Umfrage der Woche

Wort des Jahres: Was wäre eure Wahl gewesen?

Die Wahl der Wörter des Jahres 2025 zeigt, wie stark Technik, Krisenpolitik und Alltagskultur das Lebensgefühl in Deutschland prägen. Im Zentrum steht ein Begriff, der den aktuellen Umbruch auf den Punkt bringt: "KI-Ära".

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat "KI-Ära" zum Wort des Jahres 2025 gekürt. Der Ausdruck beschreibt laut "duden.de" einen neuen Abschnitt, in dem künstliche Intelligenz nicht mehr nur Thema für Forschungslabore ist, sondern in allen Lebensbereichen mitmischt – von Arbeit und Bildung bis zu Medizin, Verwaltung und Alltagskommunikation. Die GfdS betont, entscheidend sei nicht die Häufigkeit eines Wortes, sondern seine Signifikanz: "KI-Ära" erfasse treffend den "gesellschaftlichen und technologischen Zeitabschnitt", der von Chancen, aber auch von Missbrauchsrisiken und der Sorge um eigenständiges Denken geprägt ist. KI sei, so die Begründung, "aus dem Elfenbeinturm der wissenschaftlichen Forschung herausgetreten und hat die Mitte der Gesellschaft erreicht".

Welche Wörter sonst noch wichtig sind

Neben "KI-Ära" hat laut "spiegel.de" die Jury eine Rangliste mit weiteren Ausdrücken erstellt, die politische Debatten und Alltagsdiskussionen im Jahr 2025 dominiert haben: "Deal" steht für die allgegenwärtige Verhandlungspolitik, vom Koalitionskompromiss bis zu außenpolitischen Absprachen. "Land gegen Frieden" spiegelt die Konflikt- und Friedensdebatten wider. Begriffe wie "Sondervermögen", "Strafzölle" und "Wohlstandsverlust" verweisen auf Haushaltslöcher, Wirtschaftsspannungen und Reallohnsorgen, während "Drohnisierung" militärische und zivile Nutzung von Drohnen ins Blickfeld rückt. Mit "klimamüde" fängt die Liste eine wachsende Erschöpfung in der Klimadebatte ein, ohne das Thema selbst zu relativieren. "Vertiktokung" beschreibt, wie Taktung, Tonfall und Ästhetik von TikTok zunehmend Medien, Politikkommunikation und gesellschaftliche Aufmerksamkeitsspannen beeinflussen.

Die Schattenseite der Sprache

Parallel wird jährlich auch das "Unwort des Jahres" bestimmt – sprachliche Zuspitzungen, die als sachlich grob unangemessen oder menschenverachtend gelten. Das Unwort 2025 lautet ebenfalls "KI-Ära" – in diesem Kontext jedoch als kritischer Fingerzeig auf den inflationären, teils unreflektierten Einsatz des Begriffs in politischen und wirtschaftlichen Versprechen. Der Blick auf die Vorjahre – von "Zeitenwende" (2022) über "Krisenmodus" (2023) bis "Ampel-Aus" (2024) – zeigt, wie stark Krisen, Regierungsumbau und gesellschaftliche Verunsicherung die Sprache der letzten Jahre geprägt haben.
duden.de

Jugendwort 2025: "das crazy"

Parallel zur GfdS-Kür wählt der Langenscheidt-Verlag das Jugendwort des Jahres. 2025 setzt sich "das crazy" durch. Der Ausdruck wird laut Verlag als Alternative zu "okay" genutzt, wenn einem nichts Passendes einfällt – eine "Allzweckwaffe der Sprachlosigkeit" in Chats und Sprachnachrichten. Damit landet ein Wort an der Spitze, das beiläufigen Alltagskommunikationston und ironische Distanz gleichzeitig transportiert. (Quelle: stuttgarter-nachrichten.de)

Sprache als Spiegel der Zeit

Gemeinsam zeichnen Wort des Jahres, Unwort und Jugendwort ein deutliches Bild: 2025 ist geprägt von technologischem Umbruch, wirtschaftlicher Unsicherheit, politischer Aushandlung – und einer jungen Generation, die diese Entwicklungen mit eigenem Sprachwitz kommentiert. Die Auswahl ist, wie die GfdS betont, keine Empfehlung, sondern ein sprachlicher Schnappschuss des Jahresverlaufs – und damit ein Stück Zeitgeschichte in einem Wortfeld.
Jetzt wollen wir von euch wissen: Welches Wort hättet ihr auf den ersten Platz gewählt? Zur Auswahl stehen die fünf erstplatzierten Begriffe. Eure Begründung schreibt uns gerne in die Kommentare.

Teile des Beitrages wurden mit Hilfe von KI erstellt.