Kampf für mehr Sicherheit

Eine Videoüberwachung fordert SPD-Ratsherr Bruno Sagurna für den Bahnhof Meiderich-Süd. Dazu starten die Sozialdemokraten heute eine Unterschriften-Kampagne. Ein Vorbild auch für andere Duisburger Stadtteile? | Foto: privat
  • Eine Videoüberwachung fordert SPD-Ratsherr Bruno Sagurna für den Bahnhof Meiderich-Süd. Dazu starten die Sozialdemokraten heute eine Unterschriften-Kampagne. Ein Vorbild auch für andere Duisburger Stadtteile?
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Innere Sicherheit gehört zu den großen Themen im Wahlkampf 2017. Auch für die Lokalpolitik ist das (Un-)Sicherheitsgefühl der Bürger ein zentrales Anliegen, mit dem man Punkte sammeln kann.

Seit Dezember beteiligt sich die Stadt Duisburg am Projekt „Videobeobachtung an Kriminalitätsschwerpunkten“ der Polizei NRW. Seitdem hängen am Pollmanneck in Marxloh 19 Video-Kameras. Diese übertragen das Geschehen per Richtfunk auf Monitore in der Hauptwache Hamborn.
Das Pollmanneck ist ein Kriminalitätsbrennpunkt in Duisburg: Gewalttaten, Überfälle und Sachbeschädigung sind hier keine Seltenheit. Doch nicht nur hier wünschen sich viele Bewohner mehr Einsatz in Sachen Sicherheit. Die SPD will jetzt den Kampf für einen gefahrlosen Zugang am Regionalbahnhof Meiderich-Süd verschärfen. "Wir fordern die Deutsche Bahn AG auf, auf ihrem Grundstück für mehr Sicherheit zu sorgen und eine Videoüberwachung zu installieren", so Bruno Sagurna, SPD-Ratsherr und -Vorsitzender in Meiderich.
Laut Statistik gehört der Bahnhof Meiderich-Süd zu den fünf am häufigsten von Randalierern heimgesuchten Bahnhöfen in Nordrhein-Westfalen. Hilfe tut also not: "Der Vandalismus ist ziemlich groß", weiß Sagurna. "Der Zugang zum Aufzug ist immer wieder beschädigt. Der wird zwar immer schnell repariert, ist dann aber sofort wieder demoliert." Ein Ärgernis vor allem für Rollstuhlfahrer. Eine Videoüberwachung könnte Rowdys möglicherweise abschrecken.

Unterschriften-Kampagne

Um ihrer Forderung mehr Nachdruck zu verleihen, wollen die Sozialdemokraten den Druck massiv erhöhen und heute eine Unterschriften-Kampagne starten. An jedem Infostand bis zur Landtagswahl sollen sich die Meidericher eintragen können. "Das ist kein Thema für Funktionäre", sagt Sagurna, "das geht jeden an." Je mehr Unterschriften, desto größer die Hoffnung auf Realisierung, meint der Ratsherr. Eine ähnliche Aktion habe die SPD bereits vor zwei Jahren wegen des Lärmschutzes am Bahnhof Meiderich erfolgreich durchgeführt, "und siehe da: Es ging."
1.000 Unterschriften werden aktuell angepeilt. Mitte Mai sollen die Listen dann dem Konzernbevollmächtigten der Bahn für NRW übergeben werden. Er vertritt die Interessen des Bahnvorstandes in Berlin. Bruno Sagurna verspricht: "Die sind zwar weit weg, aber wir sorgen dafür, dass unser Problem bis in deren Ohren dringt. Dann schauen wir mal, ob wir mit unseren Unterschriften überzeugen."
Beim Thema Sicherheit weiß die SPD übrigens auch die CDU an ihrer Seite: "Da herrscht absoluter Konsens. Andere Parteien können gerne auf den Zug aufspringen!", lädt Sagurna ein. Udo Steinke, CDU-Vorsitzender im Stadtbezirk Meiderich/Beeck, zeigt sich allerdings von der SPD-Aktion überrascht: "Es wäre nett, wenn die SPD uns vorher informiert hätte." Schließlich habe die CDU-Fraktion bereits in der Bezirksvertretung erfolgreich einen Antrag zur Videoüberwachung eingebracht, der einstimmig angenommen wurde.
Auch die Christdemokraten erhoffen sich einen positiven "Abschreckungseffekt" durch die Maßnahme: "Vandalismusschäden kosten sehr viel Geld. Wir wollen als CDU einen Anstoß geben für mehr Sicherheit für die Bürger", sagt Udo Steinke. In der Sache herrscht also Einigkeit, in der Vorgehensweise weniger? "Wenn Innenminister Ralf Jäger extra zu dieser SPD-Aktion kommt, dann riecht das schon sehr nach Wahlkampf."

Die Infostände sind jeden Samstag von 10 bis 12.30 Uhr auf Von-der-Mark-Straße gegenüber der Bäckerei vor der Commerzbank zu finden. Interessierte können sich auch per E-Mail an schroedy1957@aol.com wenden.

Autor:

Susanne Schmengler aus Duisburg

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