"La Befana" bringt am 6.1. Geschenke

Während hier zu Lande Kinderaugen am 24. Dezember vor Freude über Geschenke glänzen, mussten Kindern in Italien traditionell bis zum 6. Januar auf die Bescherung durch die „Weihnachtshexe“ La Befana warten. Die aus Italien stammende Holsterhausenerin Antoinettea Sonntag erinnert sich:

„Als ich noch ein Kind war, fand am 6. Januar die eigentliche Bescherung statt. Zu Weihnachten feierten wir eher ein Familienfest an dem es keine großen Geschenke gab. Aber im Januar kam dann La Befana zu uns und brachte Geschenke“, erzählt Antonietta Sonntag mit glänzenden Augen.
Zur Erklärung: Traditionell findet in Italien die Bescherung in der Nacht vom fünften auf den sechsten Januar statt. Die Geschenke bringt eine mythische Figur des italienischen Volksglaubens genannt Befana, die äußerlich der Hexe aus den grimmschen Märchen gleicht. Der Sage nach befindet sich die Befana auf der Suche nach dem Christkind, das sie, da der Stern über der Krippe bereits erloschen ist, nicht finden kann. Deswegen stellt die „Weihnachtshexe“ Präsente an die Betten der Kinder in der Hoffnung das richtige Kind zu finden.

„Die Befana ist eine gute Hexe die auf ihrem Besen durch die Gegend fliegt und Geschenke verteilt“, erklät Antonietta Sonntag, die ihre Kindheit in Venosa in der Provinz Basilicata verbrachte. „Wenn ich morgens aufwachte und meine Geschenke sah, dann rief ich immer ,ewiva ewiva la Befana‘“, verrät die 51-Jährige lachend.

„Das stammt aus einem kleinen Gedicht, mit diesem Text: La Befana vien di Notte con le scarpe tutte rotte, il capello alla romana ewiva ewiva la befana. Das heißt übersetzt ungefähr: Die Befana kommt bei Nacht mit ihren ganz kaputten Schuhen, mit dem Hut auf römische Art - es lebe hoch die Befana“, so Sonntag weiter. (Hügens)