Kohle in Bochum 2

Eigentlich ist die Kunstausstellungsreihe "Kunst & Kohle" ja schon beendet. Nur in Bochum, genauer gesagt, in den Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum ist sie in die Verlängerung gegangen. Die Ausstellung "Schwarz" ist noch bis zum 14. Oktober zu sehen.

"Kunstwerke zeichnen sich dadurch aus, daß sie Wahrnehmung reflektierbar machen und unterschiedliche Bedeutungsebenen verdichten. Dies geschieht in besonders radikaler Weise in Werken, die ästhetischen Schein und Illusion konterkarieren. Theodor W. Adorno konstatierte in seiner "Ästhetischen Theorie": "Radikale Kunst heute heißt sowie wie finstre, von der Grundfarbe schwarz. Viel zeitgenössische Produktion disqualifiziert sich dadurch, daß sie davon keine Notiz nimmt, etwas kindlich sich der Farben freut. Das Ideal des Schwarzen ist inhaltlich einer der tiefsten Impulse von Abstraktion."

Die Ausstellung geht dieser Haltung nach: Künstler der Postmininal Art und der konkreten Kunst haben sich in den 1960er- und 1970er Jahren der Wirklichkeit von Materialien und Erfahrungen im Hier und Jetzt gestellt und dabei auch Kohle und Ruß verwandt. Richard Serra konterkariert mit tiefschwarzen Arbeiten illusionären Schein, Erich Reusch bezieht mit elektrostatischen Kuben Betrachter mit ein. Und auch Bruce Nauman ruft mit schwarzer und weißer Theaterschminke die Frage nach Sichtbarkeit und Illusionismus auf. Seit den 1990er Jahren haben sich Künstlerinnen und Künstler auf andere Weise mit Sichtbarkeit und Entzug, Dokumentation und Fiktionalisierung und der Bedeutung von "Schwarz" - auch im Kontext von Kunst und Kohle - auseinandergesetzt, so Miles Coolidge, Philipp Goldbach, Elisabeth Neudörfl, Susanne Weirich und Jan Wawrzyniak mit konzeptuellen Zeichnungen, Gemälden, Fotographien, Videos und Installationen, die in der Ausstellung zu sehen sind," heißt es in einem Faltblatt zu der Ausstellung.

Ich persönlich kann mit der Kunstpräsentation nicht sehr viel anfangen - das ist mein persönlicher, subjektiver Eindruck. Zu kunsttheoretisch, konzeptionell und abstrakt sind die ausgestellten Kunstwerke. Sie hätten für mein Empfindungen auch in jede andere Ausstellungsreihe gepaßt.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

12 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.