Viel zu schade zum Wegwerfen - "Kunst aus Müll" im Raum für Kunst

Normalerweise haben die Künstler, die Elisa Blumensaat in ihrer Ateliergalerie „Raum für Kunst“ präsentiert, das 18. Lebensjahr längst überschritten. Die OGS-Kids der Kraienbruchschule senken den künstlerischen Altersdurchschnitt nun gewaltig. Am Samstag und Sonntag zeigen sie am Kraienbruch Bilder und Plastiken aus Recyclingmaterial.
Die Ausstellung mit dem Titel „Kunst aus Müll“ umfasst kreative Gruppenarbeiten aus den unterschiedlichsten Materialien: Plastikflaschen, solche in denen einmal Weichspüler verkauft wurde, Kronkorken, Schraubverschlüsse, Wolle oder leere Toilettenpapierrollen. Cornelia Schlack, Leiterin des offenen Ganztags an der Dellwiger Grundschule, hat die Arbeitsprozesse genauestens dokumentiert. „Das war auch gut so“, räumt sie augenzwinkernd ein, „denn bei manchen Kunstwerken ist überhaupt nicht mehr zu erkennen, woraus sie entstanden sind.“ Dass es für all diese Materialien keinerlei Verwendung mehr geben sollte, das wollten die Kinder nicht einfach so hinnehmen. Angefangen hat alles am Mittagstisch nach der Schule. Für alle gab´s ein Stückchen Eiskonfekt. „Den Kindern hat das bunte Glitzerpapier unheimlich gut gefallen“, erinnert sich die OGS-Leiterin. Nach dem Essen haben sie spontan angefangen, ein Bild aus den Glitzerpapieren zu gestalten. „Einen Bilderrahmen hatten wir noch. Das erste Kunstobjekt und die damit verbundene Idee waren geboren.“
Alle 50 OGS-Kinder haben an den ausgestellten Plastiken und Bildern mitgearbeitet. Am Samstag, 20. Juni, und Sonntag, 21. Juni, ist die Ausstellung jeweils von 15 bis 18 Uhr im Raum für Kunst geöffnet. Die Kids hoffen auf reges Interesse. Was gefällt, darf gekauft werden. „Der Erlös fließt in den Offenen Ganztag“, so Cornelia Schlack. Das Thema Recycling wird die Schüler des Offenen Ganztags auch nach Ausstellungsende nicht loslassen. Sie wollen weiterhin mit Dingen, die nicht mehr gebraucht werden, kreativ arbeiten. Am Kennenlerntag an der Kraienbruchschule werden sie eine Folgeausstellung „Kunst aus Müll“ zeigen. Mit vielen neuen Arbeiten. „Wie viele das sein werden, wird sich nach dem Kassensturz am Wochenende zeigen.“, so Schlack.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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