GRÜNE Hauptstadt - neues Schulfach gefordert
Essener Großprojekt fasziniert Schüler – die schieben freiwillig „Überstunden“!
Was da seit Monaten an der Bodelschwingh-Gemeinschaftsgrundschule, Essen-Altendorf passiert, lässt das Herz hoch schlagen. Die grüne saubere Idee wurde bereits Anfang 2017 geboren von Rektorin Hannelore Herz-Höhnke mit Team. Denn um Essener Grün im Stadtteil erst mal zu sehen, ließen sich Pädagogen mit Pennälern was Besonderes einfallen. Seitdem wird gehandelt (wir berichteten). Jetzt geht’s noch grüner weiter...
Zur Erinnerung. Im Januar wurden in der Schule „Müllagenten“ installiert, die seitdem dafür sorgen, dass das Umfeld der Schule sauber bleibt. Regelmäßig, wie die Heinzelmännchen, fegen Schüler-/innen des OGS den Schulhof, die Straßen und Bürgersteige der Schule; wie geleckt sauber! Die Schüler machen „Verdrecker“ sofort darauf aufmerksam, den Müll in zuständige Behälter zu werfen - oder erst gar keinen Müll zu verursachen.
„Hin und wieder werden Anwohner zum Mit-Fegen eingeladen, doch dieses Angebot kommt nicht immer gut an. Unsere Kinder sind jedoch hartnäckig und geben nicht nach!“, bilanziert die Schulleiterin.
Die Fortsetzung: Der Juni ist vollgepackt mit einer Projektwoche mit „Plastikvermeidung“, „Recycling von Müll“, „Begrünung und Verschönerung des Schulgartens“, Wasserverbrauch“, „Wo kommt das Trinkwasser her“, „Was bedeutet Klimaschutz“…
Gleichzeitig machten sich 24 Schüler der Gruppe von Herz-Höhnke richtig schmutzige Hände. Täglich gärtnert die Truppe am „urban gardening Projekt“ bei ThyssenKrupp; zusätzlich nimmt die Schule, Heinrich-Strunke-Straße, an einer Pflanzaktion teil mit einem Hochbeet sowie Pflanzbeet. Das schafft nicht nur Spaß sondern auch Arbeit. Denn bei den jetzigen Saunatemperaturen machen die Pflanzen schnell schlapp, wenn sie nicht genug zu süppeln bekommen, heißt - täglich Wasser schleppen, gießen…
Noch nicht genug! Im kleinen Schulgarten wird zum Grünen Europajahr natürlich auch ein eigenes Projekt gezüchtet. Ganz wild sind die Lütten darauf. Die arbeiten wie die Ameisen.
Aber woher kommt das Material? Schwebt es von der Grünen Stadt in die Schule?
Nö! Ohne Sponsoren bisse verloren! 30 Euro-Paletten spendete Hermann-Paletten-Recycling, Manderscheidstraße 87. Für den Transport stellte „Die Perspektive eV“, Eulerstraße 17, ein Fahrzeug zur Verfügung. Grün und Gruga schenkte 3 m3 gute Muttererde. Und los geht’s. Die Pflanzen wurden teilweise von ThyssenKrupp gesponsert. "Wir suchen jedoch noch weitere Sponsoren für unsere Beete."
„Mit der fetten Muttererde füllen wir das Hochbeet. Pflanzen saisonales Beerenobst, Gemüse, Kräuter“, zählt die Rektorin auf. Highlight: Die Sparkasse ließ Euro regnen für Geräte, Werkzeuge, Mülltonnen, Pflanzen…Heiß und happy sind die Schüler. Kelly, 7, lässt immer wieder die Erde durch die Finger rieseln: „Bald können wir hier Erdbeeren ernten…“
Maxalina, 10, strahlt: „Weil wir was für die Umwelt machen.“ Julis, 10, verheißungsvoll: „Es wird hier auf dem Schulhof immer grüner. Gärtnern macht Spaß!“ Mobin, Rayan, Zaid verraten: „In der Erde sind lange Würmer…“ Bestätigung von Malak mit Thamileanthy: „Ganz viele Würmer. Und wir haben uns nassgespritzt! Wir wollen alle täglich in unseren Garten.“ Klar, auch in den Ferien werden die Hochbeete begossen. Versprochen!
Übrigens, für das große urban gardening Projekt hat Thyssenkrupp die markante Wasserachse des Quartiers mit ihren 4800 Quadratmetern Fläche trockengelegt und in einen riesigen Garten verwandelt. Schulen, Kitas erhalten nach der Ernte und Aktion - Ende September – Pflanzen für den Eigenbedarf. Hut ab!
Hallo, Schulministerium: Wetten, das Fach „Gärtnern“ wäre der Knaller in der Grünen Stadt.
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
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