssten Regierungen die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass Forschung transparent erfolgt, medizinisches Wissen und seine Endprodukte als Gemeingut der Menschheit behandelt werden und die Macht von Pharmaunternehmen im öffentlichen Interesse begrenzt wird.

Der Appell wurde initiiert von der BUKO Pharma-Kampagne und medico international (Deutschland), Outras Palavras (Brasilien) sowie den international verankerten Organisationen People’s Health Movement und Society for International Development.

"Die Covid-19-Pandemie zeigt der Welt, dass Gesundheitspolitik eine globale Aufgabe ist, die von den Regierungen mit Verantwortungsbewusstsein wahrgenommen werden und an einem menschenrechtlichen Prinzip ausgerichtet werden muss und an nichts sonst", sagt Anne Jung, Gesundheitsreferentin bei medico international.

Die Folgen globaler Ungerechtigkeit werden derzeit in der Covid-19-Pandemie besonders greifbar, doch die Probleme reichen weit darüber hinaus.

"Das Patentsystem hat die Wissensproduktion im medizinischen Bereich ungerechterweise auf Gewinnmaximierung und Kapitalerträge ausgerichtet, nicht auf die Erforschung und Entwicklung lebensrettender Medikamente und deren faire Verteilung", stellt Max Klein von der BUKO Pharma-Kampagne fest.

Der Aufruf sieht den Zeitpunkt für einen grundlegenden Politikwechsel gekommen. Konkrete Ideen gibt es längst, so wäre eine Entkoppelung von Forschungskosten und Preis bei Medikamenten unabdingbar, um neue Anreizmechanismen zu setzen, die Innovationen fördern und zugänglich machen. Es kommt nun auf den politischen Willen an.

Die Forderungen des Aufrufs, die Liste der Erstunterzeichner:innen sowie die Möglichkeit diesen Aufruf zu unterstützen, finden Sie hier: www.patente-toeten.de

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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