LINKE und SPD solidarisch
Warnstreiks in Dortmund: NGG fordert 12 Euro Mindestlohn in Systemgastronomie

"Die Wut der Beschäftigten ist groß.", erklärt Manfred Sträter (NGG).
  • "Die Wut der Beschäftigten ist groß.", erklärt Manfred Sträter (NGG).
  • hochgeladen von Carsten Klink

Am Donnerstagvormittag kam es in Dortmund zum ersten Warnstreik in der Systemgastronomie. Die Gewerkschaft NGG hatte die Beschäftigten bei McDonalds zum Streik aufgerufen. Aus der ganzen Stadt kamen die Angestellten nach Dortmund-Kley und legten ihre Arbeit nieder. Auch eine Belegschaft der benachbarten Burger King Filiale beteiligte sich an dem Streik. Die Forderung der Kolleginnen und Kollegen lautet mindestens 12 Euro für die rund 120.000 Beschäftigten in dieser Branche. Die Stimmung unter den Streikenden war kämpferisch und gut.

"Die Mitarbeiter bekommen derzeit nur mindestens 9,35 Euro die Stunde", kritisiert Manfred Sträter, Geschäftsführer der NGG-Region Dortmund. "Die Wut der Beschäftigten ist groß. Das Angebot der Arbeitgeber liegt in der untersten Entgeltgruppe weiterhin nur knapp über dem gesetzlichen Mindestlohn. (13 Cent!) Das ist unverschämt und verantwortungslos. Viele Beschäftigte benötigen jeden Monat ergänzende Sozialleistungen zum leben. Die Beschäftigten fordern Respekt für ihre Arbeit", so Sträter weiter.

DIE LINKE Dortmund unterstützte die Streikenden bei ihrem Kampf für höhere Löhne. "Wir setzten uns für einen gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro ein.“, erklärt Jonas Rütter, Vorstandsmitglied der LINKEN in Dortmund. "Viele Beschäftigte im Niedriglohnsektor sind auf staatliche Unterstützung angewiesen. Wir alle finanzieren die Billiglöhne der großen Konzerne. Die Milliardengewinne auf der einen und die Armutslöhne auf der anderen Seite hängen unmittelbar zusammen."

Die NGG tritt kommendes Wochenende in eine Schlichtungsphase mit den Arbeitgebern. Wird den Kolleginnen und Kollegen kein vernünftiges Angebot gemacht, sind weitere Streiks angekündigt.

"Die Gewerkschaft muss ihre Forderung 12 Euro und keinen Cent weniger durchsetzen. Die Beschäftigten sind bereit dafür zu kämpfen. 12 Euro mindesten muss ein erster Schritt sein. Billigjobs müssen in Vollzeitjobs mit guter tariflicher Bezahlung und Absicherung umgewandelt werden.“, so die Linken.

Auch ein Vertreter der SPD unterstützte die Streikenden und forderte einen Mindestlohn von 12 Euro, den seine Bundestagsfraktion noch am 1. Juni 2017 bei einem Antrag der Fraktion DIE LINKE abgelehnt hatte. "Sie wollen jetzt 12 Euro. Dann wollen Sie irgendwann 14 Euro. Das hört nimmer auf.", kommentierte der SPD-Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel damals die Ablehnung der SPD-Fraktion im Parlament.

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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