Erstes Literaturfestival im Metropolengarten ab 10. Juli
Ein Festival aus Liebe zur Literatur

Helmuth Warnke im märchenhaften Metropolenengarten, wo ab dem 10. Juli das erste Lieraturfestival unter seiner künsterlischen Leitung stattfindet. | Foto: Foto: Sikora
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  • Helmuth Warnke im märchenhaften Metropolenengarten, wo ab dem 10. Juli das erste Lieraturfestival unter seiner künsterlischen Leitung stattfindet.
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Im verwilderten Garten rund um das ehemalige Kutscherhaus in Rotthausen treffen sich ab kommenden Samstag, 10. Juli, Literaturfreunde für ein besonderes Kultur-Event.

von Nina Sikora

Verfallen steht es da: das Kutscherhaus im Metropolengarten am Dahlbusch1 in Rotthausen. Mit seinen historischen Charme, der zugewachsenen Fassade und den Gewächshäusern, bei denen die Glasscheiben angelaufenen und zum Teil zerborstenen sind, biete es jetzt eine besondere Kulisse für ein ganz besonderes Event. Zum ersten Mal findet hier im Metropolengarten ein Literaturfestival statt. Initiiert hat das Ganze der Künstler Helmuth Warnke. Seine Motivation könnte ehrlicher und direkter nicht sein: "Ich liebe gute Literatur", erklärt er kurz und knapp.

Hervorragende Literaten und Musiker hat er in seiner Funktion als künstlerischer Leiter für das Literaturfestival gewinnen können. Die Auswahl hat dann auch das Thema des Literaturfestivals bestimmt, das da lautet: "Nah und Fern". Unter dem Begriff "Nah", sind unter anderem die teilnehmenden Gelsenkirchener Künstler gemeint wie Margit Kruse, Meinhard Siegel und Jörg Lewald. Für die hat sich Helmuth Warnke ganz bewusst entschieden: "Die Künstler aus Gelsenkirchen habe ich angesprochen, damit die wieder auf die Bühne kommen.“

Margit Kruse aus Gelsenkirchen liest beim Literaturfestival im Metropolengarten aus ihrem Kriminalroman "Bergmanns Erbe". | Foto: Kruse
  • Margit Kruse aus Gelsenkirchen liest beim Literaturfestival im Metropolengarten aus ihrem Kriminalroman "Bergmanns Erbe".
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Und auch wenn das Gute so nah liegt ließ es sich der Initiator nicht nehmen, auch in die Ferne zu schweifen. Der Grund dafür ist wieder so simpel wie verständlich. Warnke: "Ich liebe iranische Poesie." Und deshalb ist auch Sanaz Zaresani aus Belgien beim Literaturfestival zu Gast, die unter anderem auf Farsi (die persische Amtssprache) sowie auf Deutsch aus ihrem Gedichtband "Silhouette" liest. Sanaz Zaresani wurde 1980 im Iran geboren und gilt als eine der begabtesten Literatinnen der nachrevolutionären Ära Irans. 2008 verließ sie ihre Heimat aufgrund von Repressalien und lebt nach einem einjährigen Aufenthalt in Istanbul seit Herbst 2010 in Deutschland und Belgien.

Zaresani mit ihrer persischen Poesi gilt als kritisch und kreativ. | Foto: Foto: Zaresani
  • Zaresani mit ihrer persischen Poesi gilt als kritisch und kreativ.
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Zum Thema "Fern" treten unter anderem auch Suleman Taufiq aus Aachen mit seinen Gedichten "Fremde Welten" und Autorin und Journalistin Carola Gruber aus München auf. Über die 37-Jährige, die aktuell "Poet in Residence" in Gelsenkirchen ist, hat der Stadtspiegel ausführlich in der Ausgabe vom Mittwoch, 30. Juni, auf Seite 7 berichtet. Nachzulesen unter epaper.lokalkompass.de.
Ein weiteres Highlight ist die Lesung aus dem Projekt "Neu in Deutschland" (nid) aus Bochum am Samstag, 17. Juli. Nid ist ein literarisches Demokratieprojekt . Geflüchtet schreiben über Flucht und Ankommen, aber auch über Liebe.

Zum Abschluss des Literaturfestivals wird es am Sonntag, 18. Juli, eine Offene Bühne geben, die schon jetzt mit Oberbürgermeisterin Karin Welge und Bürgermeisterin Martina Rudowitz Teilnehmer mit Rang und Namen hat. Auch noch am Veranstaltungstag kann man sich bei Helmuth Warnke melden, um sein Lieblingsbuch vorzustellen oder selbst geschriebene Texte zu lesen. 15 Minuten hat jeder Teilnehmer in etwa Zeit. Auf diesen Programmpunkt ist auch Helmuth Warnke gespannt: „Es wird Gedichte, Geschichten und Roman Vorstellung geben - aber auch mehr ist möglich. Da lasse ich mich gerne überraschen.“

Musikalisch wird einiges geboten

Auf musikalischer Ebene erwartet interessierte Zuhörer ebenfalls einiges: So wird der Bandleader Meinhard Siegel, mittlerweile wohnhaft in Rotthausen, auf seinem E-Piano Jazzimprovisationen zum Besten geben und die Cellistin Imola Gombos aus Eitorf/Sieg begleitet ebenfalls eine Lesung. Violinist David Sarazhynski musst leider absagen. Seiner statt tritt am 10. Juli Gerardo Grammajo aus Uruguai auf die Bühne. Er wird ein paar kleinere Bachstücke spielen. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt der Kammermusik, er hat bereits zahlreiche Kammerkonzerte in Uruguay, Argentinien, Deutschland, Portugal und Spanien gespielt.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie hat viel Schaden angerichtet in der Kulturszene, aber auch das Interesse für Kultur und insbesondere Literatur wieder aufleben lassen. Deshalb kann das Literaturfestival auf viele Besucher hoffen. Bis zu 100 Personen finden im einzigartigen Metropolengarten Platz. Das komplette Programm der drei Veranstaltungstage in der Zeit vom 10. bis zum 18. Juli ist im Infokasten (rechts) nachzulesen.

Dank an alle Partner

Zum Abschluss des Gesprächs mit dem Stadtspiegel ist es Helmuth Warnke ein Anliegen auf die Partner aufmerksam zu machen: "Ich danke dem Metropolengarten am Dahlbusch e.V. und dem Referat Kultur der Stadt ohne die das erste Literaturfestival nicht zustande gekommen wäre. Für die Unterstützung geht mein Dank zudem an die Sparkasse Gelsenkirchen, dem Stadtmarketing Gelsenkirchen und die Stadterneuerung Gelsenkirchen."


Programm:

Samstag, 10. Juli 2021, 16 Uhr: "NAH"

  • Elke Schleich, Westerholt: "Wir haben alles hingekriegt - Die Geschichte von Gerti und Leni"
  • Margit Kruse, Gelsenkirchen: "Bergmanns Erbe"
  • Meinhard Siegel, Gelsenkirchen mit musikalischen Jazzikompositionen am E-Piano
  • Jörg Lewald, Gelsenkirchen: "Kleine, köstliche Katastrophen"und "In Liebe, Lust und Leid"
  • Gerardo Grammajo aus Uruguai wird zur Lesung ein paar kleine Bachstücke spielen.

Samstag, 17. Juli 2021, 16 Uhr: "FERN"

  • Sanaz Zaresani, Belgien: "Silhouette" - Lesung auf Farsi und Deutsch
  • Sul Taufiq, Aachen: "Fremde Welt" - Gedichte und "Josef hat Geburtstag" - Kurzgeschichten
  • Imola Gombos, Eitorf/Sieg: Klassische Musikeinlagen am Cello
  • "Neu in Deutschland" (nid), Bochum
  • Rawend Ali, Gelsenkirchen: Musik auf der Saz

Sonntag, 18. Juli 2021, 16 Uhr: Open Stage

  • Literatur mit Oberbürgermeisterin Karin Welge und Bürgermeisterin Martina Rudowitz und weiteren. Die Bühne ist für jeden offen.
Autor:

Nina Sikora aus Essen

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