Kindertagesstätte nichts für Durchschnittsverdiener

Lohnt es sich als Durchschnittsverdiener und Duisburger Bürger, der (noch) kein Sozialfall ist, seine Kinder in eine KITA zu schicken?

Da ein Leser, dem Wunsch der Regierung entsprechend, sich in Duisburg ein kleines Reihenhaus kaufte, statt in Düsseldorf eine teure Mietwohnung zu unterhalten und zudem auch noch zwei Kinder in die Welt setzte, stellte er schnell am eigenen Leibe fest, warum es sich nicht zu lohnen scheint, in unserer Stadt einem geregeltem Beruf nachzugehen und finanziell für das Alter vorzubeugen.

Für das Haus fallen an wichtigen Absicherungen zu den normalen Finanzierungs- und Haushaltskosten Gelder an für

- je 1 Risikolebensversicherung für die Finanzierungssumme
- eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung
- Unfallversicherungen für die Familie
- vorhandene Lebensversicherungen, die der schnelleren Abzahlung dienen

Damit er alle Kosten in den Griff bekommt, ging seine Frau nach einem Jahr Mutterschutz wieder arbeiten. Die Kinderkartengebühren im ersten Jahr beliefen sich auf 317,-€ mtl. zzgl. Essensgeld. Das zweite Kind sollte günstiger werden. So schickten sie ihreTochter direkt nach dem 1.Jahr erneutem Erziehungsurlaub seiner Gattin auch in die KITA.

Die Kosten fürseinen Sohn beliefen sich nun, weil älter als 3 Jahre, auf mtl. 158,- €. Der Beitrag für seine Tochter wurde mit 317,-€ festgelegt. Nun gingen sie davon aus, dass für das 2. Kind nur 25% von 317,-€ anfallen würden. Weit gefehlt. Der ermässigte Teil bezieht sich immer auf den niedrigsten Betrag. So müssen sie nun 317,- € für die Tochter und 39,50 für den Sohn zahlen. Zu den 356,50 € kommen mtl. je 64,- € Essensgeld (auch für das Kleinkind), also haben sie eine zusätzliche mtl. Belastung in Höhe von 484,50 €.

Da er ein durchschnittliches Gehalt verdient und seine Frau auch für 30 STD arbeiten geht, kommen sie automatisch in die entsprechende Beitragsklasse, nachdem sich die Gebühren berechnen. Wichtig ist hierbei das Bruttogehalt. Was dann entsprechend Netto übrig bleibt, kann sich jeder ausrechnen.

Alle oben genannten Kosten und die Kindergartenkosten, lassen finanziell absolut keinen Spielraum für kulurelle Aktionen, Freizeitgestaltung, geschweige denn URLAUB zu.

Wäre er aber sozial benachteiligt, weil er evtl. keine Lust hat zu arbeiten (Wort wörtlich von Duisburgern gehört), zukünftig dem Staat auf der Tasche liegen möchte, weil wozu noch privat absichern ?,etc, ginge es ihm finanziell sehr viel besser.

Wo bitte ist hier mein Denkfehler ?

Den Kindern gefällt es jedenfalls in der KITA ausgesprochen gut und sie entwickeln sich hervorragend. Also wäre es unverantwortlich, wenn sie nun aus der gewohnten Umgebung herausgenommen werden würden.

Zum Vergleich - und dieses sollte man überdenken, ein arbeitsloser allein erziehender Mitbürger,der ein Kind in der Kita abgeben kann, unwillig zu arbeiten und mit arbeitsloser Freundin - ebenfalls 2 Kinder in der KITA- , darf statt 35 Std, das Kind 45 Std "abgeben", zahlt selber keinen Beitrag und bekommt zudem noch alle Vergünstigungen, die man sich vorstellen kann.
484,- Netto (s.oben) bedeutet, dass er ca 700,-Brutto verdienen muß.

Da fällt mir ein altes Lied ein,...wär er doch in Düsseldorf geblieben....!

Autor:

Olaf Oberkalkofen aus Duisburg

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