Nach Protesten wurde auf dem Spielplatz am Brosweg ein Kompromiss gefunden
Drei Neue für den Spielplatz

Grün und Gruga-Bereichsleiter Joachim Jahn (2.v.r.) legte mit den Anwohnern  Standort und Art von drei Neupflanzungen fest.
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  • Grün und Gruga-Bereichsleiter Joachim Jahn (2.v.r.) legte mit den Anwohnern Standort und Art von drei Neupflanzungen fest.
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Rund um die drohende Fällung des Kletterbaums auf dem Spielplatz am Brosweg gab es zunächst viel Wirbel und großer Ärger drohte. Doch letztlich fand sich ein Kompromiss. Drei Nachpflanzungen werden den Senior ersetzen.

Das Forstamt der Stadt Essen hatte die Hainbuche markiert. Nach einem Einspruch des Spielplatzpaten Harald Bruckmann wurde nun ein Ortstermin vorgenommen. Doch zuvor gab es großen Rummel in Heidhausen. Die Medien rückten in breiter Front an: Fernsehen, Radio und Regionalzeitung berichteten über die Situation. Auf der facebook-Seite des Spielplatzes war Alarm geschlagen worden. Ein völlig gesunder Baum solle gefällt werden. Die Reaktionen waren überwältigend. Viel Kritik und Häme, Hinweise auf die bevorstehenden Kommunalwahlen. Die frisch gegründete Baum-AG von „Parents for Future“ trat zur spontanen Kundgebung an. Die Aktivistinnen trugen Shirts mit ihrem Motto „Kein Baum ist egal“ und sprühten mit einer Schablone „Hilfe Fällung“ auf den Bürgersteig.

Keinerlei Risiko eingehen

Beim Ortstermin mit dem städtischen Baumsachverständigen Arne Thun wurde sachlich diskutiert. Spielplatzpate Harald Bruckmann hatte aus eigener Kasse einen zertifizierten Baumkontrolleur beauftragt. Marcos Walzberg aus Bochum bestätigte, der 19 Meter hohe Baum sei 93 Jahre alt, was sich aufgrund des Stammumfangs ergebe. Seiner Ansicht nach sei der Baum sicher. Da reiche zunächst eine Kronenentlastung. Doch Arne Thun blieb dabei: „Der Baum zeigt Anzeichen eines Druckzwiesels. Es droht sogenanntes Schranktürversagen“. Irgendwann klappe der Baum auf und breche ab. Die Chefin von Grün und Gruga war ebenfalls vor Ort. Melanie Ihlenfeld betonte: „Bei Kinderspielplätzen sind wir besonders sensibilisiert.“ Mehrere Kontrollen hätten ergeben, dass der Baum gefällt werden müsse: „Wir wollen keinerlei Risiko eingehen.“ Lieber wolle ihr Amt für Ersatz sorgen. Ihlenfelds Kompromissvorschlag: „Wir lassen fällen, versprechen aber Neuanpflanzungen. Die Art der Bäume dürfen die Paten bestimmen.“ Der benachbarte Ahorn bleibe ohnehin stehen und könne sich dann besser ausbreiten. Nach kurzer Beratung mit ihrem Gutachter stimmten die Spielplatzpaten Harald Bruckmann und Karl-Peter Fendel zu.

Drei Neupflanzungen

Anstatt also weiter Geld in zusätzliche Gutachter zu investieren, werden nun diese Mittel in neue große Bäume investiert, die für die zu fällende Hainbuche kommen und am Kleinkinder-Spielgerät weiterhin als Schattenspender dienen. Melanie Ihlenfeld sagte zu, noch in dieser Pflanzzeit für Ersatz zu sorgen. Dazu betonte Thun, man pflanze ja keine Sprösslinge, sondern gestandene Bäume über vier Meter Höhe und mit 25 bis 30 Zentimetern Stammumfang. Joachim Jahn ist bei Grün und Gruga als Bereichsleiter für die Grünflächen im Essener Süd-Westen zuständig. Nun traf sich Jahn mit den Anwohnern, um Standort und Art von drei Neupflanzungen festzulegen. Im unteren Bereich wird anstelle der schon gefällten Kastanie demnächst eine Esskastanie Wurzeln schlagen. Seitlich der zu fällenden Hainbuche möchten die Brosweger gerne einen Amberbaum sehen. Dem kann in Sachen Herbstfärbung kein anderes Gehölz das Wasser reichen: „Ein Hingucker.“ Und auf die andere Seite des Spielgerätes wird ein Taschentuchbaum die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, so Jahn: „Der wird so sieben, acht Jahre alt sein und mindestens vier Meter hoch.“ Schon in diesem Jahr könnten je nach Lieferbarkeit und Außentemperatur die Pflanzungen erfolgen.

Grün und Gruga-Bereichsleiter Joachim Jahn (2.v.r.) legte mit den Anwohnern  Standort und Art von drei Neupflanzungen fest.
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Beim Ortstermin mit dem städtischen Baumsachverständigen Arne Thun wurde sachlich diskutiert.
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Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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