Gilbert & George - die Ausstellungseröffnung

Gilbert (rechts) und George (links) vor der Küppersmühle
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Die Ausstellung „Gilbert & George“ ist gestern wie geplant eröffnet worden. Prominentester Eröffnungsredner war sicherlich Bundesaußenminister Guido Westerwelle. Viele lobende Worte gibt es von ihm zur Küppersmühle zu hören. Er hebt das bürgerschaftliche Engagement des Museums hervor. Er geht dabei auch auf die englische Herkunft der beiden Künstler ein: „Wir sind mehr als Wirtschaftskontakte und diplomatische Empfänge. Wir sind eine politische, aber auch eine Kulturgemeinschaft mit England,“ betont er.

Auch eine persönliche Anekdote ist von ihm zu hören. Als er noch zur Schule ging und auf das Gymnasium kam, fragte er seinen Kunstlehrer, ob er wohl Kunst studieren könne. „Nein,“ habe dieser geantwortet, „lieber Kunstgeschichte.“

Einladung von Walter Smerling

Warum Duisburg? Warum MKM und nicht K 20 / K21? Fragen an die Künstler, die schon interessieren. Immerhin bietet die nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt und Duisburger Nachbarstadt Düsseldorf doch eine starke Konkurrenz zur Küppersmühle. „Wir sind auf Einladung von Walter Smerling hier. Würde uns ein Museum aus Düsseldorf einladen, würden wir natürlich auch gerne kommen. Wir machen schließlich Bilder für die Menschen,“ ist ihre Antwort.
Insbesondere die britischen Boulevard-Zeitungen mit ihren plakativen und manchmal auch provokativen Aufmachern sehen doch ganz anders aus als deutsche Zeitungen. Sprachliche Probleme sehen sie aber nicht. Die Sprache ihrer Kunst sei eben international…
George wurde 1942 in Devon geboren. Er studierte am Dartington Adult Education Centre, Hall College of Art und Oxford Art School.
Gilbert ist Jahrgang 1943. Geboren im italienischen Thurn, studierte er an der Kunstschule Wolkenstein, Italien, an der Kunstschule Hallein, Österreich und an der Münchener Akademie der Bildenden Künste.
Ihre Zusammenarbeit geht bis in das Jahr 1967 zurück, als sie gemeinsam an der St. Martin`s School of Art, London, studierten. Mehrfach ausgezeichnet, geht ihre Ausstellungsarbeit bis ins Jahre 1971 zurück.

London als Inspiration für Gilbert & George

„Ausgangspunkt und Inspiration für das künstlerische Werk von Gilbert & George ist seit vielen Jahrzehnten die Stadt London, wo sie sich 1967 trafen und seit dieser Zeit ihre Kunst gemeinsam erschaffen – untrennbar als ein Künstler. In nächster Nähe finden sie all ihre kosmopolitischen Motive und Themen. Dies gilt auch für den nun im MKM ausgestellten Werkzyklus, der seine Herkunft schon im Namen trägt: „Die Themen sind aus London und aus aller Welt“ (Gilbert & George im Interview mit Michael Bracewell, Katalog). In ihren „London Pictures“ versammeln die Künstler die Botschaften der so genannten Zeitungs- oder Händlerschürzen, die in ganz England, nicht nur in London, aber auch in Deutschland und anderen Ländern, die Verkaufsstände der Zeitungshändler umranden und potentielle Käufer mit Hinweis auf die aufregendsten, brutalsten und extremsten Storys des Tages locken sollen. Geworben wird mit reißerisch aufgemachten Schlagzeilen über Liebe und Sex, Gewalt und Tod, Geld und Macht – mit Themen also, die die Menschheit von Beginn an faszinieren und unsere Lust an Sensationen, Katastrophen und Exzessen offenbaren. Gilbert & George haben über sechs Jahre hinweg 3712 dieser Werbeplakate zusammengetragen, d.h. entweder mitgenommen oder gestohlen, das ganze Material gesichtet, alphabetisch, thematisch und nach Häufigkeit sortiert und zu 292 präzise gestalteten Bildern verarbeitet,“ berichtet Kerstin Weinhold, die Pressesprecherin des Museums.
„Den Künstlern zufolge entsteht jedes Bild `wie von selbst´ - sein Thema, sein Titel und seine Größe ergeben sich aus den alphabetisch geordneten Stichwörtern und ihrer Häufigkeit. Dabei wollen Gilbert & George die Realität so festhalten, wie sie von den Printmedien Londons dargestellt wird.“

Prominentester Teilnehmer: Guido Westerwelle

Guido Westerwelle ist sicherlich der prominenteste Teilnehmer an der Ausstellungseröffnung. Duisburgs Kulturdezernent Karl Jansen kommt genauso wie Duisburgs liberaler Landtagsabgeordneter Holger Ellerbrock, Frank Albrecht, der genauso liberale Vorsitzende des Duisburger Kulturausschusses oder Bürgermeister Erkan Kocalar. Nur einer fehlt offensichtlich demonstrativ: Sören Link, von dem behauptet wird, er sei Duisburgs Oberbürgermeister. Warum er mich und meine Familie an diesem Tag nicht repräsentiert, wird wohl sein Geheimnis bleiben.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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