ETB Hockey: DOSB würdigt jahrelanges Engagement gegen sexualiserte Gewalt
Damit Kinder nicht zu Opfern werden

Anerkennung und finanzielle Hilfe für die Zukunft: Mona und Roswitha Hübscher aus dem Präventionsteam der ETB-Hockeyabteilung freuen sich für Urkunde und Scheck von DOSB. Foto: Verein
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  • Anerkennung und finanzielle Hilfe für die Zukunft: Mona und Roswitha Hübscher aus dem Präventionsteam der ETB-Hockeyabteilung freuen sich für Urkunde und Scheck von DOSB. Foto: Verein
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Die Hockey-Abteilung im ETB Schwarz-Weiß beschäftigt sich seit gut sieben Jahren mit sexualisierter Gewalt im Sport. Daher war es ein logischer Schritt, sich am Vereinswettbewerb „Starke Netzte gegen Gewalt“ des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) zu beteiligen. Das langjährige Engagement wurde nun belohnt.

Von Beginn an dabei ist Roswitha Hübscher. „Als damalige Jugendwartin habe ich 2013 die Aufgabe der Präventions-Beauftragten mit übernommen und gemeinsam mit dem LSB, dem Westdeutschen Hockeyverband und dem Kinderschutzbund erste Seminare in unserem Verein angeboten“, erklärt sie.

Präventionsteam sensibilisiert

Allerdings wurde schnell klar, dass die Sensibilisierung für das Thema und die Aufgabe, sexualisierte Gewalt zu erkennen und ihr entschieden entgegenzutreten, nur von einem größeren Kreis zu leisten sein würde.  So organisiert ein Präventionsteam, dem neben Roswitha und Mona Hübscher derzeit auch Andy Rehnsch und David Ebel angehören, regelmäßige Schulungen und Seminare für Trainer, Vorstand und Betreuer, Eltern und jugendliche Spieler. „Nachdem ich einige Seminare beim Landesverband besucht habe, kann ich heute einige Schulungen im Verein selbst durchführen, was uns noch weitaus mehr Spielraum gibt“ so Hübscher.

Ehrenkodex

Die Hockeyabteilung hat einen Ehrenkodex verabschiedet. Seit Januar 2017 müssen alle Trainerinnen und Trainer ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Dank der Unterstützung der 12- bis 15-jährigen Spielerinnen organisiert der ETB seit 2013 jedes Jahr ein Benefiz-Mädchen-Turnier, gemeinsam mit, aber auch für UNICEF. „Die Resonanz der Gastmannschaften, ganz besonders mit dem Hintergrund, sich für die Mädchenrechte weltweit einzusetzen, ist sehr groß!“, freut sich Hübscher.Auch Hockeynachmittage mit Flüchtlingskindern aus dem benachbarten Übergangsheim war erfolgreich. Neben dem Spaß am Sport geht es um den respektvollen Umgang miteinander und die Förderung des Selbstvertrauens. Der Vereins-Leitfaden „Wir beugen vor“ informiert kurz aber deutlich über die Präventionsarbeit. Die Texte sind einfach geschrieben, sodass auch unsere jüngeren Spieler und Spielerinnen verstehen, worum es geht. Dazu gibt es die Aufkleber „Wir schützen unsere Kinder!“

Qualitätsbündnis Sport

„Aktiv sein gegen sexualisierte Gewalt im Sport bedeutet für uns auch Kinder stark machen, ihnen Vertrauen und Sicherheit in unseren Verein zu bieten“, so Hübscher. „Dazu haben wir das theaterpädagogische Team um Anja Bechtel mit dem dem interaktiven Theaterstück „Anne Tore sind wir stark“ ins Boot geholt. Die Vorstellung für 8- bis 12-jährige Kinder und anschließende Gruppengespräche, haben Mädchen und Jungen, Eltern und Trainer gleichermaßen begeistert. Hier hat uns die starke Mitarbeit der Kinder in den Spielszenen gezeigt, wie wertvoll unsere Arbeit ist.“ Mittlerweile verpflichtet sich der ETB in seiner Vereinssatzung, den gesetzlichen „Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung“ zu wahren. Seit 2018 ist man Mitglied im Qualitätsbündnis Sport NRW. Trainerschulungen werden den gesellschaftlichen Entwicklungen angepasst, insbesondere bei der Nutzung sozialer Medien. Aber auch Selbstschutz ist ein wichtiges Thema. „Viele ältere Kinder kommen alleine oder mit dem Rad zum Training und müssen im Dunkeln allein zurück“, weiß Hübscher. „Ende letzten Jahres schlossen wir eine Kooperation mit der Wing Tsun Kung-Fu-Schule, die traditionelle chinesische Kampfkunst als effektive Selbstverteidigung anbietet.“

Selbstvertrauen stärken

Die Übungseinheiten stärken Körperhaltung, Stimmvolumen und das Bewusstsein, kein Opfer sein zu müssen. Pandemiebedingt fand erst in den Sommerferien ein weiterer Kurs statt. Hübscher. „Wir hoffen, zu Beginn des nächsten Jahres weitermachen zu können; auch mit Schulungen zu Cyber-Grooming, -Mobbing oder auch Sexting, also der Austausch sexueller Inhalte über Messangerdienste.“  Die über Jahre aufgebauten Kontakte zu kompetenten Kooperationspartnern, die Anerkennung durch den DOSB und nicht zuletzt die Prämie von 5.000 Euro helfen dabei. Der Deutsche Olympische Sportbund würdigt die Präventionsarbeit in den Vereinen.Die ETB-Hockeyabteilung erfüllte sämtliche Kriterien des Vereinswettbewerbs „Starke Netze gegen Gewalt“. Einen Film zur Vereinsarbeit gegen sexualisierte Gewalt gibt es hier.

Anerkennung und finanzielle Hilfe für die Zukunft: Mona und Roswitha Hübscher aus dem Präventionsteam der ETB-Hockeyabteilung freuen sich für Urkunde und Scheck von DOSB. Foto: Verein
Selbstverteidigungskurse gehören zur Präventionsarbeit. Foto: Verein
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Lokalkompass Essen-Süd aus Essen-Süd

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