Neudorfer TV-Stars

Bernd-Josef Melisch und seine Schätze: im Vordergrund der Dodge, der 1923 gebaut wurde, dahinter das viersitzige Mercedes-Cabrio 170 Vbc von 1936, im Hintergrund ein Mercedes 170 D aus dem Jahr 1937.   Fotos: Hannes Kirchner | Foto: Hannes Kirchner
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  • Bernd-Josef Melisch und seine Schätze: im Vordergrund der Dodge, der 1923 gebaut wurde, dahinter das viersitzige Mercedes-Cabrio 170 Vbc von 1936, im Hintergrund ein Mercedes 170 D aus dem Jahr 1937. Fotos: Hannes Kirchner
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Großes Kino verspricht uns „der RTL“, wenn am 6. und 7. Februar der Zweiteiler „Hindenburg“ die Bildschirme erhellt.
Gedreht wurde die über zehn Millionen Euro teure Produktion mit internationaler Starbesetzung unter anderem in Köln. Der Neudorfer Bernd-Josef Melisch konnte die Dreharbeiten miterleben, schließlich kamen drei seiner Oldtimer in dem spektakulären Streifen zum Einsatz.

„Auf dem Butzweiler Hof in Köln, einem ehemaligen Flugplatz, wurden im September 2009 die Szenen für den Rhein-Main-Flugplatz und für Lakehorst, wo die Hindenburg schließlich explodiert, gedreht“, erzählt der agile Pensionär. Besonders beeindruckend: die Katastrophenszene direkt nach der Explosion. „Ich hatte den Job, mit meinem Dodge von 1923 auf die Katastrophe und die fliehenden Menschen zuzufahren. Das wirkte beeindruckend echt“, erinnert sich Melisch, der sich für diesen Einsatz von seinem Kinnbart trennen musste. „War wohl zu der Zeit bei den Amerikanern nicht so angesagt, meinten die Filmleute.“

Nicht nur auf den Kinnbart wurde verzichtet, auch den Zeppelin gab‘s für die Schauspieler und Statisten in dieser Szene nicht zu sehen. „Wir sollten immer auf eine große Kranbahn über dem Gelände gucken. An dieser Stelle wurde dann der Zeppelin eingebaut.“

Der fast 90 Jahre alte Dodge war aber nicht das einzige Auto, das der Oldtimer-Fan bei den Dreharbeiten am Start hatte: „Die dunkle Limousine von 1937 wurde als Taxi am vermeintlichen Rhein-Main-Flughafen eingesetzt. Ein guter Freund mimte den Taxifahrer.“ Ebenfalls im Film zu sehen ist das grüne Mercedes-Cabrio von 1936, es diente dem Hauptdarsteller Maximilian Simonischek als Fortbewegungsmittel.

Kontakte zu den „Stars“ blieben da nicht aus. „Simonischek hat sich erklären lassen, wie der Wagen zu bedienen ist. Das Auto muss noch mit Zwischengas gefahren werden. Ich war überrascht, wie gut und schnell Simonischek damit zurecht kam. Er hat den Wagen wirklich toll gefahren.“ Insgesamt war Bernd-Josef Melisch vier Tage in Köln im Einsatz.

Eine spannende Zeit, doch reich wird man dadurch nicht. „30 bis 50 Euro plus Verpflegung bekommen die Statisten pro Einsatztag. Wenn man bedenkt, dass man zum Teil ab morgens sieben Uhr parat steht, wird klar, dass das Geld nicht der entscheidende Faktor ist. Der Schauspieler Armin Rohde soll einmal gesagt haben: ‚Mein Beruf ist das Warten, Schauspielen ist Hobby.‘ Das hat er gut ausgedrückt. Es ist wirklich so: Auch für die Hauptdarsteller heißt es oft warten, warten und warten.“

Um seine eingesetzten Autos muss sich Melisch keine Sorgen machen: „Da schließt die Filmfirma noch einmal eine Zusatzversicherung ab.“ Wer Melischs Autos wieder auf dem Bildschirm sehen will, muss übrigens nicht lange warten. Am 14. und 15. Februar zeigt das ZDF den Zweiteiler „Schicksalsjahre“ mit Maria Furtwängler in der Hauptrolle.

Raten Sie mal, wem das Auto gehört, neben dem Maria Furtwängler am 18. Dezember 2009 in Dinslaken bei minus zwölf Grad eine Spätsommerszene zu drehen hatte.

Autor:

Andreas F. Becker aus Duisburg

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