Kolumne
Nekropole

Eine Nekropole ist eine Totenstadt. Es handelt sich dabei um eine baulich gestaltete größere Begräbnis- und Weihestätte des Altertums und der Ur- und Frühgeschichte. Bei Gräberfeldern fehlt das bauliche Element. Nekropolen liegen oft außerhalb der Wohnsiedlungen – in vielen antiken Orten war dies aus religiösen und hygienischen Gründen vorgeschrieben. In Deutschland gibt es nur wenige Nekropolen.

Die Vatikanische Nekropole ist eine Totenstadt im Vatikan unterhalb der Vatikanischen Grotten des Petersdoms. Sie war eine römische Begräbnisstätte.

„Wir haben alle bisherigen Päpste versammelt,“ berichtet Engelbert, der deutschsprachige Führer. „Sogar Marvin-Mohamed der Konvertit sowie Armandus gen. Amanda der Transe sind hier vertreten.

Nanu – auch ein Konvertit liegt hier? War Marvin-Mohammed vorher evangelisch oder orthodox? „Nein,“ so Engelbert. „Marvin ist während seines Pontifikats heimlich zum mohammedanischen Glauben übergetreten.“ Darf man als Bischof von Rom, anerkannter Kirchenführer sowie Staatsoberhaupt des Staates der Vatikanstadt seinen Glauben wechseln?

„In diesem Falle schon,“ behauptet Engelbert. „Papst Engelbert wollte neue Bistümer in Tunis (Tunesien), Bengasi (Libyen) sowie Algier (Algerien) wiedererrichten. Damit er überhaupt eine Einreisegenehmigung in diese streng islamistischen nordafrikanischen Länder bekommt, mußte er sich als muselmanischer Wanderprediger tarnen.“ Und: War er wenigstens erfolgreich. „Ja, auf jeden Fall. Die Zahl der Konvertiten wächst auf jeden Fall, insbesondere unter den Frauen. Sie wollen die religiöse Unterdrückung beenden.“

Und was ist mit Armandus / Armanda? „Ach, diese Pflaume. Nein, halt, diese Bezeichnung ist nicht zitierfähig. Gerhard von Aha, so sein bürgerlichter Name, hat seine transsexuellen Gefühle wohl schon als Kardinal und Bischof ausgelebt. Kaum war er Bischof von Rom, ließt er sich umoperieren und begann eine Hormontherapie. Als der Umwandlungsprozeß beendet war, blieb Armanda für wenige Monate als Mannfrau auf dem Stuhl Petri.“

Die Vatikanische Nekropole kann besichtigt werden. Nur in den Zeiten, in denen eine Konvertit zwecks Papstwahl stattfindet, geschieht etwas Ungewöhnliches. Der Weihrauch urbem romae wächst unterirdisch auf den 7 Hügeln der Ewigen Stadt. Er hat eine belebende Wirkung und „weckt Tote auf,“ wie Engelbert berichtet.

In diesem Fall handelt es sich um die bisherigen Päpste. Geringe Mengen römischen Weihrauchs eingeatmet werden sie wieder lebendig. „So können sie an der Konklave teilnehmen, mit beratender Stimme, aber nicht wahlberechtigt, weil: zu alt“

In den vergangenen 2.000 Jahren hat sich die Welt sehr verändert. Es wurden neue Kontinente entdeckt, Naturwissenschaften und Technik weiterentwickelt. Was können die früheren Päpste schon erzählen? „Sie können vom Eheleben früher Päpste berichten. Sie können die Zeit der Verfolgung (im Römischen Reich) und des Niedergangs (in Arabien) beschreiben. Wir können in unseren heutigen Tagen davon lernen.“ Billigere Ratgeber gebe es nicht. Sie brauchen kein Essen und Trinken, verbrauchen keine Luft und machen keinen Dreck. Und mit ihren mumifizierten Körpern kann der heutige Vatikan in seinem Nekropolen-Museum sogar noch Geld verdienen.

„Andere Monarchien oder die USA hätten schon viel früher mit ihren Nekropolen beginnen sollen,“ findet Engelbert. „Dann hätten sie heute weisere Herrscher...“

Autor:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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