"Studio" wird zur Krippe: Ox und Esel sind da!

Steinhorst (li.) und Simon in ihren fantasievollen Kostümen. Foto: SBE/Vinken
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Sonntag standen sie zum ersten Mal in der neuesten Inszenierung der Studio-Bühne Essen, „Ox und Esel“, auf der Bühne. Vorher nahmen sich die Schauspieler Michael Steinhorst und Thorsten Simon noch Zeit für ein Gespräch mit dem KURIER und verrieten, dass sie im Sommer „Bömmel“ trugen und auch das Jesus-Kind ganz schön „nervig“ sein kann.
Im Leither „Studio“ wurde offiziell die Weihnachtszeit eingeläutet und zwar mit einem ganz besonderen Stück: „Ox und Esel“ von Norbert Ebel sei das „Exklusiv-Familien-Highlight“ in dieser Spielzeit, sagt Kerstin Plewa-Brodam, stellvertretende Vorsitzende. Und damit wagt sich das Team auf Neuland: „Erstmals spielen wir ein saisonales Stück En-suite“, verrät Plewa-Brodam. „Ich bin gespannt, wie es ankommt und wie die Schauspieler das verpacken, denn das bedeutet für sie sechs Wochen lang ohne Verschnaufpause spielen.“
Das einstündige Weihnachtsstück hat wieder Stephan Rumphorst inszeniert, der auch u.a. schon für „Noah und der große Regen“ verantwortlich zeichnet.
Gefördert wird die vierte Regiearbeit von Rumphorst fürs „Studio“ wie „Noah“ zuvor vom Kulturbüro der Stadt Essen und der Jugendstiftung.
Gespielt werden „Ox und Esel“ von Michael Steinhorst und Thorsten Simon, die beide schon seit 2005 zum Ensemble der Studio-Bühne Essen (SBE) gehören. Zum Schauspiel sind beide über das Imporvisationstheater und vor allem die „Sommerwerkstatt“ an der Studio-Bühne gekommen. „Wir haben teilgenommen und sind beide geblieben“, lacht Thorsten Simon, der schon so einige Rollen im „Studio“ gespielt hat und derzeit am liebsten als „George“ in „Von Mäusen und Menschen“ auf der Bühne steht. Er spielt den „Ox“ im neuen Stück, das, wie er betont, „absolut kein klassisches Krippenspiel“ ist. „Die Rollen waren eigentlich sofort klar“, beschreibt Simon und verrät: „Der Ox kommt von der Feldarbeit in den Stall und will nur fressen. Als er das Kind in der Krippe findet, ist er genervt. Ganz anders der Esel - der ist sofort entzückt und die Rollenverteilung ist schnell klar.“
Und um Geschlechterrollen, Nächstenliebe und auch die klassische Weihnachtsgeschichte geht es in der besinnlichen Komödie. „Wie ‚Noah‘ hat auch dieses Stück wieder mehrere Erzählebenen“, wirft Kerstin Plewa-Brodam ein.
„Stephan Rumphorst ist es gelungen so zu inszenieren, dass die Szenen für Kinder und Erwachsene gleichermaßen lustig sind“, erklärt Michael Steinhorst, der sich in der SBE mittlerweile auch um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kümmert.
Die Rechte für das beliebte Theaterstück, das auf den Bühnen in der Bundesrepublik rauf und runter gespielt wird, hat die SBE exklusiv für Essen bekommen. „Das freut uns natürlich sehr“, so Plewa-Brodam. Die Idee zur Inszenierung hatte Rump-horst schon früh. „Eigentlich wandern wir von der Arche in die Krippe“, lacht Plewa-Brodam, denn bereits seit eineinhalb Jahren sei das Stück in Planung. Dementsprechend früh begannen auch die Proben und Rumpholst wusste genau, wen er in den maßgeschneiderten Kostümen von Anke Kortmann sehen will. „Wir haben unsere Termine abgeglichen, hatten alle Zeit und haben gedacht, jetzt packen wir‘s an“, erinnert sich Michael Steinhorst. Schon im Sommer begannen die Proben. „Wir sind zwar in zivil, aber mit unseren ‚Bömmeln‘ durchs ganze Haus gerannt und haben uns auf Weihnachten bei Sonnenschein eingestimmt“, lacht Thorsten Simon. Die „Bömmel“ gehören natürlich zum Kostüm und waren als erstes fertig.
Simon und Steinhorst fühlen sich im „Studio“ pudelwohl. „Jetzt sind wir schon im verflixten siebten Jahr“, lachen sie. Aber: Von Verstimmungen keine Spur, denn das Theaterspielen ist mittlerweile eine feste Größe in ihrem Alltag.
Steinhorst stammt gebürtig aus dem Münsterland und zog fürs Studium nach Bochum, wo er noch heute lebt. „Ich habe einen Patchwork-Alltag“, beschreibt er. In Bochum steht sein Bett, in Dortmund arbeitet er bei einem IT-Dienstleister und in Essen spielt er Theater. „So pendel ich dann immer an der A40 entlang“, beschreibt der 48-Jährige, der sein Hobby - zumindest teilweise - auch zum Beruf gemacht hat. Seiner Erwerbstätigkeit gehe er mittlerweile nur noch halbtags nach. Ganz anders ist das bei Thorsten Simon. Er hat bei der „Sommerwerkstatt“ 2005 Blut geleckt und sich auch im Hauptberuf dem Theater verschrieben. Er ist Theaterpädagoge und als solcher im gesamten Ruhrgebiet unterwegs. Auch in Kray leitet er Theater AGs - aktuell an der Joachimschule. „Ox und Esel“ sei ein Schauspielerlebnis für jedermann: „Ich freue mich auf alle, die Lust haben, die Weihnachtsgeschichte einmal anders zu sehen“, so Steinhorst. „Es ist ein tierisch gutes Schauspiel, das zwei Figuren in den Fokus rückt, die in der klassischen Weihnachtsgeschichte nur Beiwerk sind“, sagt Thorsten Simon und spricht auch noch eine Einladung aus: „Kommt alle in unseren heimeligen und kuscheligen Stall!“
„Ox und Esel“ dürfen nur bis zum Dreikönigstag im „heimeligen“ Studio bleiben. „Danach hört das Kind auf zu schreien“, lacht Kerstin Plewa-Brodam.
Die Termine, für die es momentan noch Karten gibt: 16., 24. und 25. November sowie 1., 8., 9., 15. und 16. Dezember und am 4., 5., und 6. Januar.
Karten-Telefon: 55 15 05.

Auch für Schulen und Gruppen gibt es wieder spezielle Vorstellungen, die man ebenfalls übers Karten-Telefon buchen kann: am 4., 5. und 6. Dezember wird das Stück um 9 und 11 Uhr gespielt.

Steinhorst (li.) und Simon in ihren fantasievollen Kostümen. Foto: SBE/Vinken
Michael Steinhorst (links) und Thorsten Simon spielen „Esel“ und „ox“ ab morgen im „Studio“ an der Korumhöhe. Foto: maschu
Autor:

Mareike Schulz aus Essen-Steele

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