Willkommene Neubürger: Phacelia
Wenn der Name Programm ist

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Bienenfreund, Bienenweide und Büschelschön. Alle drei Trivialnamen treffen den Charakter dieses Neubürgers (Neophyten) voll. Eigentlich müsste diese Pflanze  auch noch Bodenfreund oder Bodenverbesserer heißen. All diese Eigenschaften haben Phacelia bei Gärtnern, Landwirten und Imkern gleichermaßen beliebt gemacht.
Obwohl sie erst im 19. Jahrhundert ihren Weg von den USA und Mexiko nach Europa fand, übezeugt die Rainfarn-Phacelie auf ganzer Linie.

Als ertragreiche Bienentracht kann sie es sogar mit dem heimischen Raps aufnehmen. Jede einzelne Blüte produziert 24 Stunden am Tag Nektar , so dass der Imker auf 500 kg Honig pro Hektar kommt.  Längst gibt es Phacelia Sortenhonige zu kaufen.
Und welche(r) Gärtner*in hat es nicht gerne, wenn es im eigenen Garten brummt und summt.  Phacelia ist deshalb ein Must-Have in jedem naturnahen Garten, z.B. in einem trockenen Staudenbeet. Sie ist für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge gleichermaßen attraktiv. Darüber hinaus ist sie denkbar pflegeleicht. Selbst während der Trockenphase Ende Mai bis jetzt habe ich sie nicht einmal gießen müssen. Sie sorgt für eine gute Bodenbeschattung und unterdrückt so "Unkräuter" wirksam. Durch das dichte Wurzelsystem nutzt sie die Nährstoffvorräte im Boden optimal aus, so dass diese nach der Verrottung anderen Pflanzen zur Verfügung stehen. Diese Eigenschaften nutzen natürlich auch Landwirte gerne und setzen Phacelia immer häufiger als Zwischenfrucht und Gründünger ein. Vor der Blüte kann die Pflanze auch als Futter für die Säue geerntet werden.
Dabei besitzen auch die Blüten mit ihren  Stempeln und Staubblättern, die aus den  zart blauen röhrenförmigen Kronblättern  hervorragen, ihre  eigene Schönheit.
Doch Vorsicht! Die bis zu 70 cm hohen Stängel können für einige Leute allergieauslösend sein. Doch das ist die einzige negative Eigenschaft dieser pflegeleichten Neubürger. Bei minus 6 Grad sterben sie von alleine ab und haben sich vorher durch Selbstaussaat fürs nächste Jahr schon vermehrt. Fazit: Ein willkomener Neubürger, der eine Bereicherung in jeder Hinsicht darstellt und den man nicht mehr missen möchte.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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