Kolumne Boccia

Boccia ist die italienische Variane des Boule. Es geht darum, nach festgelegten Regeln seine eigenen Kugeln möglichst nahe an eine kleine Zielkugel zu werfen bzw. die gegnerischen Kugel vom "Schweinchen" wegzuschießen.

Es gibt ein festgelegtes Spielfeld mit vorschriftsmäßigen Bahnen, das durch hölzener Umfassungsbretter eingezäunt ist. Für das Scheinchen und die Kugeln gibt es genaue Maße, für das Werfen Regeln und Abspielpunkte.

Boccia ist eine Seniorensportart - zumindest dann, wenn man bei den Duisburger und niederrheinischen Meisterschaften am Innenhafen zuschaut. Es sind zumeist Spieler jenseits der 60, die bei den Mannschaftswettbewerben gegeneinander antreten.

"Wir haben ein massives Nachwuchsproblem," berichtet Wendelin Graf Würzenich, Vorsitzender des regionalen Boccia-Verbandes Niederrhein. "Viele Jugendliche spielen lieber hobbymäßig, in der Freizeit 1 : 1 gegeneinander. Gehen Sie im Sommer mal in Düsseldorf in der Altstadt ans Rheinufer und dann sehen Sie, wie Boccia gespielt werden kann."

Überschattet wurden die diesjährigen Meisterschaften von 2  tragischen Unfällen.

Eine Taube wurde getötet, als sie von einer fliegenden Boccia-Kugel getroffen wurde. Und Erwin-Edgar mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Als er den Abstand zwischen mehreren Kugeln ausmessen wollte, verlor er plötzlich und unerwartet das Gleichgewicht, stürzte nach vorne und verletzte sich bei seiner Bauchlandung im Gesicht (Schürfwunden, Prellungen, angebrochenes Nasenbein).

"Solche Verletzungen sind beim Boccia allerdings außergewöhnlich ungewöhnlich. Verletzungen in der Armmuskulatur und -gelenken treten da schon häufiger auf."

Ob das wohl der Grund für die Unbeliebtheit des Vereins-Sportes ist? "Nein, das glaube ich eigentlich nicht," so der Landadelige. "Uns fehlen eher attraktive Spielmöglichkeiten. Nur immer im Innenhafen ist langweilig. Wir haben schon Demonstrationsveranstaltungen in Parks wie der Biegerpark, Böningerpark und Kantpark, aber auch einen Erlebnisparcour im Landschaftspark Nord sowie im Ruhrorter Hafengebiet rund um das Museumsschiff Oscar Huber angeboten. Eine Veranstaltung im Schwelgernstadion steht noch aus."

Drücken wir dem Vereinsvorsitzenden die Daumen, daß er Erfolg hat und den Vereinssport wiederbeleben kann

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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