Alles ist vergänglich

Nein, ist das peinlich. Essen, die Europäische Kulturhauptstadt vergangener Tage, kriegt‘s nicht gebacken, ihr nagelneues Haus der Essener Geschichte zu bespielen.
Sprich: Die Dauerausstellung zur Essener Geschichte im 20. Jahrhundert kann nur deshalb der Öffentlichkeit nicht präsentiert werden, weil nicht berücksichtigt wurde, dass dafür auch entsprechendes Personal benötigt wird.
Die Idee von Kulturdezernent Andreas Bomheuer, dafür vorzugsweise Ehrenamtliche einzusetzen, ist eine glatte Unverschämtheit gegenüber ehrenamtlichen Bürgern und den Beschäftigten der Stadt.
Warum, lieber Herr Bomheuer, wird nicht auch gleich die Stelle des Kulturdezernenten von Ehrenamtlern geschultert?
Da gibt‘s doch sicher den einen oder anderen pensionierten kulturinteressierten Pädagogen, der Zeit und Muße hätte, sich entsprechend zu engagieren.
Umso peinlicher ist es, dass die Stadt bei der Errichtung des Hauses der Geschichte keine Kosten gescheut hat: Für sieben Millionen Euro wurde ein fragwürdig verrosteter Kasten errichtet, der immerhin aufgrund seiner Originalität einige Architekturpreise einheimsen konnte.
Und dann? Porsche gekauft und festgestellt, dass Meister Protz doch gar keinen Führerschein hat?
Macht nichts. Das Ding rostet weiterhin fröhlich vor sich hin und zeigt die Vergänglichkeit des menschlichen Tuns.
Übrigens: Falls dennoch mal irgendwann Besucher kommen sollten, müsste auch die Gehweg-Pflasterung erneuert werden - die fliegt den Fußgängern nach dem strengen Winter schon heute klappernd um die Ohren...
Ist eben alles vergänglich.

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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