Klein Jürgen-Maiandacht-Maikäfer 1947

Von Maiandachten und Maikäfer

Von Maiandachten und Maikäfer

Anno 1947 war es,
damals ging man in den katholischen Kommunen
in der Zeit vom 1. bis 31. Mai abends zur Maiandacht in die Kirche.
Andachten sind keine Messen, sie sind nur zum Beten und Singen
zu Ehren der heiligen Maria, also der Mama von Jesus.
--- Dazu stieg der Priester auf die Kanzel
und macht sein Leselicht an.
--- Der Organist saß an der Orgel, auch mit Leselicht.
--- Am Altar brannten ein paar Kerzen.
--- Natürlich brannten in der Kirche auch noch einige Lampen,
damit die frommen Leute ihre Liedtexte besser lesen konnten.
Und wir die ach so ,, ganz unschuldigen Kinder ,,
haben natürlich ,,maikäfermäßig vorgesorgt,,
und kamen nicht mit leeren Händen zum Beten !!!
Nein, wir wußten schon,
daß Insekten immer in Richtun ,,LICHT,, fliegen !!!
Deshalb plazierten wir uns so in die Bänke,
daß wir vom Pfarrer auf der Kanzel
nicht direkt gesehen wurden--- !!!

Nachdem die erste Strophe eines Marienliedes gesungen war,
stieg der Pfarrer auf die Kanzel, knipste das Licht an
und begann mit der Litanei zu Ehren von Maria.
Das war dann der Moment, wo meine Kameraden und ich unter der Bank die Maikäferbehälter öffneten
und den armen Tierchen ihre Freiheit wieder gaben.-----
( es waren ganz sicher so ca. 100 bis 200 Käfer)
Jetzt hieß es nur noch warten,
bis der erste Käfer dem Pfarrer auf der Kanzel um die Ohren fegte --

Nach gefühlten 10 Minuten waren alle Käfer voll in ihrem Element
und brummten zu allen Leuchtkörpern, von der Kanzel mit Pfarrer
bis hin zum Organisten, die sich mit allen zur Verfügung stehenden Armen und Händen dieser lieblichen Gesellen zu wehren versuchten.
Am nächsten Tag in der Schule versuchte der Organist,
( er war ja unser Schullehrer ) herauszufinden,
wer denn hinter dieser
,, AKTION MAIKÄFER ,, zu finden sei ???

----------------- Der Arme, er hat es nie erfahren !!! ------------------