Umzugsbüro eröffnet in einem der "Weißen Riesen" in Homberg-Hochheide

Die Weißen Riesen. Foto: Bartosz Galus
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Gemeinsam stellten die Stadt Duisburg und die Baugesellschaft Gebag in dieser Woche ihr neu-eröffnetes Umzugsbüro, in einem der "Weißen Riesen", in Homberg-Hochheide, vor. Dort sollen die Bewohner der zur Räumung vorgesehenen Hochhäuser in Sachen ihres bevorstehenden Umzugs und neuer Wohngelegenheiten beraten und unterstützt werden.

Die "Weißen Riesen": Dieser illustrative Kosename bezeichnet die sechs Hochhauskomplexe, die in den 1970er Jahren erbaut wurden und seitdem die Homberger Rheinpreußensiedlung überragen. Diese 20-stöckigen Beton-Kolosse waren damals als günstige Wohnmöglichkeit für die Arbeiterfamilien der umliegenden Großkonzerne errichtet worden, verkamen in den letzten zehn Jahren aber immer weiter zu Bauruinen. Ihrem Vorsatz treu, die "Weißen Riesen" nach und nach abzureißen, hat die Stadt Duisburg im September nun das dritte von sechs Hochhäusern aus privater Hand erworben.
Auch dieses soll, genau wie schon zwei Häuser zuvor, sukzessive geräumt und zum Abriss vorbereitet werden. Um die verbleibenden 96 Mietparteien nicht einfach ihrem Schicksal zu überlassen, hat die Stadt nun im ersten Stock des Hauses auf der Ottostraße 54-56 ein Umzugsbüro eingerichtet. In Zusammenarbeit mit der Gebag und dem Amt für Soziales und Wohnen wurde damit eine erste Anlaufstelle für die Mieter geschaffen, wo sie jeden Dienstag, zwischen 8 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr, Beratung und Unterstützung erhalten. Andrea Bestgen-Schneebeck, Leiterin des Amtes für Soziales und Wohnen, betont: "Durch das eingerichtete Büro haben die Bewohnerinnen und Bewohner einen direkten Ansprechpartner vor Ort. Das war uns wichtig." Neben beratender Unterstützung können die Mieter zusätzlich finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen: Je nach Wohnfläche und Anzahl der Personen in einem Haushalt gewährt das Umzugsbüro Zuschüsse von bis zu 3.000 Euro. Was den Zeitpunkt der vollständigen Haus-Räumung betrifft, erklärt Andrea Bestgen-Schneebeck, dass niemand der Beteiligten Druck auf die Bewohner ausüben wolle. "Es gilt sehr individuell auf die Wünsche der Mieter einzugehen", ergänzt die Leiterin des Amtes für Soziales und Wohnen. Die Sprengung des Gebäudes sei nicht vor 2020 geplant. Carsten Tum, Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Duisburg, erklärt, dass der Abriss der "Weißen Riesen" die einzig zukunftsfähige Option für den Standort Hochheide sei. Die Gebäude wiesen nicht nur einen gravierenden Sanierungsbedarf auf, vielmehr seien auch die sozialen, hygienischen und sicherheitstechnischen Probleme dort derart groß, dass bereits über 30 Prozent der Wohnungen leerstünden, so der Stadtdezernent. "Wir wollen durch den Abriss gezielt Wohnraum vom Markt nehmen, um umliegenden Wohnraum aufzuwerten", erläutert Carsten Tum weiter. Damit reagiere die Stadt auf die Tatsache, dass Hochhäuser wie die "Weißen Riesen" nicht mehr den Wohnbedürfnissen der Menschen entsprechen und somit eine erneute Vermietung der leeren Wohnungen nicht zu erwarten sei. Stattdessen soll an diesem Standort ein integriertes Grünflächenkonzept mit Bewegungs-und Aufenthaltsmöglichkeiten umgesetzt werden, um die Lebensqualität in Hochheide zu verbessern. Bei der Planung sollen Anwohner und interessierte Bürger bewusst mit einbezogen werden, so die Stadt Duisburg.

Autor:

Sascha Mangliers aus Duisburg

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