Sehenswerte Ausstellung eröffnet

Egbert Hense - Kantige Welten

Der Begriff „Provokation“ entstammt ursprünglich dem römischen Recht. In der Antike hatte jeder Verurteilte das Recht einer juristischen Berufung in der Volksversammlung – das Recht der sogenannten Provokation. So beginnt Elke Spörkels Einführung in die Ausstellung von Egbert Hense im Schlösschen Borghees. „Heute“, so fährt sie fort, „arbeitet der Provokateur mit Übertreibungen, die gezielt ein Verhalten beim Provozierten hervorrufen sollen.“ Egbert Henses Bilder können provozieren. Nicht von ungefähr trägt seine Ausstellung den Titel „Kantige Welten“.
Auf den ersten Blick stoßen die Bilder eher ab. Aber in der Kunst geht es nicht immer nur um Schönheit. Bei genauerem Hinsehen offenbaren sich Geschichten – nicht immer angenehme. Der Künstler bezieht damit Stellung zu aktuellen Themen der Gesellschaft – Rechtsradikalismus, Machtgehabe in der Politik, Missbrauchsskandal in der Kirche.
Die großformatigen Gemälde regen zum Gespräch an. Das zeigte schon die überaus gut besuchte Ausstellungseröffnung am vergangenen Sonntag. Andrea Joosten begrüßte mehr als 70 Anwesende. Elke Spörkel tauchte tief in die Kunstwelt Henses ein und gab sensible Hinweise für die eigenen Betrachtungen. Blues vom Feinsten mit Piano und Stimme dargeboten von Melvin Schulz genannt Menningmann ließen die Zuhörenden jubeln. So wurde die Eröffnung der ersten Ausstellung im Schlösschen Borghees zu einem gelungenen Erlebnis.
Wer die Werke von Egbert Hense selbst entdecken möchte, kann dies an jedem Sonntag von 11:00 bis 17:00 Uhr tun. Der Eintritt ist frei. Der Künstler ist fast jeden Sonntag vor Ort.