Kolumne: Schlacht von Rumeln-Kaldenhausen

Die Schlacht von Rumeln-Kaldenhausen war im Mittelalte und in der frühen Neuzeit die einzige Schlacht im (heutigen) Duisburger Stadtgebiet. Der Graf von Kleve wollte dem Freiherren von Leichlingen den örtlichen Besitz streitig machen. Eigentlich war Rumeln Kaldenhausen damals nur ein kleines, befestigtes Bauerndorf; dank der tüchtigen Menschen, dem fruchtbaren Boden und guten Ackerbaumethoden hatte es der linksrheinische Ort aber zu einigem Wohlstand gebracht.

Der Klever Landesherr zog ab mit seinen Truppen los - und stieß vor Ort auf unerwarteten Widerstand. Rumeln-Kaldenhausen war uneinnehmbar befestigt. Späher hatten die Ankunft der Klever Mannen gemeldet. "Es begann die bislang die einzige biologische Kriegsführungl am Niederrhein," berichtet Willibald Fürst vom Nettetal, seines Zeichens regionaler Militärhistoriker.

Bienen gegen Kleve - Giftpfeile gegen Rumeln-Kaldenhausen - hungrige Wölfe gegen Kleve - Pestleichen auf Rumeln (die schnellstens verbrannt wurden) - verdorbenes Wasser  gegen Kleve - Gestand faulenden Obstes in Richtung Rumeln: die Liste der eingesetzten Kampfstoffe ließe sich endlos fortsetzen. Da die Bewohner Rumelns immer wieder Untestützng aus Baerl, Asterlagen, Rheinhausen und anderen linksrheinischen Ortschaften erhielten, konnten sie lange Zeit die Stellung halten. Bis die Klever Truppen die Geduld verloren, sich kampflos zurückzogen und die Leute aus Rumeln-Kaldenhausen in aller Stille ihren Triumph feiern konnten.

Das Militär
hat es schwer
es soll kämpfen
und Freude dämpfen
mit Bio-Waffen
kann man das schaffen
vor Pocken-Leichen
will man weichen
ein brodelnd Feuer
ist niemandem geheuer
vergiftet Wasser
findet viele Hasser
Syphilis, Geschlechtskrankheiten
sich nicht schnell verbreiten
Schokolade? Ihr Verlust
führt zu ganz viel Frust.
auch die Dentisten
ein trostlos Leben fristen

"Meine Silberhochzeit hat mein Interesse an der Schlacht von Rumeln-Kaldenhausen geweckt," berichtet der Fürst von Nettetal. "Ich bin eigentlich ein Bürgerlicher und habe bei meiner Heirat den Namen meiner Frau angenommen. Ansonsten wäre das niederrheinische Adelsgeschlecht zumindest namensmäßig ausgestorben. Dank unserer Kinder und Enkelkinder lebt es jetzt weiter. Aber ich schweife ab."

Seine Mutter Wilhelmine sei aber auch nach langer Zeit immer noch so verärgert, daß sie die Silberhochzeit boykottierte und sabotierte. "Sie stand an unserer Wohnungstür und drohte jedem Schläge an, der hinein wollte. Als der Konditor die Torten lieferte, warf sie ihm seine Lieferung ins Gesicht. Die bestellten Weine und Liköre landeten in der Toilette, das Buffet im Schweinestall."

Dank seines Improvisationstalentes konnte der Landadelige für Nachschub sorgen. In seinem Langzeitgedächtnis klingelte aber auch etwas - hatte es in der Regionalgeschichte nicht so etwas ähnliches schon einmal gegeben? Nicht auf Familienebene, sondern im dörflichen Militärbereich? DIe Schlacht von Rumeln-Kaldenhausen war schnell gefunden.

"Mein Mann entwickelte seitdem eine Art Besessenheit. Er hat mehr Zeit in Archiven als im Ehebett verbracht."

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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