Auch die Kettwiger und Werdener Handballer wurden vom Corona-Virus ausgebremst
Gesundheit hat oberste Priorität

Auch die Kettwiger und Werdener Handballer wurden vom Corona-Virus ausgebremst.
Foto: Gohl
  • Auch die Kettwiger und Werdener Handballer wurden vom Corona-Virus ausgebremst.
    Foto: Gohl
  • hochgeladen von Daniel Henschke

Der Handballverband Niederrhein setzt mit sofortiger Wirkung den Spielbetrieb aus. Der Stadtspiegel fragte nach bei den Handballern in Kettwig und Werden.

Seit dem 12. März werden keine Spiele mehr im Spielbetrieb des HVN durchgeführt. Auch werden die Auswahlmaßnahmen und die Trainerlehrgänge ausgesetzt. Wie lange diese Entscheidung bestehen bleibt, ist aktuell nicht geklärt. Zunächst galt es sich mit der aktuellen Entwicklung auseinander zu setzen. Für den Fall, dass die Spielzeit nicht ordentlich zu Ende gespielt werden könne, werde sich der Verband bezüglich des Auf- und Abstiegs beraten.

Alles andere steht hinten an

In der Verbandsliga liegen vier Teams fast gleichauf. Mittendrin die Kettwiger, die mit einem Sieg in der Nachholpartie gegen Schlusslicht ETB SW Essen mit den beiden Spitzenreitern aus dem Bergischen punktgleich gewesen wären. Die Reserve ist Vierter der Landesliga und hat bereits zwei Partie wegen des Corona-Virus abgesagt. Der Kettwiger SV hat sich mit dem Theodor-Heuss-Gymnasium beraten und beschlossen, den Trainingsbetrieb in der Schulsporthalle bis zum 19. April auszusetzen. Für Abteilungsleiter Werner Dörnenburg nur eine erste Frist: „Ich persönlich glaube nicht, dass dann wieder trainiert und gespielt wird. Ich denke eher, dass die Saison beendet ist. Ich glaube nicht einmal, dass wir im September wieder anfangen können. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft befindet sich zurzeit in Quarantäne. Selbst wenn wir die Saison irgendwann weiterspielen würden, könnte so eine Quarantäne doch jedem Verein passieren. Und dann?“ Anderseits möchten die Kettwiger nicht unvorbereitet sein: „Unser Trainer Marvin Leisen hat seinen Spielern ein Trainingsprogramm zukommen lassen. Nun können alle für sich alleine trainieren.“ Die Jugendspiele auf Kreisebene seien erst einmal alle abgesagt, das Treffen zur Diskussion über Auf- und Abstiegsregelungen auf unbestimmte Zeit vertagt: „Es gibt wohl Überlegungen, die Oberliga aufzustocken, damit mehrere Teams aus der Verbandsliga aufsteigen können. Der Abstieg würde ausgesetzt.“ Doch gerade die Kettwiger Gruppe hält da Sprengstoff bereit. Die drei Topteams haben bisher im direkten Vergleich je einmal gewonnen und verloren. Werner Dörnenburg sieht Konflikte aufziehen: „Eine Wertung bei Abbruch würde für Ärger sorgen. Annullieren der Saison wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Wir sind in Kontakt mit dem Handballverband und warten ab.“ Dörnenburg hat sich so seine Gedanken gemacht: „Es geht nur um die Gesundheit. Alles andere steht zurzeit hinten an.“

Minimierung des Infektionsrisikos

Im Löwental ist die Landesliga-Saison für die Damen der HSG Werden/Phönix und die Herren der DJK Werden irgendwie schon gelaufen. Zu weit ist der Abstand zu den Spitzenpositionen. Andererseits ist der Vorsprung auf die Abstiegszone groß genug. Wie reagieren die DJK-Handballer jetzt auf die Corona-Pause: Komplett frei geben oder Lauftreffs oder Krafttraining oder ähnliches? Malte Mallach ist auf dem Feld unermüdlicher Motor der Grün-Weißen und zugleich stellvertretender Abteilungsleiter: „Der Vorstand hat am 12. März beschlossen, dass wir den gesamten Trainingsbetrieb bis auf Weiteres aussetzen. Eine andere Entscheidung wäre aus unserer Sicht unverantwortlich. Die Minimierung des Infektionsrisikos und damit der Schutz der Gesundheit aller Menschen haben oberste Priorität. Der Handballverband Niederrhein und der Handballkreis Essen haben den Spielbetrieb bis auf Weiteres ausgesetzt. Weitere Informationen dazu werden wir vermutlich in den nächsten Wochen erhalten. Momentan ist noch alles offen. Sowohl eine Verschiebung des Saisonendes als auch der Abbruch der Saison sind möglich und werden diskutiert. Das hängt maßgeblich von der weiteren Entwicklung der Coronavirus-Pandemie ab.“ Wie würden die Grün-Weißen da entscheiden wollen? Für Malte Mallach geht Sicherheit vor: „Wir sollten definitiv nicht zu früh den Trainings- und Spielbetrieb wieder aufnehmen, da der ständige Körperkontakt beim Handball ein hohes Infektionsrisikos birgt. Wann der Betrieb aufgenommen werden kann, ist natürlich völlig offen. Falls die Saison nicht weitergeführt werden kann, steht den Verantwortlichen eine schwere Entscheidung bevor.“ Ein Abbruch der Saison und Wertung zu einem bestimmten Stichtag stehen im Raum. Es werde aber keine Lösung gibt, die allen Vereinen gefallen werde, sagt Mallach: „Wir tragen jede Entscheidung mit. Vereine mit abstiegsbedrohten Mannschaften werden möglicherweise anders denken.“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.