Schwimmverein hat Weltrekord vor der Brust

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100 Jahre WASPO! 27. Oktober: 100 Kilometer Schwimmen in drei Stunden im Essen-Wester Friedrichsbad! Eine einzigartige Wasser-Jubel-Fete mit vollem Körpereinsatz…

Er wird es schaffen! Gemeint ist Detlef Winnacker. Er liebt die Nullen. Klar, ne Zahl muss schon davor stehen. Dabei ist der Grundschullehrer keineswegs eine Null. Im Gegenteil: Ein Könner, Kenner, ein klasse Kerl, der als 1. Vorsitzender brennt für WASPO Essen 1912 e.V. Jetzt, zum Jahrhundert-Jubel-Fest hat er ein Ziel. 100 Personen benötigt er. „Die sollen versuchen, das Vereinsalter zu erschwimmen. 100 Kilometer. Auch mit Nichtschwimmern! Wie das geht? Eine wasserklare Sache…

Der Rekord wird sogar überschwappen. Denn der 54-jährige Detlef Winnacker kann anstecken. Nicht mit Flausen, Fantastereien sondern mit seinem Tatendrang für den reinen Essener Schwimmverein WASPO. Als Trainer und Vorsitzender. Seine Idee: „Wenn am 27. Oktober, von 16 bis 19 Uhr, sich100 Personen melden, die im Friedrichsbad 1000 Meter schwimmen. Dann sind’s am Ende: 100 Kilometer. Es ist jedenfalls ein realistisches Ziel.“

Voll Elan führt er auf: „Die Besonderheit dabei ist, dass nicht nur Wasporianer, Wettkämpfer, Breitensportler, Ehemalige mitmachen. Sogar auch die Nichtschwimmer, Vier- bis Sechs-Jährige sollen sich beteiligen. Die werden nämlich von ihren Trainern gezogen; die Kinder halten sich am Brett fest. „Wir ziehen sie auch durchs tiefe Wasser. Bei dem Rekordversuch dürfen uns auch Nicht-Vereinsmitglieder unterstützen…“

Wie zäh der 100-jährige Verein ist, lässt sich an Zahlen ablesen: Vor zehn Jahren zählte WASPO nur180 Mitglieder. Mittlerweile stiegen die auf 300 an. „Von denen 75 % unter 18 Jahren und 60 % unter 12 Jahren alt sind. Die Jüngsten, also die Vier-Jährigen, werden in intensiver Nichtwimmerausbildung betreut, die in Frohnhausen so positiv angenommen wird, dass die Wartezeit für die Nichtschwimmeraufnahme ein Jahr (!) beträgt.“

Logisch, alles nur machbar mit einem zuverlässigen Team an der Schulter: „Michael Kuk und Welf Moser engagieren sich schon seit über 30 Jahren für den Verein“, führt Winnacker auf.

Was unterscheidet WASPO von anderen Vereinen? „Wir können keine Olympiasiege aufweisen. Hochleistungssport ist bei uns nicht Zuhause. Trotzdem haben wir bei 300 Mitgliedern immerhin 100, die wir in Wettkämpfe schicken, von Jung bis Alt.“ Auch hier geht der Vorsitzende vorne weg; er startet nicht nur erfolgreich bei diesen Wettkämpfen, sondern trainiert auch von den Nichtschwimmern bis zu den Erwachsenen insgesamt fünf Gruppen und betreut die Wettkämpfer bei jedem Wettkampf: „Ohne die neun anderen Trainer, besonders Ralf Nickel und Welf Moser, wäre das mittlerweile aber nicht mehr zu bewältigen.“

Unser Hauptanliegen ist, Kindern das Schwimmen beizubringen und Spaß am Schwimmen zu erhalten! Neben dem Wettkampf liegt der Breitensport uns heiß am Herzen. Dazu passt, dass wir ganz viel Aktives in der Freizeit machen. Auch ohne Wasser. Beispielsweise Ausflüge nach Schloss Beck oder Ketteler Hof. Jährlich geht’s für die Wettkämpfer ab 8-jährig in die Herbstfreizeit in ein Schullandheim nach Overrath/Köln.

Da 20-jährige Schwimmer bereits zu den „Alten“ zählen, wird auch Fußball gespielt. „Mein Anliegen ist, für alle Gruppen was anzubieten und die Gruppen zusammen zu führen.“

Fakt, der Verein wächst mächtig. „Wir tun außer guter Arbeit nichts dafür.“ Nur Mund zu Mund-Beatmung pardon Mund zu Mund Propanda. Die ist bekanntlich die Beste.
Ach ja, von der Nikolausfeier im Friedrichsbad schwärmen Generationen. Sie findet immer für alle Alters- und Trainingsgruppen statt. Der Knackpunkt dabei ist, dass auch die Trainer schwimmen müssen. Ein Gaudi wiederum für die Kinder.

Auf den „Putz“ darf mit Recht der Verein hauen. „Eine große Besonderheit ist unser Preis. Wir sind unschlagbar! Unser Mitgliedspreis liegt zwischen vier und fünf Euro“, meint stolz Detlef Winnacker.“

Der Haken? „Bei uns verdient keiner Geld mit seiner Arbeit. Es gibt nur Ehrenamtliche. Wir zahlen lediglich eine kleine Aufwandsentschädigung. Quasi Ein-Euro-Job.“ Machbar nur mit viel Liebe für den Sport…

Durch seine Altersstruktur bleibt der Verein jung, auch wenn der Vorstand schon etwas in die Jahre gekommen ist, gemeinsam auf mehr als 140 Jahre Vorstandsarbeit zurückblieben kann. Jedoch gehört er mit einem Durchschnittsalter von 49 Jahren noch längst nicht zum alten Eisen, ist durchweg sportlich besetzt. Der Vorstand, aber auch die Trainerriege, setzt sich ausschließlich aus ehemaligen und aktuellen Wettkampfschwimmern des Vereins zusammen.

Moment! Bei der 100-Jubel-Trubel-Wasserschlacht am 27. Oktober purzeln neben Medaillen und Urkunden auch großartige Geschenke. Nämlich eine Tombola wartet auf Entleerung – es gibt nur Gewinne – plus jeder darf Mörchen-Eis schlecken…
Eingeladen sind aktive, passive und ehemalige Mitglieder sowie die Eltern. Prominenz kommt. Ob auch zum Schwimmen? Wie Oberbürgermeister Reinhard Paß, Bürgermeister Franz-Josef Britz und Rudolf Jelinek, der Vorsitzende des Bezirks Ruhrgebiet im SV NRW Heinz Theo Solty.

Der Geschäftsführer des ESPO, Wolfgang Rohrberg, geht ins Wasser. Er will die 100 Kilometer mit schwimmen. Tja, denn mal gut Nass. Ein Hoch schon mal auf den Rohrberg-Rekord…die Mund zu Mund Propaganda läuft an!

WASPO - Gründung und Namensänderungen

13.10.1912 Arbeiter – Wassersport – Verein – Groß – Essen
17.05.1923 Freier Wassersportverein Groß – Essen e.V.
13.06.1933 Verbot durch das nationalsozialistische Regime
15.02.1948 Neugründung unter dem Namen Freier Wassersport Verein Essen e.V.
15.02.1954 Wassersport Verein Essen 1912 e.V.
24.041955 Wassersportverein Essen 1912 e.V.
17.01.1980 WASPO Essen 1912 e.V.

WASPO Programm 27. Oktober, Friedrichsbad, Kerckhoffstraße 20 B

16.00 – 16.50 Uhr: Schwimmen für Nichtschwimmer (werden mit Schwimmbrettern gezogen) und Schwimmer der Di./Mi. 16 Uhr Gruppen.
17.00 – 17.50 Uhr: Schwimmen für Schwimmer der Di./Mi. 17 Uhr Gruppen.
18.00 – 18.50 Uhr: Schwimmen für Jugendliche und Erwachsene – Wasporianer (Wettkämpfer, Breitensportler, Ehemalige.

Fotos: Michael Gohl / West Anzeiger Essen

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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