Essener Autorin Nathalie Marcinkowski weiß, was glückliche Menschen anders machen
Begleiterin auf dem Weg zum Glück - Lesung am 1. Dezember

Verlag Nathalie Marcinkowski aus dem Essener Südviertel hat sich intensiv mit dem Thema Glück beschäftigt. | Foto: privat
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Nathalie Marcinkowski aus dem Essener Südviertel hat eine besondere Leidenschaft: das Glück. Als Psychologin hat sie sich auf Angewandte Positive Psychologie spezialisiert, ist als Coach und Dozentin tätig. Nun ist im TRIAS Verlag ihr Buch "Was glückliche Menschen anders machen. Dein Begleiter auf dem Weg zum Glück." erschienen. Im Gespräch mit dem Stadtspiegel hat sie ihren Weg zum Glück verraten und dazu einige Tipps zum Glücklichsein.

Was hat Sie dazu gebracht, sich so so intensiv mit dem Weg zum Glück zu beschäftigen?
Die erste Inspiration tauchte in der Oberstufe im Pädagogik-Unterricht auf: Wir nahmen das Thema Schulfach Glück durch. „Wow!“ - dachte ich. „Genau das hätte ich gebraucht!“. Denn meine Schulzeit vor der Oberstufe war nicht immer so glücklich, wie ich es mir gewünscht hätte. Zugleich war da eine Ahnung: Wir alle möchten gücklich sein. Und wären wir tatsächlich glücklich, gäbe es keinen Grund mehr für Gewalt, Ausbeutung, Krieg und Zerstörung unseres Lebensraums.
Als ich dann während meines Psychologie-Masterstudiums in Bochum auf das Fernstudium in „Angewandter Positiver Psychologie“ an der University of East London stoß, wusste ich: Genau das ist der nächste Schritt! - und begann das zweite Studium.
 
Was ist die zentrale Erkenntnis, die Sie in Ihren Forschungen gewinnen konnten?
Glücklich zu sein fängt bei uns selbst an - endet aber nicht dort. Wenn wir wirklich glücklich werden, sein und bleiben wollen, schaffen wir Glück für uns und weiten den Radius unseres Glücksstiftens langsam aus: Auf unsere Lieben, unsere Mitmenschen und schließlich auf unsere Mitwelt. Dies gibt uns etwas Unerlässliches fürs Glück: Ein „Wofür“ oder auch Sinn. Und der erlaubt es uns, sogar Dürren und Stürme im Leben zu überstehen.

Welche drei Tipps haben Sie für die Stadtspiegel-Leser, um ganz spontan ein Stück glücklicher zu werden?

Tipp 1: Spüren Sie jetzt gerade einmal in Ihre Füße. Da stehen oder sitzen Sie auf diesem riesigen Planeten. Ihr Atem strömt ein und aus, ohne, dass Sie etwas dafür tun müssten. Ihr Herz schlägt. Und jetzt gerade lesen Sie diese Zeilen und ihr Gehirn vollbringt die Meisterleistung, sie zu verstehen und mit Ihrem Erfahrungsschatz zu verbinden.
Die Wissenschaft hat keine Ahnung, wie das funktioniert oder wie so eine Meisterleistung entstehen konnte. Albert Einstein sagte dazu: „Es gibt zwei Arten dieses Leben zu leben. So, als gäbe es keine Wunder. Und so, als wäre alles ein Wunder“. Welche Betrachtungsweise stimmt Sie glücklicher?

Tipp 2: Notieren Sie sich jetzt drei kleine Dinge aus den letzten 24 Stunden, die Sie positiv gestimmt haben. Ihr Lieblingsgetränk am Morgen, das Lachen eines Kindes, der nette Plausch mit der Nachbarin. Wiederholen Sie dies ab heute jeden Abend.

Tipp 3: Machen Sie sich bewusst, was Sie an Ihrem Lieblingsmenschen lieben, bewundern oder zu schätzen wissen. Welche Eigenschaften, welche Talente, welche Werte? Und dann: sagen Sie es diesem Menschen.

Gibt es auch unglückliche Momente in Ihrem Leben und was hilft Ihnen dann dabei, wieder das Glück zu finden?

Auf jeden Fall. Glücklich zu sein bedeutet nicht, niemals unglücklich zu sein. Meine größte Glücksquelle - gerade in Schwierigkeiten - sind meine Freunde. Was gibt es wohltuenderes als ein von Herzen offenes Ohr und eine liebevolle Umarmung? Das hilft mir auch dabei, etwas ziemlich Paradoxes zu tun, was für unser Wohlbefinden jedoch unerlässlich ist: Es hilft mir, die Herausforderung zu akzeptieren. Es hilft mir, die Gefühle zu fühlen, die ich nicht so gern haben will. Und dann, Schritt für Schritt, können sich diese Gefühle langsam lösen und es entsteht wieder Raum - für ein tieferes Glück.

Was sind Ihre aktuellen Projekte rund um Ihr Lieblingsthema?
Ein ganz wichtiges Projekt liegt gerade hinter mir: Ein Vortrag auf der „Positive Psychology in Practice Conference“. Den habe ich auf Englisch gehalten und das hat ziemlich viel Aufregung mit sich gebracht. Neben Workshops zum Thema Authentische Kommunikation, Glück und Resilienz organisiere ich gerade die tomorrow @work Konferenz mit, die nächstes Jahr in der Schweiz stattfinden wird. Lesungen zu meinem ersten Buch „Was glückliche Menschen anders machen“ finden ebenfalls statt, zum Beispiel am Sonntag, 1. Dezember, 19 Uhr, im Unperfekthaus, Raum 154. Aktuelle Termine finden sich auf meinem Blog www.happyroots.de. Besonders freue ich mich darauf, das Buch Ende des Jahres einsprechen zu dürfen, sodass es im nächsten Jahr auch als Hörbuch erhältlich sein wird.

Zur Person
Nathalie Marcinkowski aus Essen ist Psychologin und hat sich auf Angewandte Positive Psychologie spezialisiert. Sie ist als Coach und Dozentin tätig, wobei ihr Schwerpunkt auf den Themen Selbstfürsorge, Achtsamkeit und bewusster Lebensstil liegt. Sie bildet „Happiness-Trainerinnen und -Trainer“ aus und möchte so möglichst vielen Menschen zu mehr Selbstliebe verhelfen.
Mehr zu ihrer Arbeit unter www.happyroots.de.

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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