Noch bis 23. August: Ruhr Museum zeigt, wie das Ruhrgebiet wuchs und wurde

Diese Goldmünze (Tremissis) des Münzmeisters Madelinus wurde in Essen gefunden. Sie stammt aus dem 7. Jahrhundert. | Foto: Ruhr Museum/ Kösling-Korth
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Wer die Ausstellung „Werdendes Ruhrgebiet“ auf Zollverein noch nicht gesehen hat, darf nicht mehr zu lange warten. Bis zum 23. August wird im Museum gezeigt, was Spätantike und Frühmittelalter in unserer Region auszeichnet. Regenfest und wohltemperiert - die Schau in der Kohlenwäsche auf Schacht XII ist auch als Ferienprogramm gut geeignet.

Mit der Ausstellung bringt das Ruhr Museum Licht in die vermeintlich „dunklen Jahrhunderte“ des Ruhrgebiets. Es beleuchtet die historischen Entwicklungen vom 3. bis zum 11. Jahrhundert der Grenzregion zwischen Römern, Germanen, Franken und Sachsen.

Nahezu "schriftlose" Zeiten

Weil diese Zeit fast „schriftlos“ verlief, ist deren Erforschung vor allem über archäologische Funde möglich. Vieles erscheint bis heute unbekannt und rätselhaft. Und dennoch wurden bereits in der Antike und in der darauf folgenden Zeit der Christianisierung die Grundlagen für die Blüte des mittelalterlichen Ruhrgebiets gelegt – auch wenn dieser industriell geprägte Begriff erst Jahrhunderte später entstand, erläutern die Fachleute aus dem Ruhr Museum.
Gezeigt werden über 800, zum Teil noch nie ausgestellte kulturhistorische Schätze, archäologische Funde und kostbare Handschriften aus der Region von über 70 Leihgebern mit einem Versicherungswert von über 100 Millionen Euro. Die Höhepunkte stammen ganz aus der Nähe: die ältesten und wertvollsten Kleinodien aus den Kirchenschätzen und Bibliotheken von Werden und Essen.
Doch es geht auch um das Leben der Menschenvor über tausend Jahren im „werdenden Ruhrgebiet“: Kleidungsbestandteile, Schmuck, Gefäße aus Glas und Keramik, dazu aber auch Werkzeuge und Waffen sind zu sehen. Die Patina der rauchgeschwärzten, fensterlosen Betonwände des Wechselausstellungsraums steht für das Industriezeitalter, das den starken Kontrast zu den Exponaten aus der geheimnisvollen Frühzeit liefert.

Standorte der Ausstellung auch Domschatzkammer und Werden

Hauptleihgeber sind neben den Schatzkammern in Essen und Werden die Domschatzkammer in Aachen, die Staatlichen Museen und die Staatsbibliothek zu Berlin, die Staatsbibliothek Bamberg und die Landesbibliothek Düsseldorf, die LWL-Archäologie für Westfalen und das Bistum Münster sowie die LVR-Museen in Bonn und Xanten. „Werdendes Ruhrgebiet“ bezieht die Essener Dominsel sowie die Werdener Schatzkammer als weitere Ausstellungsorte mit ein.
Mit dem Thema und dem Titel der Ausstellung knüpft das Ruhr Museum an die erste überregionale Großausstellung der Bundesrepublik 1956 auf der Villa Hügel an. Anders als in der Ausstellung „Werdendes Abendland an Rhein und Ruhr“ stammen heute allerdings fast alle Exponate aus der Region. Das ergibt sich aus den archäologischen Grabungen und den Forschungserkenntnissen der letzten 50 Jahre.

Täglich geöffnet

Geöffnet ist die Ausstellung täglich von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 7, erm. 4 Euro. Kinder und Jugendliche unter 18, Schüler- und Studierendengruppen in Führungen frei.

Diese Goldmünze (Tremissis) des Münzmeisters Madelinus wurde in Essen gefunden. Sie stammt aus dem 7. Jahrhundert. | Foto: Ruhr Museum/ Kösling-Korth
Die abgedunkelte Umgebung in der Kohlenwäsche auf Schacht XII bietet ein reizvolles Umfeld für die Schätze, die im Ruhr Museum noch bis zum 23. August gezeigt werden. | Foto: Ruhr Museum/ Rasche
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Lokalkompass Essen-Nord aus Essen-Nord

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