Ein neuer Baum in der Stadt
Was man(n) normalerweise nicht mitbekommen hätte

Nach gut zwei Jahren wird ein neuer Baum am Spielplatz an derBonnemannstraße gepflanzt. Grundsätzlich ist das natürlich als sehr gut zu bewerten! ABER das ist nicht so einfach wie es scheint und bedarf einiger wohl durchdachter Arbeitsschritte!!
Schritt eins: Es fährt ein Laster der mutmaßlich von der Stadt Essen beauftragten Firma vor. Ein Mitarbeiter steigt aus und schaut sich den seit geraumer Zeit dastehenden Baumstumpf an. Er geht zurück zum Fahrzeug, holt eine Kettensäge und kürzt damit den Stumpf um geschätzte 15cm. Säge und Holz kommen auf den LKW, fertig und tschüss.
Schritt zwei: Es kommt ein Bautrupp um den verbliebenen Stumpf endgültig zu entfernen. Von links ein LKW, von rechts ein "Bagger mit Fräsvorrichtung". Der muss ja auch irgendwie hierher gebracht worden sein.... Erde und Baumreste kommen auf den Laster, fertig und tschüss.
Schritt drei: Das Loch muss verfüllt werden, klar. Ist ja sonst eine Gefahrenstelle, sehr gut. Es kommt also erneut ein Laster mit Bautrupp und frischer Erde. Das Loch wird aufgefüllt und geglättet, fertig und tschüss.
Schritt vier: Es soll doch ein neuer Baum gepflanzt werden... Also kommt erneut ein LKW von links, ein "Transportgerät" für den Setzling von rechts.... Dieser wird abgeladen und abgelegt, fertig und tschüss.
Schritt fünf: Ach ja, es fehlt ja jetzt das Loch für den Baum. Natürlich kommt wieder ein LKW mit Bautrupp. Das Loch wird ausgehoben, der Baum eingesetzt, drei Holzpfähle werden in die Erde gesteckt, fertig und tschüss. Sieht aber noch nicht gut aus....
Schritt sechs: Es kommt wieder ein Bautrupp mit LKW! Das Loch wird verfüllt! Die Pflanzstelle wird grob"gesäubert". Die bisher losen Holzpfähle werden miteinander verbunden und somit einigermaßen versteift. Die Pfähle werden mit der Kettensäge gekürzt, ebenso werden die Versteifungselemente mit der Kettensäge bearbeitet. Der Baum wird mittels dreier Seile an den drei Holzpfählen gesichert.
Die Fa. verewigt sich mit einem Kennschild an einem Pfosten. Die Sägespäne werden mittels Benzingebläse ins Umfeld geblasen, fertig und tschüss!!
Gewässert wird hier und heute nicht.

TJA, normalerweise wäre ich abends nach Hause gekommen und hätte mich über den neuen Baum gefreut! Bedingt durch die Pandemie und Kurzarbeit durfte ich diese Aktion tatsächlich an mehreren Tagen beobachten.

Was für ein unfassbarer Aufwand an Personal, Zeit und Gerät, um einen einzigen Baum zu pflanzen. Sicherlich keine logistische Meisterleistung!
Es verbleibt abschließend eine Frage: Was mag "uns", die Stadt, den Steuerzahler, diese Baumpflanzaktion gekostet haben??
Und ja, normalerweise bekommt man das nicht mit....

Autor:

Christof Goldstein aus Essen-Borbeck

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