Kampmannbrücke: Neubau in Sicht

So soll die neue Kampmannbrücke nach den derzeitigen Planungen aussehen: eine zweispurige Hängebrückenkonstruktion mit kombiniertem Fuß- und Radweg.   Grafik: Stadt Essen
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Endlich! Die Nutzer der Kampmannbrücke werden aufatmen. Das in die Jahre gekommene Bauwerk, das vom Kupferdreher zum Heisinger Ruhrufer führt und die Ortsteile Niederwenigern, Kupferdreh, Heisingen und Stadtwald miteinander verbindet, soll erneuert werden.

Das hat der Rat der Stadt Essen in seiner letzten November-Sitzung beschlossen. Beginn der „Gesamtmaßnahme“ soll schon im kommenden Jahr sein.
60 Jahre hat die 100 Meter lange Konstruktion mittlerweile auf dem Buckel. Seit Jahren ist die Balkenbrücke über der Ruhr nur noch einspurig befahrbar, die Fahrtrichtung gibt eine Ampel vor. Auf diese Weise will man die Brücke entlasten, denn der Stahlmantel, der die tragenden Betonpfeiler hält, ist marode, zudem ist die Straße im westlichen Anschlussbereich der Brücke (auf Heisinger Seite) bei Hochwasser regelmäßig überflutet.
Eine Sanierung der Brücke lohnt sich aus Expertensicht nicht, wäre teuerer als ein Neubau. Der soll gut 11,4 Mio. Euro kosten. Bund und Land NRW wollen zusammen 65 Prozent der Summe übernehmen, eine weitere Million kommt von den Stadtwerken, der Rest (gut 3,8 Millionen Euro) wird aus dem Stadtsäckel finanziert.
Mit der Maßnahme soll schon im kommenden Jahr begonnen werden, ein schnelles Ende ist aber dennoch nicht in Sicht, da die Stadtwerke zunächst im Vorlauf Wasser- und Gasleitungen verlegen müssen, die auf einer Länge von 300 Metern unter der Ruhr entlanggetrieben werden müssen.
Das neueste Modell der Kampmannbrücke soll - nach der ersten Brücke von 1895, die eine schwimmende Pontonbrücke war und dem Nachfolger, der Balkenbrücke von 1951 - eine Hängebrücke werden.
Die Kampmannbrücke Nummer drei wird etwas länger und auch höher als ihre Vorgängerinnen. Der Abschnitt zwischen Wuppertaler Straße und Brücke soll um ca. 1,5 Meter erhöht werden, um künftig eine Überflutung dieses Straßenabschnitts bei Hochwasser zu vermeiden. Die geplante Durchfahrtshöhe von 4,50 Meter auf einer Breite von mindestens 20 Metern ermöglicht dann die Schiffbarkeit der Ruhr.
Wegen der anders gearteten Konstruktion der Brücke muss die Stadt vor Beginn der Maßnahme noch zwei Grundstücke von Anliegern erwerben - eines auf Kupferdreher, eines auf Heisinger Seite. „Bei der letzten ASP-Sitzung (Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung; Anm. der Redaktion) gab es die Mitteilung, dass es sehr gut aussieht, was die Verkaufsverhandlungen angeht“, berichtet der Kupferdreher Ratsherr Dirk Kalweit (CDU).
Anberaumte Bauzeit inklusive vorlaufendem Leitungsbau und Abriss der alten Brücke: dreieinhalb Jahre. Man schätzt, dass die Strecke zwischen Heisingen und Kupferdreh ab 2013 für gut zweieinhalb Jahre gesperrt sein wird.
Frühestens 2015 also wird der Frust mit der Kampmannbrücke ein Ende haben und es kann endlich wieder zweispurig gefahren werden - kombinierter Fuß- und Radweg inklusive.

So soll die neue Kampmannbrücke nach den derzeitigen Planungen aussehen: eine zweispurige Hängebrückenkonstruktion mit kombiniertem Fuß- und Radweg.   Grafik: Stadt Essen
Seit Jahren nur einspurig befahrbar: Die 1951 fertiggestellte Kampmannbrücke zwischen Kupferdreh und Heisingen.     Foto: Archiv
Autor:

Melanie Stan aus Essen-Ruhr

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