Institut für Sportgeschichte NRW

Das Niedersächsische Institut für Sportgeschichte (NISH) ist ein Dokumentationszentrum in Hannover zur Erforschung und Registrierung der Sportentwicklung in Niedersachsen sowie der angrenzenden norddeutschen Gebiete. Das NISH war die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland und gilt auf dem Gebiet regionaler Sportforschung als beispielhaft. Gründungspräsident war Wilhelm Henze. Derzeitiger Vorsitzender (2013) des Vereins ist Arnd Krüger, 2. Vorsitzender Wilhelm Köster; Geschäftsführer ist Bernd Wedemeyer-Kolwe. Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates ist Christian Becker.

Das Institut besitzt zahlreiche Nachlässe sportwissenschaftlicher Bedeutung und betreut das Archiv des Landessportbundes Niedersachsen, das künftig durch eine Datenbank zugänglich gemacht werden soll. Herausragende Bestände bei den persönlichen Nachlässen sind die Sammlung des ehemaligen Ringkampf-Funktionärs Gerhard Schäfer zur Geschichte des Kraftsports und des Ringens von 1890 bis 1980 sowie eine umfangreiche Sammlung zur Geschichte des Schachs. Im Bibliotheksbestand befindet sich unter anderem die Internationale FKK-Bibliothek, die größte Sammlung zur Freikörperkultur, die sich zuvor in Kassel befand, sowie eine Sammlung zur Geschichte des Behindertensportes. Die Präsenzbibliothek umfasst rund 20.000 Bände, darunter 3600 Festschriften und Chroniken von Vereinen und Verbänden. Die Sammlungen umfassen auch rund 20.000 Bilddateien.

Das NISH gibt eine eigene Publikationsreihe im Lit Verlag heraus sowie Jahrbücher, Ausstellungskataloge und Einzelveröffentlichungen. Alle zwei Jahre veranstaltet es den Wettbewerb „Wir suchen die besten Jubiläumsschrift“, um so die Erstellung qualitativ guter Vereins-Jubiläumsschriften zu würdigen und zu unterstützen. Zudem hat das NISH die Ehrengalerie für niedersächsische Sportler eröffnet, deren langjähriger Betreuer Gründungsmitglied des NISH Kurt Hoffmeister war. Für besondere Verdienste um die Sportgeschichte verleiht das NISH die Dr. Bernhard Zimmermann Medaille.

Auf Bundesebene initiierte das NISH die Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V. (DAGS), die 2003 gegründet wurde.

Nordrhein-Westfalen ist ein Sportland.

Fußball gibt es in Mönchengladbach, Düsseldorf, Köln, Duisburg, Gelsenkirchen und Dortmund.

Eishockey ist in Düsseldorf, Köln und Iserlohn, Handball in Essen vertreten.
Dies sind Beispiele, die spontan beim Erstellen dieses Textes einfallen. Es würde an dieser Stelle sicherlich zu weit führen, alle erfolgreichen und prominente Vereine aufzuführen.

Trotz Olympiamuseum in Köln sei an dieser Stelle die Frage erlaubt, ob es ein Institut für Sportgeschichte auch in Nordrhein-Westfalen gibt. Auch wenn die Aufgabe, ein solches Institut aufzubauen, auf den ersten Blick gigantisch aussieht, erscheint sie doch auch reizvoll.

Wie sieht die Geschichte der erfolgreichen Vereine aus? Wie ist der Breitensport gestaltet? Läßt sich was über die Geschichte der Stadtsportbünde und Kreissportbünde erzählen? Welche prominente Sportler und Funktionäre gibt es? Dies können Themen sein, die bearbeitet werden.

Wer soll den die ganze Arbeit stemmen? Diese Frage mag zunächst ratlos machen. Der Landessportbund mag da einfallen. Er ist in Duisburg angesiedelt, dort im Sportpark, um genau zu sein. Die Wege zu den Zebras und Füchsen, zwei fußball- und eishockeyspielenden Tieren in Duisburg ist da sehr nahe. Entlang von Rhein und Ruhr lassen sich viele weitere Sportvereine finden. Allein Duisburg und Dortmund haben in den vergangenen 110 Jahren diverse sportliche Großveranstaltungen gestemmt.

Man kann darüber nachdenken, ob und wie die Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Man kann über eine Ausstellung nachdenken. Der WDR könnte in seinem Fernsehprogramm über historische Sportereignisse berichten; ob die Buchreihe „Wir in Nordrhein – Westfalen Unsere gesammelten Werke“ um Sportereignisse ergänzt und weitergeführt werden kann, können die Verantwortlichen besser entscheiden.
Daneben gibt es aber auch den Verlag „Die Werkstatt“ in Göttingen. Auch wenn das inhaltliche Spektrum vorrangig auf dem Fußball liegt, lassen sich dort bestimmt Publikationen zum Thema Sport veröffentlichen.

www.werkstatt-verlag.de

Es bleibt die Frage, ob es hier nicht auch eine Marktlücke gibt. Es sei dabei nicht nur an die Fans gedacht, die sich mit Schals und Stadionbesuch zufriedengeben. Es gilt, die Stärken einer Region, eines Bundeslandes herauszuheben. Wo sind ihre Stärken? Nur in der rein sportlichen Leistungsfähigkeit? Der Sport braucht bekanntlich auch Infrastruktur – Stadien, Parkplätze, Catering, Merchandising, Gastronomie und Hotellerie. Im Idealfall ist Sport also auch Standortfaktor. Gerade in der Kommunalpolitik sollte dies stärker als bisher berücksichtigt werden.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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