Glosse: Ein Fehlkauf ist schnell getan

Manchmal muss man Licht ins Dunkel bringen. Das machte den Kauf einer Taschenlampe erforderlich. Keine schwierige Aufgabe – eigentlich. Das Anforderungsprofil – simpel, muss leuchten, soll nicht viel kosten – war erstellt, der Laden befand sich gleich um die Ecke. Was sollte da schiefgehen? „Taschenlampen haben wir im Regal da drüben“, beantwortete die Verkäuferin meine Frage laut vernehmlich. Leider nicht nur für mich. Sofort heftete sich ein hilfsbereiter Kunde an meine Fersen, um als Berater aus eigenen Gnaden tätig zu werden. „Die nicht, die ist viel zu teuer. Ich empfehle dieses Modell. Hab‘ ich selbst, ist super.“ Meinen Einwand, ich wolle mich gerne in Ruhe umschauen, bügelte er ungerührt ab: „Nein, nein. Da bin ich jetzt mal hartnäckig. Ein Fehlkauf ist schnell getan.“ Sprach‘s – und wich auch weiterhin nicht von meiner Seite. Vor lauter Verzweiflung entschied ich mich schließlich für das von ihm empfohlene Modell, griff die Funzel, stürzte zur Kasse und verließ fluchtartig den Laden. Erst draußen und endlich wieder allein begutachtete ich meine Neuerwerbung. Sie war nicht nur von bestürzender Hässlichkeit, sondern zudem vollkommen unpraktikabel. In einem Punkt aber behielt Meister Lampe Recht: Ein Fehlkauf ist schnell getan!

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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