Kompletter Kahlschlag an der Heißener Straße

Klaus Diekmann ist entsetzt über das Ausmaß des Schadens. | Foto: Winkler
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Klaus Diekmann ist entsetzt über das, was mit den Bäumen entlang des Kirschbaumwegs in Schönebeck passiert ist. Arne Thun, Leiter der Baumpflege beim städtischen Eigenbetrieb Grün und Gruga, findet noch drastischere Wort: „Das ist eine bodenlose Sauerei.“

Rund 20 der inzwischen knapp 30 Jahre alten Kirschbäume - so die vorsichtige Schätzung des CDU-Ratsherrn - sind regelrecht verstümmelt. Ein dilettantisch-radikaler Rückschnitt ihrer Kronen ist dafür veranwortlich.
Seit 1992 wurden entlang der Heißener Straße rund 70 Kirschbäume gepflanzt, Jahr für Jahr abgeerntet und gepflegt. „Sicherlich ist es zwischendurch immer mal wieder passiert, dass der ein oder andere Baum erneuert werden musste, dass während der Kirschernte Äste einfach abgerissen und die Bäume so geschädigt wurden“, blickt Lokalpolitiker Diekmann auf die Geschichte der Schönbecker Kirschbaumallee zurück.

Expertin vor Ort

Doch das Ausmaß und der damit verbundene Schaden der nun durchgeführten „Rückschneideaktion“ ist ungleich höher. Eine Mitarbeiterin von Grün und Gruga war am Montag vor Ort, um den genauen Sachstand an der Heißener Straße zu ermitteln. Erste Erkenntnisse lassen nichts Gutes vermuten: „Die Bäume bleiben zwar erst mal stehen“, so Arne Thun, „doch wir können jetzt nur eines versuchen: Mit regelmäßigen Erziehungsschnitten die Kronen wieder aufzubauen. Inwieweit das gelingen kann, wird die Zukunft zeigen.“ Nicht nur die notwendigen Schnitte sind mit Kosten verbunden: „Sollten einige Bäume einen Totalschaden erlitten haben, müssen sie komplett ersetzt werden.“

Wer zahlt das Ganze

Spannend wird dabei die Frage der Kostenübernahme. „Wir werden Anzeige gegen unbekannt stellen“, so Arne Thun. Tatbestand: Sachbeschädigung.
Der Fall „Kirschbaumweg“ geht nun an den Fachbereich Recht bei Grün und Gruga. Dort wird man sich um alles Weitere kümmern. „Es ist Sache der Justiz herauszufinden, wer für den Schaden verantwortlich ist“, so Thun. Aufgabe der Baumpflege wird es sein, den berechenbaren Sachwert der Bäume zu ermitteln. „Ohne genaue Zahlen zu kennen, wird dabei allerdings ganz schnell eine Summe im vierstelligen Bereich zusammenkommen“, so der Grün und Gruga-Experte.

Klaus Diekmann ist entsetzt über das Ausmaß des Schadens. | Foto: Winkler
Wo einst die Krone war, herrscht nun gähnende Leere. Mit Erziehungsschnitten wollen die Experten nun versuchen, die Bäume zu retten und ihre Kronen wieder aufzubauen. | Foto: Winkler
Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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