Die Engel vom Fritz-Schaub-Weg

Ulrike Schmidt-Clauberg (3. v.r.) fühlt sich gut aufgehoben in ihrer Nachbarschaft am Fritz-Schaub-Weg; im Bild die Nachbarinnen (v.l.) Katja Walta (mit Feline), Susanne Fehn, Anne Raulf, Petra Riemenschneider und Ulla Cornelißen.  Foto: ms
  • Ulrike Schmidt-Clauberg (3. v.r.) fühlt sich gut aufgehoben in ihrer Nachbarschaft am Fritz-Schaub-Weg; im Bild die Nachbarinnen (v.l.) Katja Walta (mit Feline), Susanne Fehn, Anne Raulf, Petra Riemenschneider und Ulla Cornelißen. Foto: ms
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Es war kurz vor den Sommerferien 2010, als Ulrike Schmidt-Clauberg die Diagnose erhielt: Lymphdrüsenkrebs.

Ein Schock für die alleinerziehende Mutter. Anne Raulf und Petra Riemenschneider, Nachbarinnen von Ulrike Schmidt-Clauberg aus dem Fritz-Schaub-Weg in Burgaltendorf, waren mit die ersten Personen, die davon erfahren haben. „Ansonsten war das wirklich ein doofer Zeitpunkt. Irgendwie waren alle aus der Siedlung im Urlaub“, erinnert sich die junge Frau. Durch diese „tote Phase“ unmittelbar nach der Diagnose und durch viele Arzttermine hat sich Ulrike Schmidt-Clauberg hindurchgekämpft. Dachte eine ganze Weile „das schaffe ich alleine“ - irgendwie. „Irgendwann habe ich aber gemerkt, es geht gar nichts mehr“, so die Burgaltendorferin.
Nach und nach kamen die Familien aus der Neubausiedlung aus dem Jahr 2003 wieder aus dem Urlaub zurück. „Jeder für sich hat mir seine Hilfe angeboten“, berichtet die Burgaltendorferin gerührt. Nachbarin Brigitte Lammert-Narres war es, die auf die Idee kam, die Nachbarschaftshilfe zu organisieren. Fortan lief das Engagement nach Plan: Besorgungen machen, Mittagessen zubereiten, Fahrdienste für Ulrike Schmidt-Clauberg und Sohn Linus (11). „Die Mittagessen werden in Absprache mit uns gekocht. Dabei dürfen Linus und ich unsere Wünsche äußern“, erzählt die junge Mutter.

„Das Handy liegt bereit, Du kannst jederzeit anrufen“

„Wir haben Ulrike immer einen Tag vorher gefragt, was am nächsten Tag ansteht“, erläutert Nachbarin Ulla Cornelißen. „Durch die täglichen Anrufe ist auch gleich aufgefallen, wenn es mir sehr schlecht gegangen ist“, so Ulrike Schmidt-Clauberg. Dabei war die Sorge um den elfjährigen Sohn für die alleinerzeihende Mutter größer als die Angst um sich selbst: „Wenn das Kind nicht versorgt ist, ist das schlimmer, als wenn man selbst hungern muss. Die Nachbarn nahmen Linus zum Spielen mit und waren sogar bereit, ihm morgens um halb sieben Pausenbrote zu schmieren. Brigitte sagte, ‚das Handy liegt immer bereit, Du kannst jederzeit anrufen‘. Es fällt solch eine Last von einem ab, wenn man weiß, dass der Sohn gut versorgt ist“, bekennt die Burgaltendorferin.

Schön sei es hier im Fritz-Schaub-Weg schon von Anbeginn gewesen, da sind sich alle Nachbarinnen einig. „Durch den Krebsfall bei Ulrike ist der Zusammenhalt noch intensiver geworden“, erzählt Nachbarin Katja Walta. Anteilnahme und Hilfe seien für die Nachbarn hier einfach selbstverständlich, meint Ulla Cornelißen. Nichts desto trotz ist Ulrike Schmidt-Clauberg beeindruckt von der Hilfe, die ihr in ihrer Wohnsiedlung zuteil wurde und wird. „Man muss es nicht zwingend nach außen bringen, aber erwähnenswert ist es in jedem Fall- alle haben mir unheimlich geholfen!“

Autor:

Melanie Stan aus Essen-Ruhr

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