Thyssen-Krupp-Grobblechwerk in Duisburg-Hüttenheim vor dem Aus?
Stahlarbeiter haben Angst um ihren Arbeitsplatz - erste Reaktionen: Schock und Fassungslosigkeit

Bereits im Dezember protestierten die Stahlarbeiter aus Sorge um ihre Zukunft. | Foto: Archivfoto: Hannes Kirchner
  • Bereits im Dezember protestierten die Stahlarbeiter aus Sorge um ihre Zukunft.
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Update Freitagnachmittag:

Die SPD Duisburg setzt sich für den Erhalt des Thyssenkrupp-Grobblechwerks in Duisburg-Hüttenheim ein und steht solidarisch an der Seite der dort beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.  „Das Grobblechwerk in Duisburg-Hüttenheim muss erhalten bleiben. Vom Konzernmanagement erwarten wir, dass es sich auf der Suche nach einem Käufer macht, der die Arbeitsplätze erhält und die notwenigen Investitionen in den Standort vornimmt. Und betriebsbedingte Kündigungen müssen ausgeschlossen werden“, erklärt Sarah Philipp, die kommissarische Vorsitzende der SPD Duisburg.
„Wenn kein Käufer gefunden wird, dann muss Thyssenkrupp seine Entscheidung noch einmal überdenken. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dürfen nicht für die Managementfehler büßen. Schon seit Jahren wird auf die notwendigen Investitionen hingewiesen.“

SPD-Fraktion will Resolution in Ratssitzung am Montag einbringen

Der Fraktionsvorsitzende der SPD, Bruno Sagurna, erklärt:„Diese Nachricht schockiert uns alle. Wieder einmal sollen die Beschäftigten Opfer verfehlter Managemententscheidungen werden. Gemeinsam mit unserem Oberbürgermeister Sören Link haben wir heute am Werkstor demonstriert, um unsere Solidarität zum Ausdruck zu bringen. Jetzt gilt es für die Sicherung aller Arbeitsplätze des Werks zu kämpfen. Es ist inakzeptabel, dass die Mitarbeiter und ihre Familien vor einer unsicheren Zukunft stehen und eine monatelange Hängepartie mitmachen müssen. Für die Ratssitzung am Montag bringen wir eine Resolution ein, um ein starkes politisches Signal gegen Arbeitsplatzabbau und Werksschließungen zu setzen.“

Die Schließung des Grobblechwerks wäre aus Sicht der SPD-Fraktion ein dramatischer Einschnitt für den Stahlstandort Duisburg mit gravierenden Folgen für weitere Industriebereiche.  „In Duisburg gibt es nicht ohne Grund die Brücke der Solidarität. Wir werden den Kampf um die Arbeitsplätze auf allen Ebenen unterstützen. Wir brauchen in der 'Stahlstadt Duisburg' unbedingt eine Sicherung der Standorte und zukunftssichernde Investitionen“, macht Sagurna deutlich.

Der DGB Duisburg stellt sich solidarisch hinter die Beschäftigten. „Die Kolleginnen und Kollegen sind schockiert und fassungslos. Es geht hier ganz konkret um ihre Existenz“, so Angelika Wagner, Vorsitzende des DGB Duisburg. Bei einer Schließung des Werkes wären rund 800 Arbeitsplätze in Gefahr. „Für Duisburg wäre dieser Verlust verhängnisvoll. Als DGB unterstützten wir hier die Forderungen der IG Metall, die Arbeitsplätze für alle Mitarbeiter des Werkes zu Sichern. Wir stehen an der Seite der Kolleginnen und Kollegen und fordern den Vorstand auf, umgehend die Sicherheiten für die Beschäftigten garantieren“, so Wagner.

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Freitagmorgen:
Thyssen-Krupp soll planen, das Grobblechwerk in Duisburg-Hüttenheim bis Ende Juni zu verkaufen. Sollte sich kein Käufer finden, drohe die Schließung.  Davon betroffen wären mehr als 800 Arbeitsplätze. Den Mitarbeitern sollen andere Arbeitsplätze im Unternehmen angeboten werden.
Die Stahlarbeiter reagierten am Freitagmorgen mit Wut und Fassungslosigkeit auf die Nachricht, rund 300 legten spontan die Arbeit nieder.

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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