Adieu, Spitzenplätze! RWE holt keine Zähler gegen Kölner Viktoria

Ist es denn die Möglichkeit? Timo Brauer ist fassungslos, dass sein Treffer direkt nach der Pause nicht gegeben wird. Fotos: Gohl
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  • Ist es denn die Möglichkeit? Timo Brauer ist fassungslos, dass sein Treffer direkt nach der Pause nicht gegeben wird. Fotos: Gohl
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Bei der 0:1-Niederlage von Rot-Weiss Essen gegen den Titelfavoriten Viktoria Köln am heutigen Samstagnachmittag konnte man keinen großen Klassenunterschied sehen, mit den Spitzenplätzen brauchen sich die Roten trotzdem nicht mehr beschäftigen: 13 Punkte trennen die beiden Mannschaften nun. RWE-Chefcoach Karsten Neitzel fordert nun Zusammenhalt – auch von den Fans!

Gute Nachricht aus dem Lazarett: Kai Pröger hat seine vier Spiele andauernde Rot-Sperre abgesessen. „Prögi“ orientiert sich aber rechts und anstelle des eher wirkungslosen Enzo Wirtz füllt Mannschaftskapitän Benjamin Baier heute die Stelle im Sturmzentrum.

Kein Klassenunterschied

Bevor sich aber überhaupt irgendwas groß sortieren kann, steht‘s schon 1:0 für die Gäste: Der ehemalige Rot-Weisse Sven Kreyer verlängert in der 3. Minute einen Freistoß mit dem Kopf, Tobias Willers nickt die Kugel quer an RWE-Schlussmann Lukas Raeder neben den rechten Pfosten in die Maschen. Die Roten halten sogar gut dagegen, nur gehen sie dafür volles Risiko: In der 9. Minute legt Kreyer gefährlich für Albert Bunjaku auf, sieben Zeigerumdrehungen später stoppt der Bergeborbecker Abwehrchef Philipp Zeiger seinen Schussversuch. Die erste richtig dicke Chance für den RWE sehen die 8.207 Zuschauer in der 25. Minute: Daniel Heber lupft von der rechten Seite eine klasse Flanke genau auf Florian Bichler, doch die Pille prallt von dessen Körper am Aluminium vorbei. Bichler ist es auch, der in der 39. mit dem Rücken zum Tor die Kugel Nico Lucas zur Verfügung stellt: Dessen Distanzschuss segelt Zentimeter über die Latte. Danach ist Halbzeit. Gegen Ende hielten die Roten die Zügel in der Hand.
Anpfiff zweite Hälfte und drin ist er! Timo Brauer hatte einen Freistoß von Kevin Grund in der 47. Minute über die Linie gebracht. Schiri Thorben Siewer entscheidet auf Abseits. Damit startet eine kurzzeitige rot-weisse Angriffswelle: Köln-Keeper Sebastian Patzler kriegt bei Grunds Hammer aus spitzem Winkel in der 49. gerade so die Beine zusammen. Nach einer Weile ist die anfängliche Wucht raus. Die Viktoria ruht sich aus, wartet gemütlich auf Konter. Und ab der 75. Minute haben die Kölner einen Satz guter Gelegenheiten: Erst probiert‘s Christian Derflinger, dann der eingewechselte Timm Golley und schließlich Sebastian Wimmer. Trotz Unsicherheit zwischen den Szenen macht Raeder eine gute Figur. Am Ende fährt der Favorit die drei Punkte an der Hafenstraße ein.

Emotionale Ansprache

„Wir haben über weite Strecken ein ausgeglichenes Spiel gesehen und alles in allem wären wir hier mit einem Unentschieden heute zufrieden gewesen. Das frühe Führungstor hat uns in die Karten gespielt“, gibt sich Patrick Glöckner, Trainer von Viktoria Köln, realistisch. Anders RWE-Chefcoach Karsten Neitzel, der sich über die Niederlage ärgert: „Die Mannschaft hat das, was wir in der Woche erarbeitet haben, gut umgesetzt. Wir haben ein Spiel verloren, das wir nicht verlieren wollten, nicht verlieren müssen, nicht verlieren dürfen. Wir wissen, in welcher Situation sind. Wir wissen, dass wir in den letzten drei Punktspielen kein Tor erzielt haben.“ An die Fans richtet Neitzel einen emotionalen Appell: „Bis jetzt hat‘s richtig Bock gemacht. Auch wenn‘s jetzt nicht mehr so sexy ist, RWE zu unterstützen: Wir müssen zusammenbleiben! Wir brauchen alle, wir brauchen jeden!“

Nach der Niederlage hat Rot-Weiss mit den Spitzenplätzen nichts mehr zu tun: Die Viktoria ist durch die drei zusätzlichen Zähler inzwischen um 13 Punkte enteilt.
Weiter geht‘s am Sonntag, 21. Oktober, um 14 Uhr: Dann sind die Bergeborbecker im Lohrheidestadion bei der SG Wattenscheid 09 zu Gast. Die Woche darauf kommt Revierrivale Rot-Weiß Oberhausen an die Hafenstraße. Anstoß im Stadion Essen am Samstag, 27. Oktober, ist ebenfalls 14 Uhr.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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