Blue's Tagebuch (10)

Und weiter geht's:
Gestern, 29.07.11, hab ich mich bei meinen Leuten wieder "richtig" beliebt gemacht. Herrchen/Frauchen haben Holz gemacht, d. h. Holz gesägt, gespalten und gestapelt. Ich hab auch ein wenig mitgeholfen, hab zusammen mit Django immer Holzstücke von Herrchen zum Frauchen gebracht, damit sie die stapeln kann. Dann hat sich Herrchen gebückt, um etwas zu suchen oder aufzuheben. Ich hin, um zu schauen und zu helfen, Nase auf dem Boden. War aber nichts interessantes zu sehen oder zu schnüffeln, also hab ich mich wieder aufgerichtet. Leider aber Herrchen nicht. Hey, gab das Ärger, Herrchen war stinkesauer und schimpfte doll mit mir, weil er Schmerzen hatte. Ich hatte keine. Nun, heute morgen hat er einen lila Lidschatten über den Augen bis zu den Brauen und schöne blaue Tränensäcke unter beiden Augen. Alle fragen ihn, woher er seine blauen Augen hat. Also - ich kann nur sagen, MICH stört sein Aussehen nicht.

Heute ist der 11.08.11 und es gibt wieder etwas zu berichten.
Am Sonntag, 07.08., hat Herrchen auf dem Basar vom Tierheim eine neue Flex-Leine für Django gekauft, ein schönes großes, schweres (und teures) Ding aus Plastik. Hat mich sehr interessiert, aber ich durfte mit dem Ding weder spielen noch es herumtragen. Herrchen hat es immer wieder weggelegt und NEIN gesagt. Aber meine Stunde war am 10.08. gekommen. Herrchen musste weg und ich war mit Django und der Flex-Leine allein. Ja, ich kann euch sagen, ich liebe Plastik (besser als so ein blöder Ball, der nach 3 Minuten schon kaputt ist) und habe ausgiebig den Griff bearbeitet. Jetzt hat die Leine einen Griff zum Wegwerfen. Herrchen war nicht begeistert und hat mit mir geschimpft. Er musste all sein Heimwerkerkönnen aufbringen, um den Griff zu reparieren. Außerdem wird die Leine nun immer hochgelegt. Aber ich warte, irgendwann werden sie es wieder vergessen haben.

Gestern, 10.08.11, kam ein Vibrationshalsband an. Ich soll lernen, aus der Entfernung zurück zu Frauchen/Herrchen auf Befehl zu kommen. Alle hatten große Sorgen, wie ich mich wohl an die Vibration gewöhne. Ich kann nur sagen: Hah! Frauchen hat mir das Ding gezeigt, uninteressant; sie hat mich daran riechen lassen, uninteressant; sie hat es mir an den Rücken gehalten, langweilig. Und dann hat sie es mir einfach umgemacht, ich musste Sitz machen und sie hat auf den Knopf gedrückt, die leichte Stufe. Ich muss sagen, sehr angenehm. Dann hat sie auf die 2. Stufe gedrückt. Das hab ich gemerkt, hab rechts geguckt: keiner da; hab links geguckt: auch keiner da. Also hab ich mir gedacht, wenn keiner da ist, der mich berührt, dann ist da auch nichts. Bin also wie eine Eins ordentlich sitzen geblieben und hab auf mein Leckerchen gewartet. Frauchen hat verzweifelt drei-, viermal den Knopf gedrückt, aber ich habe mich zurückgehalten und bin sitzen geblieben, bis sie mir beim Knopfdrücken das Komm-Zeichen gegeben hat. Da war ich dann aber auch sofort da. Na ja, jetzt üben wir: Vibration = komm, es gibt was zu essen. Das kann ich mir gut merken und im Haus und im Garten geht es nach 2 Tagen schon gut. Hoffentlich behalte ich meinen guten Appetit. Mal sehen, wie es auf dem Hundeplatz funktioniert. Frauchen sagt, gut das es auch ein Knopf gibt, mit dem ein hoher Ton ausgelöst wird. So weiß sie wenigstens, in welche Richtung sie mich auf dem Hundeplatz suchen muss.
Übrigens will ich hierzu noch bemerken, sie haben das Ding auch an Django gehalten. Man, ist der gehüpft, obwohl es nur die leichte Stufe war! Ist wohl ein Sensibelchen, er hat mir fast, aber nur fast, leid getan. Gut daran war, dass er und ich dafür ein Leckerchen bekommen haben.

Heute am 11.08. war großer Stress für mich und Frauchen. Das Gassigehen begann recht ordentlich, keine Leute, Autos oder Fahrradfahrer angemacht. Wir sind dann zu Django gegangen, weil keine anderen Hunde da waren. Der Weg dorthin war schon sehr aufregend für mich. Haben wir aber geschafft, sind auf fremden Weg heil angekommen. Kaum sind wir da - ich beobachte alles sehr genau, lass mich kaum ablenken - kommt hinter uns ein kleiner Hund die Straße lang. Hab ihn genau im Auge gehabt, aber weder getobt noch gebellt. Alle waren stolz auf mich, hab Leberwurst dafür gekommen. Seeehr lecker. Dann wollte Frauchen mit mir nach Hause, weil sie meinte, die Aufregung reicht. Wir sind kaum 3 Schritte gegangen, kommt aus der Straße rechts von uns ein unangeleinter Border-Collie. Musste ich bellen, Frauchen begann zu joggen und so sind wir daran vorbei. Eigentlich ganz gut, bis Frauchen und ich die weiße franz. Bulldogge mit ihrem Frauchen vor uns sahen. Da die beiden schon letztens die Straße rechts entlang hinter uns her gedackelt sind, ist Frauchen vorsichtshalber mit mir links gegangen. Was soll man sagen, diese beiden wieder hinter uns her. Frauchen dachte, sie sieht nicht richtig, die beiden wussten doch, wie sehr ich mich aufregen kann. Aber da der Hund sehr klein und eine Fahrbahnbreite zwischen uns war, konnte ich noch einigermaßen mit der Situation umgehen und hab mich für die große Wiese mit den Kaninchenspuren und den großen Bäumen interessiert.
Aber dann war Schluss: Kommt doch direkt vor mir ein uralter Cockerspaniel aus dem Seitenweg. Das war zuviel! Wie eine Rakete oder ein HB-Männchen bin ich gestartet. Nichts konnte mich ablenken, selbst als Frauchen mich in den Boden drückte, hab ich nicht eine Sekunde aufgehört. Na, da hat sie mich einfach bellen und toben lassen. Bei dem Geschrei ist wenigstens die franz. Bulldogge abgezischt, dem Frauchen wurde wahrscheinlich Angst und Bange vor mir. Und als ich endlich ruhig war, war auch kein anderer Hund mehr in Sichtweite. Der Nachhauseweg wurde durch etliche Attacken auf alles Bewegliche immer wieder unterbrochen. Vor der Haustür haben wir uns dann auf die Stufen gesetzt und Frauchen hat gewartet, dass ich wieder "runter komme". Hat auch gut geklappt, denn hier kenne ich mich aus. Und wie ich mich so fast entspannt umsehe – man glaubt es kaum – steht auf der anderen Seite eine schwarze franz. Bulldogge am Gartenzaun. Ich war so verwundert, hab nix gesagt oder getan, hab nur gestarrt und als Frauchen an der Leine rüttelte, bin ich zu ihr gegangen. Der andere Hund hat sich aber auch nicht bewegt, der stand einfach so da. Dann kam Django um die Ecke und hat mich endgültig abgelenkt.
Man, war dass ein Abend. Nach dem Abendessen hat ich mich sofort hingelegt und bin eingeschlafen.
Übrigens, hab ich erwähnt, dass ich auch noch 2 Katzen gesehen hab?

Fortsetzung folgt

Autor:

Sabine Conrad aus Duisburg

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