Buchbesprechung
Geschichte Laos

Michael Schultze: Laos Die Geschichte vom 14. Jahrhundert bis heute; edition global München 2013; 363 Seiten; ISBN: 978-36-922667-15-5

"Das von Landmassen allseits eingeschlossene Land gilt oft als kleines, im Vergleich zu seinen dynamischen Nachbarn Thailand und Vietnam etwas verschlafenes Land. Seine Lebensader ist der mächtige Mekong, der in den alten Gesellschaften durch Fischerei, Bewässerung und Transport Lebensgrundlage der Dörfer an seinen Ufern war, gleichzeitig aber auch als unbezähmbar galt.

Als die Tai-Völker, zu denen auch die Lao gehören, von den Han-Chinesen gewaltsam aus dem heutigen Südchina weiter nach Süden gedrängt wurden, breiteten sie sich in den Tälern nd an den Berghängen der kaum besiedelten Region aus und schufen bis zum 14. Jahrhundert einen einigermaßen stabilen Staatsverband, dessen Einflußbereich zeitweise bis in das heutige Kambodscha, Nordthailand und sogar bis Burma reichte. Das Erstarken des Königreichs Siam im Westen und der Marsch der Viet nach Süden drängte die Lao, die auch untereinander nicht immer einig waren, auf ihr heutiges Reich zusammen.

Im 20. Jahrhundert litt das Land unter der französischen Kolonialherrschaft, vor allem aber unter dem amerikanischen Krieg, in dem die USA eine Tonne Bomben für jeden Lao auf das offiziell neutrale Land abwarfen," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel. Wirtschaftliche Fehlentwicklungen in der sozialistischen Phase nach 1975 kommen hinzu.

Schultze ist Jahrgang 1956. Er studierte  Politikwissenschaften, Sprache, Geschichte und Kultur von Laos. Er ist seit vielen Jahren in der deutsch-laotischen Entwicklungszusammenarbeit tätig und lebt seit 1993 in dem südostasiatischen Land. Hier schreibt also ein ausgewiesener Fachmann über ein Land, das zumindest bei uns in Deutschland keine Rolle in der breiten öffentlichen Wahrnehmung spielt. Das Augenmerk ist dabei auf die Geschehnisse im 20. Jahrhundert gerichtet. Hier ein Detailwissen vermittelt, das für den normalen, landeskundlich interessierten Leser zu viel ist - das Buch wendet sich eindeutig an außenpolitisch interessierte Fachleute.

Autor:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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