Duisburg - eine Stadt zum Shoppen?

Damit die Innenstadt, aber auch die Stadtteile weiter „brummen“ können, dürfen Verkaufsflächen nicht unreflektiert erweitert werden, meint der Einzelhandelsverband. Archivfoto: Preuß
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Über viele Jahre spielte die Stadt Duisburg auf der Karte des Einzelhandels eine eher untergeordnete Rolle, weiß der Einzelhandelsverband Niederrhein zu berichten. Das hat sich erst in den vergangenen Jahren geändert, als neue attraktive Shopping Center hier ihre Pforten öffneten.

Daher bereitet die Ansiedlung des Factory Outlet Centers (FOC) auf dem Gelände der Rhein-Ruhr-Halle in Hamborn dem Einzelhandelsverband Sorge, könnte dies doch die positive Entwicklung der vergangenen Jahre gefährden. Alfred Walzer, Vorstandsvorsitzender des Verbandes: „Der Rat ist bewusst das Risiko eingegangen, durch seine Beschlüsse zum FOC die Innenstadtentwicklung und die Entwicklung unserer Stadtteile zu stören.“ Der Einzelhandelsverband lehnt solche „unreflektierten Verkaufsflächenerweiterungen“ ab. Dass 1000 Menschen in diesem Zusammenhang ihre heutigen Wohnungen aufgeben müssen, sei ein zusätzlicher Affront, so Walzer weiter.

Als Möbelstandort könne sich Duisburg durchaus entwickeln, man werde aber weiter auf die Einhaltung von rechtlichen Rahmenbedingungen achten. So dürften in den geplanten Möbelhäusern die so genannten zentrenrelevanten Sortimente (zum Beispiel Heimtextilien, Glas, Keramik, Elektrogeräte, die ja auch von Kaufhäusern und Fachgeschäften angeboten werden) maximal zehn Prozent der Verkaufsfläche ausmachen. „Wir werden einer Ansiedlung allerdings nicht zustimmen, die ein Mehr an zentrenrelevanten Sortimenten vorsieht und damit die Innenstadt oder Teile der Stadtteilzentren schwächt“, so Walzer.

Dies gelte auch für die Entwicklungsflächen des Zeus-Geländes. Die Ansiedlung von Ostermann im Duisburger Norden hätte für den Einzelhandelsverband Vorteile, könne man doch diesen Bereich und das IKEA-Areal zum überregional interessanten Möbelstandort entwickeln, was auch der Gesamtentwicklung des Duisburger Nordens zu gute käme.
Insgesamt setzt der Einzelhandelsverband Niederrhein bei der weiteren Entwicklung des Standorts Duisburg auf Qualität statt Quantität. Wilhelm Bommann, Hauptgeschäftsführer des Verbandes: „Duisburg hat in den letzten Jahren erhebliche und von uns gewünschte zusätzliche Verkaufsflächen bekommen, die den Mangel in der Vergangenheit behoben und ausgeglichen haben. Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, nicht nur reine Verkaufsflächenexpansionen voranzutreiben, sondern vielmehr qualitative Bemühungen einbeziehen.“

Qualität statt Quantität fordert der Einzelhandelsverband. Doch immer noch vermissen Käufer das eine oder andere Geschäft in Duisburg, fahren zum Shopping in die Nachbarstädte. Was fehlt der City, was den Stadtteilen, damit wir unser Geld hier und nicht woanders lassen? Was schadet der Entwicklung? Wir sind gespannt auf die Meinung unserer LK’ler, die wir gerne auch in Print veröffentlichen.

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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