Kolumne
über die sahnige Tortenschlacht

Kissenschlachten sind bei Erwachsenen sehr beliebt: bei jungen Damen und frisch Verliebten. "Kinder und Jugendliche mögen stattdessen Tortenschlachten, nicht so sehr mit festen Kuchen wie Sachertorten, sondern eher mit Zitronenrollen Donauwellen, Bienenstich und - quasi als Höhepunkt - Schwarzwälder Kirschtorte." konnte Rainer Scharzwenzelmann beobachten.

Und das nicht von ungefähr. Seine allseits bekannte und beliebte Ehefrau Stephania arbeitet bekanntlich als Kindergärtnerin (heute bekanntlich "Erzieherin" genannt). "Vor einiger Zeit hat sie immer wieder versaut, nein, äh, Verzeihung, versahnt ausgesehen," blickt der junge Mann zurück. Auf ihren Zustand angesprochen rief sie nur "Rainer, scharwenzel!" aus.

"Mein Freund Olaf der Dicke kann mir bestimmt helfen," schoß es ihm spontan durch den Kopf. "Wozu ist der Mann schließlich Bäcker und Konditor (beides, wohlgemerkt)?"

"Meine exquisiten Kuchen, meine außerordentlichen Torten-Kreationen, meine grandiosen Hochzeitstorten - sie sollen für ordinäre Tortenschlachten von Kindergartenkindern mißbraucht werden?" soll Olaf der Dicke im ersten Augenblick gebrüllt haben.

"Nein, nein" mußte Rainer dem eitlen Gockel Olaf beruhigen. Er, Rainer Scharwenzelmann, sei "Eventmanager" (was keine geschützte Berufsbezeichnung ist, den "Beruf" kann also jeder ausüben) mit eigener Event-Agentur. Er würde gerne die Tortenschlachten in Kindergärten organisieren, jeweils am Freitagnachmittag, quasi als spaßbereitende Einleitung des Wochenendes.

So kamen die beiden ins Geschäft. Rainer organisiert an mehreren Kindergärten Torenschlachten, für die Olaf der Dicke ausreichend Material zu liefern hat. Der aus- und eingebildete Bäcker und Konditor beliefert daneben auch viele Kindergärten und Schulen mit belegten Brötchen, Hörnchen, Donuts und was junge Leute sonst noch so essen.

"Das Geschäft tut mir richtig gut. Ich muß ja nicht nur für die Schulen und Kindergärten backen, sondern auch für mein Ladenlokal. Das tut nicht nur meiner Geldbörse gut; durch die viele tägliche Arbeit - es soll ja alles frisch sein. Durch die viele Arbeit, bei der wenig Zeit für`s Naschen bleibt, habe ich schon 25 Gramm Körpergewicht verloren."

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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