Ein Sommernachts(Kultur)traum: ExtraSchicht knackte Besucherrekord

Unser erstes Ziel - Kokerei und Zeche Zollverein
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Mit der ExtraSchicht feierte die gesamte Metropole Ruhr ihr großes Kultur-Sommerfest. Über 200.000 Besucher legten ihre ganz persönliche ExtraSchicht ein.

Wie wir folgte die ganze Region dem Ruf der Ruhr Tourismus GmbH und der 47 ExtraSchicht - Spielorte und ging auf Entdeckungsreise. Wir hatten uns auf den Weg in die Ruhrmetropole Essen gemacht und auf der Kokerei und Zeche Zollverein einen herrlichen Abend geniessen können.

Das Programm dort ging den drei Begriffen ARBEIT, KRAFT, ENERGIE künstlerisch und spielerisch nach.

Gibt es Schwebekraft? Kann Man(n) ein Karussell nur mit Muskelkraft bewegen? Ist Alphornblasen Arbeit? Und, wie klingt Feuerenergie?

Während das Industrierelikt in seiner monumentalen und wuchtigen Ausstrahlung schon beeindruckte, war die Mischung mit künstlerischen und ungewöhnlichen Musikeinlagen geradezu phänomenal.

Ein nostalgisches Karussel, ein Highlight, dessen Motor "Dr. Eisenbarth" aus der Schweiz persönlich war. Und bevor er dieses mit Muskelkraft in Bewegung setzte, gab es einen wohlschmeckenden „Zaubertrank“ aus der Karaffe und aus der Mitte erschallte Musik von einem Berliner Musiker Trio! Eine "Tolle Fahrt"! Einige Meter weiter hört man "Cajun Musik", das weltbekannte "Jambalaya" als Polka Version. Es spielt "ALPCOLOGNE", eine Alphornband aus der Domstadt, 2001 von Mitch Hoehler als Alphorn-Trio gegründet und 2004 mit der italo-amerikanischen Sängerin Victoria Riccio zum Quartett erweitert.

Und da die sympathische Dame aus "Kölle" schnell in den bekannten Text, den die Jecken zur Mlodie gedichtet haben verfällt, hört man mit amerikanischem Akzent und aus hunderten Kehlen:

"Op de Maat, op de Maat, Stonn die Buure, Decke Eier, fuhle Prumme,
Lange Muhre. - Un die Lück, un die Lück, Sin am luure, Op die Eier, op die Prumme, Op die Muhre"

Gegenüber wird alte Schmiedetechnik gezeigt, und der "Mottek" fiel auf den Amboss! Mit der "Strab" ging es zum Hauptbahnhof udn weiter nach Bochum!

Einen "Absacker" gab es dort für uns in der Brauerei "FIEGE", wo eine nette Damengruppe aus Dortmund uns mit wohlfeilen Leckereien das richtige "Ruhrgebiets Gefühl" gab. Nämlich, das hier ein Menschenschlag lebt, der menschlich ist und seinen Gegenüber, den er, in diesem Falle sie, zum ersten Mal sieht, freundschaftlich in seiner Mitte aufnimmt und bewirtet. Danke noch einmal hierfür!

Ob am Wasser, unter Fördertürmen, in der Waschkaue, der Eisenhütte oder im Fußballstadion:

Die Teilnehmer an der diesjährigen ExtraSchicht erfreuten sich überall im Ruhrgebiet an außergewöhnlichen Kulturinszenierungen vor eindrucksvollen Kulissen.

„Die ExtraSchicht ist ein Höhepunkt des Kultursommers in der Metropole Ruhr und hat in der vergangenen Nacht die Energie und Vielfalt des Ruhrgebiets erlebbar gemacht“, freut sich Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH (RTG).

„Besonders im Jahr „eins“ nach der Kulturhauptstadt freuen wir uns über das anhaltende Interesse des Publikums am Alleinstellungsmerkmal der Region - der Industriekultur. Im Rahmen der ExtraSchicht wird diese besonders einzigartig und beeindruckend inszeniert.“

Aufregende Inszenierungen in alten Hallen

Die Besucher erlebten auf dem Karussell der Nacht eine gelungene Mischung aus Premieren, fulminanten Höhepunkten und exklusiven Einblicken:

Die Uraufführung des 1. Deutschen Stromorchesters in der Maschinenhalle Zweckel, die Ausstellungseröffnungen von „Proto Anime Cut“ im Dortmunder U, „Schichtwechsel“ in der Zeche Hannover und „Souvenirs“ im Haus Ripshorst, Highlights wie der Klaviermarathon des Klavier-Festivals in der Jahrhunderthalle, das Live-Schmieden im Bochumer Verein, Auftritte bekannter Comedians in der Dortmunder DASA und der Hattinger Henrichshütte, schwebendes Straßentheater an der Zeche Waltrop, prächtige Illuminationen auf dem Gelände der Brauerei Moritz Fiege und dem Umspannwerk in Recklinghausen sowie ein internationales Musikprogramm an der Zeche Zollern in Dortmund und im Duisburger Innenhafen sprachen alle Zielgruppen von Großeltern mit ihren Enkeln über Kulturinteressierte bis hin zu Pärchen und Freundeskreise, die in kleinen Gruppen unterwegs waren, an.

Zu den großen Finalveranstaltungen, wie dem Theater-Pyro-Spektakel im MüGa-Park in Mülheim an der Ruhr, dem Straßentheater TITANICK Firebirds an der Zeche Zollverein in Essen, der großen URBANATIX-Show im Nordsternpark in Gelsenkirchen, der Trommel- und Feuerwerkshow an der Jahrhunderthaller Bochum, der pyrotechnischen Inszenierung der Fördertürme auf dem Zukunftsstandort Zeche Ewald in Herten und dem KokereiGlühen an der Kokerei Hansa in Dortmund pilgerten erwartungsgemäß tausende Besucher. Förderturm und Klaviermarathon, Mountainbike-Stuntshow und Industriemuseum, Illuminationen und Eisenhütte - die ExtraSchicht hat wieder einmal verschiedenste Kunstformen und Besuchergruppen zu einem großen
Kulturfest vereint.

Neues AREAL-Konzept bewährt sich

„Das zur Kulturhauptstadt RUHR.2010 eingeführte Areal-Konzept zur Orientierung in der Metropole Ruhr hat sich auch für die ExtraSchicht bewährt: Die Gäste konnten auf ihren Routen durch die jeweiligen Areale Geheimtipps und große Spielorte wunderbar miteinander verbinden“, so Axel Biermann. Ihre erfolgreiche Spielort-Premiere feierten das Haus Ruhrnatur in Mülheim und der BernePark in Bottrop. Die Zeche Fürst Leopold in Dorsten gab ihr Comeback als Spielort mit einer Kunstentdeckungsreise durch die einst „verbotene“ Stadt.

Per Bus, Schiff und Fahrrad durch die Nacht

Das verbindende Element zwischen allen 47 Spielorten waren einmal mehr die eigens eingesetzten Shuttle-Busse, die über 35.000 Buskilometer zurücklegten. Per Rad-Shuttle wurden in Mülheim an der Ruhr, Essen, Gelsenkirchen und Bochum Spielorte besucht. Der rollende Spielort „ExtraFahrt“ bescherte Besuchern auf der Route zwischen Essen und Dortmund kurzweilige Kulturhäppchen und überraschte seine Mitfahrer mit Brauttanz, Poetry Slam und fetzigen Ska-Nummern, so dass auch während der auftretenden Wartezeiten keine Langeweile aufkam. Technikinteressierte ließen sich an der Jahrhunderthalle Bochum die innovative Hybridbus-Technologie von Experten erklären.

Über die große Resonanz bei den Besuchern freut sich die RTG gemeinsam mit ihren Projektpartnern, dem Regionalverband Ruhr (RVR), dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und der RUHR.2010 GmbH. Mit tatkräftiger Unterstützung der Premiumpartner RAG Montan Immobilien GmbH und der Privatbrauerei Moritz Fiege sowie unseren Medienpartnern WDR, WAZ und Coolibri ist die elfte ExtraSchicht wieder zu einem vielseitigen Kulturerlebnis geworden und schon jetzt richtet die RTG den Blick nach vorn, denn am 30. Juni 2012 heißt es dann erneut: Licht an - ExtraSchicht!

Exportschlager ExtraSchicht

Seit elf Jahren feiert die Metropole Ruhr ein großes Fest der Industriekultur, die ExtraSchicht. Am vergangenen Samstag ließen sich über 200.000 Besucher vor den Kulissen der Industriemonumente von spektakulären Inszenierungen, Illuminationen, Straßentheater, Poetry-Slam und Musik begeistern. Das Einmalige der Region, die Industriekultur, faszinierte Einheimische ebenso wie Touristen.

Nicht nur im Ruhrgebiet ist die Faszination über das Zusammenspiel von Kultur und ehemaligen Industrieanlagen groß. Das Konzept der ExtraSchicht ist auch für andere Regionen, sogar andere Länder interessant. So interessant, dass die „Wojewodschaft Slsk“ (Schlesien) am 11. Juni 2011 bereits zum zweiten Mal eine „Nacht der Route der Technikdenkmäler“ – kurz die „Industriada“ gefeiert hat. Auch hier wird Kultur entlang der Route aus Fördertürmen, Dampfmaschinen und ehemaligen Hüttenwerken im „Ruhrgebiet Polens“ inszeniert.

Eine Delegation aus Oberschlesien hat die diesjährige ExtraSchicht mit der Intention besucht, sich Ideen und Anregungen für das nächste Industriekultur-Fest in Polen mitzunehmen. Jerzy Gorzelik, Mitglied des Vorstands der Delegation bescheinigt der ExtraSchicht eine „Superleistung“ und hohe „Authentizität“. „Wir sind sehr stolz, dass die ExtraSchicht im europäischen Ausland bereits Nachahmer gefunden hat und sich zum Exportschlager mausert“, so Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH.

Selbst Botschafter der Ukraine begleiteten die diesjährige ExtraSchicht, sie möchten die Idee der ExtraSchicht mit zurücknehmen. Zur EM 2012 in Polen und der Ukraine soll die Industriekultur als Begleitprogramm in Donezk, der Hauptstadt des Kohlereviers Donbass, inszeniert werden. Auch aus Marseille, Kulturhauptstadt 2013, bekundete Annette Breuil, Direktorin des „Theatre ses Salines“, Interesse an der ExtraSchicht, denn kulturelle Inszenierungen industrieller Monumente sind auch für das Theater-Programm 2013 ein interessanter Faktor.

In Deutschland gibt es ebenfalls Importeure der ExtraSchicht- Idee: Bereits zum dritten Mal finden in Chemnitz die Tage der Industriekultur statt und Hamburg besinnt sich erstmalig in diesem Jahr seiner industriekulturellen Wurzeln im maritimen Bereich. Mit den „Tagen der Industriekultur am Wasser 2011“ rückt die Metropolregion Hamburg die ehemaligen Industrieanlagen in Hamburg und im Umland mit Unterhaltungsangeboten, Inszenierungen und Führungen ins richtige Licht.

Die Ruhr Tourismus GmbH richtet schon jetzt den Blick nach vorn, denn am 30. Juni 2012 lädt die „Mutter“ aller Industriekulturveranstaltungen, die ExtraSchicht, zum zwölften Mal zur Entdeckungsreise durch Industriekultur des Ruhrgebiets ein.

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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