Raus in die Natur: Naturpark Schwalm-Nette
Gar nicht öd rund um Oedt - die Niersauenrunde

Frühling an der Niers
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Bevor uns der 1. April mit Schnee und Kälte überraschte, machten wir eine schöne Runde bei noch frühlingshaften Temperaturen entlang der Niers rund um Oedt. Die einst eigenständige Gemeinde Oedt ist heute Ortsteil der Gemeinde Grefrath im Kreis Viersen.

Startpunkt unserer Wanderung durch die Auen der Niers ist die Burg Uda. Die Burg wurde um 1300 erbaut und diente als Verteidigungsanlage gegen die Herzogtümer Jülich und Geldern. Von der einstigen großen Burganlage stehen heute nur noch der Burgturm sowie einige Mauerreste. Vor einigen Jahren wurde der Turm umfangreich restauriert und ist zu bestimmten Zeiten zugänglich.

Ein märchenhafter Turm... denkt man da nicht sofort an Rapunzel?
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Von der Burganlage führt ein Holzsteg hinein ins frische Grün der Niersauen. Schon nach wenigen Metern entdecken wir ein Kunstwerk: den "Flügelbaum" von Uli Mader. Die Skulptur gehört zum Projekt "Der andere Blick - Inszenierung und Inwertsetzung der Kulturlandschaft entlang der Niers".
Die Künstlergruppe Salix, zu der auch Uli Mader gehört, möchte mit Hilfe ihrer Kunst-Installationen das Bewußtsein für die ästhetische Qualität dieser Landschaft schärfen. An dieser Stelle zeigt der "Flügelbaum" die Entwicklung des tierischen Armes als Fortbewegungsmittel zu Wasser und in der Luft bis hin zum menschlichen Arm.

"Flügelbaum" von Uli Mader. Die Skulptur gehört zum Projekt "Der andere Blick - Inszenierung und Inwertsetzung der Kulturlandschaft entlang der Niers".
  • "Flügelbaum" von Uli Mader. Die Skulptur gehört zum Projekt "Der andere Blick - Inszenierung und Inwertsetzung der Kulturlandschaft entlang der Niers".
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Über eine kleine Holzbrücke geht es weiter auf dem Weg der Niersauenrunde. Noch ist nicht viel Laub an den Bäumen und so können wir immer mal zum alten, renaturierten Niersarm blicken. Eine nächste, künstlerische Überraschung lässt nicht lange auf sich warten. Schon von weitem grüßt uns der "Parkwächter", eine zwölf Meter hohe Holzkonstruktion, die an einen Hochsitz oder Wachturm erinnert. Von allen vier Seiten blickt eine menschliche Silhouette in die vier Himmelsrichtungen. Es scheint, als ob diese Figuren als Wächter auf den Naturpark aufpassen und uns ermahnen, sich respektvoll in der Natur zu bewegen und sie sorgsam zu behandeln. Die Installation stammt von dem Düsseldorfer Bildhauer Wilhelm Schiefer und erinnert mich stark an seine Brücken-Installation über den Nordkanal in Kaarst.
Margot Klütsch hat in ihrem schönen Bildbeitrag "Brücken am Kanal, eine Zauberhütte im Wald und mehr: Der Kunstweg Kaarst" sehr anschaulich darüber berichtet.

Der "Parkwächter", eine zwölf Meter hohe Holzkonstruktion von Wilhelm Schiefer, die an einen Wachturm erinnert.
  • Der "Parkwächter", eine zwölf Meter hohe Holzkonstruktion von Wilhelm Schiefer, die an einen Wachturm erinnert.
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Nicht weit vom "Parkwächter" entfernt ist ein sogenannter Wasserblick, eine in den Boden eingelassene Plakette wie wir sie schon von unserem Nette-Niers-Blick kennen. Dieser Standort informiert uns über die Renaturierung des Niersaltarmes zu einem Feuchtlebensraum. Wir folgen dem blauen Wanderzeichen, überqueren schließlich eine alte Eisenbrücke, um danach direkt den Uferpfad entlang der Niers einzuschlagen. Idyllisch ist es hier, schöne Blicke auf und in das fließende Gewässer, zu beiden Seiten gesäumt mit Bäumen.

Kopfweiden am Ufer der Niers

Bei der nächsten Brückenquerung könnten wir den Rückweg einschlagen, doch wir folgen der Niers noch ein Stückchen weiter bis zum Flugplatz Niershorst. Dann biegen wir bei nächster Gelegenheit ab in Richtung Ortskern. Dorthin hat uns der Wasserturm gelockt, dessen markante Konstruktion wir bereits von weitem gesehen haben.

Die Besonderheit des Wasserturms von 1929 sind die zwei getrennten Wasserbehälter.
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Der Wasserturm der ehemaligen Textilfabrik Girmes wurde 1929 fertig gestellt. Die Besonderheit sind die zwei getrennten Wasserbehälter. Denn der Wasserturm versorgte nicht nur die Textilfabrik mit dem nötigen Wasser für die Produktion, sondern lieferte auch das Leitungswasser für die Oedter Haushalte. Der untere Wasserbehälter fasste 800 Kubikmeter Werkswasser, der obere 175 Kubikmeter Wasser für die kommunale Wasserversorgung. In 45 Metern Höhe befindet sich die Lüfterlaterne. Insgesamt also ein imponierender Stahlbau. Doch er sieht ziemlich vernachlässigt aus. Eingekeilt zwischen Häusern und Parkplatz fehlt ihm anscheinend die nötige Aufmerksamkeit und vor allem eine Instandsetzung. Vorbei am ehemaligen Girmes Werk und an der weißen Fabrikanten-Villa, die heute das Rathaus und das Heimatmuseum beherbergt, erreichen wir schließlich den  Ausgangspunkt unserer etwas abgewandelten Wanderung.

Ich freue mich über eure Begleitung...viel Freude beim Anschauen der Fotos.

Öffnungszeiten der Burg Uda auf der Homepage des Heimatvereins Oedt e.V.
Premium-Spazierwanderweg Niersauen-Runde

Autor:

Andrea Gruß-Wolters aus Duisburg

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