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Ist Ghostwriting legal?
Warum wissenschaftliche Begleitung besser ist

Mangelnde Nachweise für Ghostwriting und Prüfungen sind seit Jahren bei Stipendien ein Problem. Foto: Pixabay
  • Mangelnde Nachweise für Ghostwriting und Prüfungen sind seit Jahren bei Stipendien ein Problem. Foto: Pixabay
  • hochgeladen von Michael Menzebach

Der Begriff Ghostwriting (dt. Geisterschreiber/unsichtbarer Autor) wird immer mehr Menschen im deutschsprachigen Raum geläufig. Gleichzeitig entwickelt sich Ghostwriting immer stärker zur eigenen kommerziellen Nische. Was mit vereinzelten und selbstständigen Ghostwritern begann, entfaltet sich nun ein immer mehr zu einem kommerziellen, unternehmenskompetenz-basierenden Netz aus Ghostwritern nebst Vermittlern.

Inzwischen bedienen Ghostwriter eine vielfältige Kundschaft. Auch Anfragen aus dem akademischen Bereich werden bearbeitet. Die Studenten nutzen Dienste wie zum Beispiel: Ghostwriting Bachelorarbeit, Ghostwriting Masterarbeit oder Ghostwriting Hausarbeit. Mitunter nutzen auch Netizen wie Blogger die Dienste solcher anonymer Autoren, um sich Blog-Artikel oder Bücher schreiben zu lassen. Sie sparen demgemäß statt Geld Zeit und Mühe und profitieren schließlich Prestige, das eigene Veröffentlichungen mit sich bringen.

Ist Ghostwriting legal und wie zuverlässig ist das Geschäft? 

Rechtlich gesehen ist ein von einem seriösen Ghostwriter abgefasster Text kein Plagiat. Denn es handelt sich dabei um einen völlig neuen, methodisch einwandfreien und eigenständig abgefassten Text und nicht um eine Kopie. Ghostwriting ist dementsprechend grundsätzlich in Deutschland und Schweiz legal. Jedoch nur, solange der Kunde nachweisen kann, keine wissentliche Unterstützung zum Betrug geleistet zu haben wie z.B. bei der Erschleichung eines Titels.

Ist ein Lektorat erlaubt?

Erlaubt ist hingegen, dass ein Lektor Ihre Arbeit kontrolliert und Ihnen Feedback gibt. Das führt dann meist dazu, dass die Arbeit korrigiert oder stilistisch verbessert wird, aber eben nicht von Grund auf von einer fremden Person verfasst wird. Urheber des Textes sind trotz Lektorat immer noch Sie. Um mehr über Lektorat und Korrektorat zu wissen drücken Sie hier: https://akademily.de/

Kann Ghostwriting nachgewiesen werden?

Der Guttenberg-Skandal dürfte den meisten Lesern noch ein Begriff sein. Es wurde in diesem Zusammenhang viel darüber spekuliert, ob der ehemalige Minister einen Ghostwriter beauftragt hat. Das ist schwer herauszufinden. Denn dafür müsste ausreichend Vergleichsmaterial für eine sprachwissenschaftliche Analyse vorliegen. Dies aus dem Grund, da sich ja auch der sprachliche Stil einer Person im Laufe der Zeit ändert – oder es war eben ein anderer Redenschreiber am Werk. Wissenschaftliches Ghostwriting ist sehr schwer zu entdecken.
Systeme zur Erkennung von Plagiaten helfen in der Regel nicht, weil die Texte nicht kopiert, sondern original sind. Normalerweise muss der Professor Stil- oder Tonfall Änderungen erkennen oder außergewöhnlichen Inhalt bemerken, um Grund für Verdacht zu haben, und ein Verdacht in solchen Fällen ist schwer zu bestätigen“, sagt der Michael Seadle von der Humboldt-Universität (HU). Demgemäß erhalten wir die Antwort, dass Ghostwriting sehr schwer nachgewiesen werden kann.

Was passiert, wenn Ghostwriting aufgedeckt wird?

Vor allem machen sich akademische Kunden schnell strafbar, wenn sie eidesstattlich versichern, die in Wirklichkeit von einem Ghostwriter verfasste Arbeit selbst geschrieben zu haben.
Wer allerdings eine komplette akademische Arbeit aus der Feder eines Ghostwriters im eigenen Namen abgibt und auffliegt, muss mit Sanktionen seitens der Hochschule rechnen. Dazu zählen z.B.: Nicht-Bestehen des Kurses, Exmatrikulation, Geld- oder Freiheitsstrafen (s. §156 StGB: Falsche Versicherung an Eides statt)

Was ist wissenschaftliche Begleitung?

Wissenschaftliche Begleitung als selbstverständlicher Bestandteil von Erwachsenenbildung steht im Spannungsfeld von empirischer Forschung und Beratung. Dieses Spannungsverhältnis lässt sich auflösen, wenn wissenschaftliche Begleitung in zwei Phasen, eine Erhebungsphase und eine Beratungsphase, eingeteilt wird, die dann als unterschiedliche Situationen von Erwachsenenbildung definiert sind.
Mangelnde Nachweise für Ghostwriting und Prüfungen sind seit Jahren bei Stipendien ein Problem. In der Folge sind auktoriale Formen entstanden, die in der wissenschaftlichen Community als fragwürdig gelten. Die eine ist eine Art des Schreibens, die wir Ehreninschrift nennen können, und die andere ist eine Art des Schreibens, die im Englischen „Ghostwriter“ genannt wird. Ghostwriting kann als Schatten- oder Geisterschrift übersetzt werden.
Ehren Autoren sind Personen, die sich als Verfasser einer Masterarbeit im Phantom Schreiben qualifizieren, aber die Kriterien für die Verfasserschaft nicht erfüllen. Wir können uns Ghostwriting als das Gegenteil des Ehren Autors vorstellen.
Die Autoren des Buches „Ghosts or Shadows“ sind Forscher, Akademiker, die bedeutende Forschungsbeiträge geleistet haben, welche die Kriterien der Autorenschaft erfüllen, aber nicht unter den Autoren aufgeführt sind.

Die richtige Entscheidung

Beim Ghostwriting handelt es sich um die Verwendung von Daten, die von einem Wissenschaftler erstellt wurden, und um seriöses Ghostwriting zu Studienzwecken ohne das Wissen oder die Zustimmung des Wissenschaftlers. In den positiven Wissenschaften wird der Beitrag der Person, welche die Forschungsdaten gesammelt hat, fast immer vernachlässigt. Daher ist wissenschaftliches Ghostwriting nicht die richtige Wahl und wird nicht empfohlen. Sie als Student können für Ghostwriting eine Strafe erhalten.

Autor:

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