Christian Stadlhofer über das Musical "Bat out of Hell" :
"In dieser Musik steckt Theater"

Das Metronom-Theater mit "Bat out of Hell"-Bühne ist zurzeit Christian Stadlhofers Wohnzimmer. Foto: Winkler/Stage
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Es ist ganz neu in Deutschland, aber die Musik ist wohlbekannt: Das Musical "Bat out of Hell" enthält die Hits von Meat Loaf und wird seit November im Metronom-Theater am Centro gezeigt. Die künstlerischen Fäden hält dort ein Gelsenkirchener in der Hand: Christian Stadlhofer.

Künstlerischer Leiter heißt seine Aufgabe, klingt super, aber was macht man da eigentlich? "Vor allem bin ich für die Qualität der Show zuständig, damit diese auch bei acht Vorstellungen in der Woche gleich gut bleibt", fasst Christian Stadlhofer es zusammen.
Deshalb sitzt er so oft es geht im Publikum und schaut sich an, was seine Künstler auf der Bühne leisten, um Lob, Motivation, aber möglicherweise auch mal Kritik und Verbesserungsvorschläge anzubringen. Erinnert man sich da noch daran, wie es war, "Bat out of Hell" zum ersten Mal zu sehen? "Auf jeden Fall! Das war Anfang Juni in London und es war so überwältigend - optisch und akustisch -, dass ich zunächst gar keine Worte hatte", erzählt der gelernte Musicaldarsteller, der einst im "Tanz der Vampire" auf der Bühne stand, das ja auch von Jim Steinman komponiert wurde. "Damals gab es schon immer Gerüchte, dass man aus dem Album "Bat out of Hell" ein Musical machen wollte", erinnert er sich. "Und ich dachte da schon, dass in dieser Musik Theater drinsteckt." Songs wie "It's all coming back to me now" oder "Two out of three ain't bad" erzählen schließlich schon Geschichten.

Liebe oder Hass

Nach den ersten sieben Wochen zeigt sich bei den Reaktionen: Die Leute lieben oder hassen die Show... "Ja, das stimmt, das Stück polarisiert", bestätigt der 38-Jährige. "Man muss sich auf die Geschichte einlassen und dabei bleiben, man kann nicht gleichzeitig eine Einkaufsliste im Kopf schreiben, dazu ist die Geschichte zu interessant. Vielleicht passt das nicht mehr zu unseren Sehgewohnheiten heute, deshalb ist es so fordernd." Erzählt wird die Story der behüteten reichen Tochter Raven, die sich in den Anführer einer Gang Halbstarker verliebt, weitgehend auf Deutsch. Aber manchmal wechselt die Cast doch in die englische Version - bei "I will do anything for love" fängt der Song sogar in der Originalsprache an. "Ja, da haben wir natürlich lange überlegt, wie wir das lösen. Und das englische Kreativteam hat mir da sehr vertraut, wenn ich Vorschläge gemacht habe", berichtet Christian Stadlhofer, der übrigens im steirischen Mürztal aufwuchs und der Liebe wegen in Gelsenkirchen wohnt.
Zu seinen Aufgaben gehört es auch, zum Beispiel Zweitbesetzungen einzustudieren. "Dazu war während des Aufbaus kaum Zeit, deshalb arbeiten wir da jetzt weiter." Wer kein Muttersprachler ist, muss natürlich die deutsche (Aus)Sprache lernen, ein weiteres Arbeitsfeld des künstlerischen Leiters.
"Insgesamt ist es eine extrem spannende Aufgabe. Ich habe vier Hauptdarsteller, davon sind zwei sehr jung und die beiden anderen gestandene Musicaldarsteller, die schon in vielen Shows gespielt haben. Da hat man sehr unterschiedliche Dinge zu tun!", erzählt Stadlhofer, der sich gut daran erinnert, wie beeindruckt die beiden jungen waren, als sie bei einer der ersten Proben "Wo tut der Schmerz am meisten weh" von Willemijn Verkaik und Alex Melcher gehört haben. "Aber der Mix macht's - auch bei der Show", weiß der Mann, der inzwischen lieber hinter der Bühne steht. Und auf die Frage, warum man "Bat out of Hell" in Oberhausen nicht verpassen sollte, hat er viele Antworten: "Weil es ein Musical ist, wie man es bisher noch nicht gesehen hat. Es hat eine ganz eigene Dimension. Weil man einfach hingehen muss, wenn man es schon vor der Haustür hat. Weil es Rockmusik und Harleys gibt - die Show sich also sogar für Männer eignet. Weil es überwältigend ist, wenn man sich drauf einlässt." 

Die Story von "Bat out of Hell"
Im Jahr 2030 - nach den chemischen Kriegen - ist Manhattan eine Insel im Ozean und heißt Obsidian. Dort herrscht Falco (Alex Melcher), der mit Frau Sloane (Willemijn Verkaik) und Tochter Raven (Sarah Kornfeld) im Falco-Tower residiert. Auf der Straße leben die "Freezers": Eine Gruppe 18-Jähriger, die durch eine Mutation für immer 18 sind, und sich "The Lost" nennen. Ihr Anführer ist Strat (Robin Reitsma), der sich unsterblich in Raven verliebt und sie sich in ihn. Eine Verbindung, die Falco um jeden Preis - auch seiner Ehe - verhindern will...

Das Metronom-Theater mit "Bat out of Hell"-Bühne ist zurzeit Christian Stadlhofers Wohnzimmer. Foto: Winkler/Stage
Die große Liebe: Gang-Anführer Strat (Robin Reitsma) und die behütete Tochter Raven (Sarah Kornfeld). Foto: Specular
Autor:

Silke Heidenblut aus Essen

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